Nervige Rechtschreibfehler

Zwar keine Rechtschreibung aber: Ich habe noch nicht durchschaut, warum manche Flüsse männlich (z. B. der Rhein) und manche weiblich (z. B. die Mosel) sind. Vermutlich historisch gewachsen.

Auch keine Rechtschreibung, aber ich bekomme jedesmal die Krätze:
Fast täglich begegnet man diesen beiden Ausdrucksfehlern, selbst bei offiziellen Anlässen:

• ... im Mai diesen Jahres ... 🙄
• Mund-zu-Mund-Propaganda

Albtraum - hier herrscht der Alb.

Alptraum gibt es nicht. Was hätte der mit den Alpen zu tun.

Mich nervt es auch, dass auf Rechtschreibung und Zeichensetzung kein Wert mehr gelegt wird. Es sind längst nicht alle Leute Legastheniker, und Deutsch ist auch längst nicht für alle, die ständig Rechtschreibfehler machen, eine Fremdsprache.

Nur weil dieser Personenkreis die deutsche Sprache aus nachvollziehbaren Gründen nicht beherrscht, ist das kein Freibrief für andere, die sie beherrschen könnten, wenn sie es denn wollten. Die meisten Leute beherrschen aus purer Nachlässigkeit ihre eigene Muttersprache nicht und kommen sich noch toll damit vor. Das kommt davon, wenn man den Schülerinnen und Schülern die Einsen im Aufsatz nachwirft, obwohl die Arbeiten vor Rechtschreibungs- und Zeichensetzungsfehlern nur so strotzen. Ich frage mich, ob heute überhaupt noch ein Abiturient in der Lage ist, einen fehlerfreien Text zu schreiben (dasselbe gilt natürlich auch für Abiturientinnen).

Viele Leute haben überhaupt kein Sprachgefühl mehr. Sie kapieren offenbar nicht, wann ein Wort ein Adjektiv und wann es nur Teil eines Substantiv ist. Wie oft muss ich "riesen Überraschung" statt "Riesenüberraschung" lesen! Leute, das Wort "riesen" gibt es nicht!!! Jedenfalls nicht in dieser Schreibweise. Das Adjektiv heißt "riesig" und wird dann, je nach dem Geschlecht und dem Kasus des nachfolgenden Substantivs, auf das es sich bezieht, entsprechend gebeugt. "Riesen" gibt es nur in Großschreibung als Plural von "Riese" oder als Bestandteil eines Substantivs wie etwa "Riesenglück". Ist das so schwer zu begreifen?

Ich habe auch schon mal "scheiß Krankheit" gelesen. Dasselbe in Grün. Es heißt "Scheißkrankheit", wenn man sich schon nicht gewählter ausdrücken kann oder will.

Warum guckt niemand, der in der Rechtschreibung unsicher ist, im Duden nach? Den gibt es auch online. Aber selbst das ist vielen noch zu viel Arbeit.

Ich finde es schon besser, wenn Erwachsene und Heranwachsende den Ehrgeiz entwickeln, über die noch niedlichen Rechtschreibfehler von I-Dötzchen hinauszufinden.

Alegra67 meinte:

Auch keine Rechtschreibung, aber ich bekomme jedesmal die Krätze:
Fast täglich begegnet man diesen beiden Ausdrucksfehlern, selbst bei offiziellen Anlässen:

• ... im Mai diesen Jahres ... 🙄

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Ja, das geht mir auch auf den Wecker. Das sagen mittlerweile selbst die meisten Akademiker, auch studierte Volljuristen, in meiner Behörde. Mein Vater war nur Volksschüler, wusste aber, dass es "im Mai dieses Jahres" heißt. Das sind Unsicherheiten in der Grammatik. Und jeder plappert den Blödsinn unreflektiert nach.

Die Marketingindustrie tut ihrerseits einiges dazu, die Sprache zu verändern. Dank Medien geht das recht schnell.
Beispiel:
"Das ist Entspannung pur!" = kein richtiges Deutsch, hat sich aber eingebürgert.
"Das ist pure Entspannung!" wäre korrekt.
Auch falsch:
"Ich erinnere das nicht"
"Das macht Sinn"

Alegra67 meinte:

Die Marketingindustrie tut ihrerseits einiges dazu, die Sprache zu verändern. Dank Medien geht das recht schnell.
Beispiel:
"Das ist Entspannung pur!" = kein richtiges Deutsch, hat sich aber eingebürgert.
"Das ist pure Entspannung!" wäre korrekt.
Auch falsch:
"Ich erinnere das nicht"
"Das macht Sinn"

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Das ist alles blödes, unreflektiertes Gefasel von Typen, die nur irgendwelche dümmlichen Floskeln nachplappern können, die sie irgendwo aufgeschnappt haben. Dass nicht bereits alle sagen: "Hier werden Sie geholfen", wundert mich direkt.

Eine spanische Praktikantin fragte mich mal Folgendes, darauf wusste ich keine plausible Antwort, ich konnte und kann nur mutmaßen:
Sie hat gelernt, dass, wenn bei zusammengesetzten Wörtern das erste Wort auf "-ung" endet, dem ersten Wort ein s angehängt wird. Also z. B. "Richtungswechsel". Warum aber heißt es dann "Stellungnahme"?

Manche Leute, die ungern schreiben, kennen auch nicht die Regel, dass man beim Schreiben am PC (oder früher auf der Schreibmaschine) nicht nur nach einem Punkt, sondern auch nach anderen Satzzeichen, insbesondere dem Komma, die Leertaste betätigt. Der Text liest sich so einfach besser.

Eine meiner Verwandten macht das auch nie. Mich wundert immer, dass den Betreffenden noch nicht einmal auffällt, dass in anderen Texten ein größerer Abstand zwischen dem Komma und dem nächsten Wort besteht.

Alegra67 meinte:

Eine spanische Praktikantin fragte mich mal Folgendes, darauf wusste ich keine plausible Antwort, ich konnte und kann nur mutmaßen:
Sie hat gelernt, dass, wenn bei zusammengesetzten Wörtern das erste Wort auf "-ung" endet, dem ersten Wort ein s angehängt wird. Also z. B. "Richtungswechsel". Warum aber heißt es dann "Stellungnahme"?

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Weil Richtungswechsel als Synonym für "Wechsel der Richtung" steht. Das "S" soll hier den Genitiv beschreiben. "Stellungnahme" dagegen ist ein eigenständiger, kompletter Begriff, der nicht in zwei sinnvolle Teile wie "Nehmen der Stellung" oder gar "Nahme der Stellung" zerlegt werden kann.

Das, was die spanische Praktikantin gelernt hat, mag in der großen Mehrzahl der Fälle richtig sein, aber eben nicht ausnahmslos. Das hat man ihr offenbar leider nicht gesagt und auch nicht erläutert.