Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ostdeutschland entvölkern?!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
E

EuFrank

Gast
Hallo Threadteilnehmer und Leser!

Gab es nicht vor ca. ein, zwei Jahren mal Prämien fürs Bleiben?
 
B

Benjamin-29

Gast
Ne prima Idee. Der Osten als riesiger Nationalpark.
:) Hört sich an wie im Film: "In der Welt, die ich sehe, jagst du Elche durch die feuchten, bewaldeten Schluchten rund um die Ruinen des Rockefeller Center…"

Aber im Ernst: Ich find die Idee ist wirklich eine gute Perspektive.
 
D

Dr. House

Gast
Hallo Dr. House!


Mich würde mal interessieren, wo die von Dir zitieren alten, arbeitslosen und perspektivlosen Menschen ein besserers Leben hätten.
Es ist kein Ost/West Problem. Sprich, das die alle Ostdeutschen jetzt in den Westen gehen sollen.

Viel mehr soll es so sein, dass man ländliche Gebiete - wo fast keine Menschen mehr wohnen - aufgibt und die Menschen in bessere Gebiete ziehen können. Das muss nicht nur von Ost nach West stattfinden, es kann auch innerhalb des Ostens stattfinden: z.B. von der Uckermark nach Dresden.

Dresden ist ja mittlerweile eine potente Stadt - so halbwegs.

Das ist etwas, was auch im Westen passieren wird: Ländliche Gebiete werden verschwinden und sich neue Gebiete um sog. "Power-Zentren" ansiedeln.
 
B

Benjamin-29

Gast
Hallo Eu-Frank und MagicSun,

es soll eine Perspektive für die Menschen sein, die dort leben. Es will natürlich niemand aus ganz Brandenburg einen einzigen Natrupark machen.

Gutachten zum demografischen Wandel im Land Brandenburg meinte:
Seit den frühen 1990er Jahren zieht sich die Verwaltung Brandenburgs systematisch aus der Fläche zurück. Gemeinden werden aufgelöst, Schulen geschlossen, Straßen deklassiert, die Zahl der kleineren Zentren kontinuierlich gesenkt – aus finanziellen Gründen. ...
Diese Fluchtstrategie wirkt zwar finanziell entlastend, beschleunigt aber vielfach, was sie abmildern soll: den Tod der Fläche. Dennoch ist es eine Tatsache, dass in manchen Regionen – etwa der Prignitz oder der nördlichen Uckermark – der Schwund nicht aufhaltbar ist. ...
Hier den Erosionsprozess künstlich aufzuhalten, wäre Mittelverschwendung. Die Regierung sollte daher zum einen entschieden das Überleben unterstützen. Zum andern sollte der Staat in Landstrichen, in denen sich die Lage kontinuierlich verschlechtert, den Rückzug bis hin zur Streichung von Versorgungs- oder Gewährleistungsstandards unterstützen – also eine Entleerung geradezu fördern. ...
Um Aufwendungen für die verbleibenden Schwundstandorte so gering wie möglich zu halten, muss das Land versuchen, die Menschen dort, wo kein anderer Impuls möglich ist, zum Abwandern zu motivieren. Dies könnten etwa Prämien für das Verlassen einer sich entleerenden Region sein, die einem bestimmten Anteil des dort pro Einwohner und Lebenszeit im Schnitt eingesetzten Unterhaltungsbeitrages entsprechen. ...
Die Regierung muss also vermitteln, dass eine teilweise Entsiedelung auch ohne ihr Eingreifen unausweichlich ist – dann aber wesentlich teurer würde, sich schlechter beherrschen ließe und zu Lasten der Potentialförderung anderer Gegenden ginge. Der staatliche Rückzug aus manchen Regionen könnte umgekehrt das Ausschöpfen neuer Potenziale genutzt werden: So wäre denkbar, eine Landschaft zu einem Naturerlebnisgebiet „Wildnis“ umzuwidmen, das Besucherströme anziehen und somit gerade durch die Aufgabe staatlicher Leistungen neue Geldzuflüsse erschließen könnte. Als Leitlinie sollte immer gelten, jeder Reduzierung eine qualitiative Verbesserung in einem anderen Bereich entgegenzusetzen.
 
E

EuFrank

Gast
Hallo Threadteilnehmer und Leser!

Wenn einst blühende Gegenden entvölkert werden, dann wird in aller Regel eine Narbe entstehen. Und Narben schwächen in aller Regel das Gesamtsystem.
 
M

MagicSun

Gast
Vieleicht sollte man die "Betroffenen" selbst dazu befragen ;)
Für ältere Menschen ist es sehr schwer woanders neu anzufangen, für manche sogar unmöglich und mit viel persönliches Leid verbunden - einen alten Baum zu verpflanzen - lässt die Wurzeln absterben.
 
B

Benjamin-29

Gast
Hallo MagicSun und EuFrank,

Wenn einst blühende Gegenden entvölkert werden, dann wird in aller Regel eine Narbe entstehen. Und Narben schwächen in aller Regel das Gesamtsystem.
Muss das so oder so sehen. Das Berlin Institut bringt auch Beispiele, wie Regionen sich vorteilhaft entwicklen können:
Gutachten zum demografischen Wandel im Land Brandenburg meinte:
Ein Vorbild für die Entleerung von Städten in den neuen Bundesländern findet sich an ungewohnter Stelle: in den USA. Die einstige Autostadt Detroit verlor in den letzten 50 Jahren die Hälfte ihrer Einwohner – rund eine Million. Ein Drittel des Detroiter Stadtgebietes besteht heute aus Ruinen und Brachen. Diese nutzen die Bewohner inzwischen zunehmend wie vor der industriellen Revolution: als Ackerland. Knapp hundert kommunale Landbaubetriebe stellen mitten in der ehemaligen
Industriemetropole vor allem Gemüse zur direkten Vermarktung an den Verbraucher her – oft biologisch erzeugt, nachhaltig, energetisch günstig und gesund. Die kommunalen Gärten haben sich bewährt: Sie verbinden Nachbarn und schaffen Gemeinschaft, sie versorgen kostengünstig Arme mit hochwertiger Nahrung und sie helfen Verbrechen zu verhüten.
Vieleicht sollte man die "Betroffenen" selbst dazu befragen ;)
Für ältere Menschen ist es sehr schwer woanders neu anzufangen, für manche sogar unmöglich und mit viel persönliches Leid verbunden - einen alten Baum zu verpflanzen - lässt die Wurzeln absterben.
Ja, aber persönliches Leid gibt es bei jungen Menschen auch. Und die Mittel um Menschen zu unterstützen sind begrenzt. Darum stellt sich die Frage, wie man mit den vorhandenen Zuschüssen möglichst vielen Menschen helfen kann. So wie ich das Gutachten verstanden habe, ist es teurer viele kleine Siedlungen zu versorgen, als wenige Größere. Darum soll zu Gunsten von Vielen die Infrastuktur von Wenigen beschränkt werden. Ganz eingestellt werden soll die Versorgung ja nicht.
 
M

MagicSun

Gast
Das Problem stellt sich auch in den Städten - meine Tochter hat nach 3 Jahren jetzt erst einen schulischen Ausbildungsplatz bekommen und auch sie ist hier kein Einzelfall.
 
D

Dr. House

Gast
Im Artikel stand ein Satz, den ich ganz passend fand: "Wer auf dem Dorf leben möchte, darf keinen Großstadt-Service erwarten."

Jeder kann auf dem Land leben bleiben.
Aber dann darf man sich auch nicht beschweren, wenn der nächste Arzt drei Stunden entfernt ist und es so gut wie keine Infrastruktur gibt.

Die homogene Verteilung von Arbeit und gesellschaftlichem Leben, wird es so nicht mehr geben. Sie wird zu Gunsten der Städte bzw. Zentren aufgegeben.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben