Auch wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, ich wäre anders herangegangen. Die ersten beiden Sätze deines Beitrags erhalten den wesentlichen Kern:
Du lebtest alleine und mehrtägig Übernachtungen bei dir waren problenlos möglich.
Jetzt teilst du mit anderen Personen ein Wohnung und Übernachtungen bei dir sind nicht mehr möglich.
Dafür spielt es keine Rolle, in welcher Beziehung du zu diesen anderen Personen stehst.
Auch wenn es bei täglichen (!) Telefonaten anstrengend ist, hätte ich dafür gesorgt, dass sie die Männer erstmal kennenlernen.
Bei einem Essen, einem Ausflug, einem Besuch im deinem neuen Zuhause.
Ein paar Fotos vor ihrer Ankunft für eine Weile wegzuräumen ist nicht so ein Akt.
Und den Socialmedia-Kram könnte man schon auch steuern. Es muss nicht alles ins Netz und an die Öffentlichkeit gezerrt werden.
So hätten deine Eltern sich unvoreingenommener eine hoffenlich positive Meinung über deine Mitbewohner gebildet.
Danach - mit etwas zeitlichem Abstand - hätte sich irgendwann eine Möglichkeit ergeben, ihnen deine Gefühle zu offenbaren. Nicht nur für die Männer, sondern auch deine Sorge, was sie nun von dir denken könnten.
Zeit hätten sie wahrscheinlich auch dann gebraucht. Gespräch auch. Doch möglicherweise hätte dann alles etwas anders verlaufen können.
Und hier wird's übergriffg, geht es zu weit, fehlt die nötige Distanz.
Es geht nicht um 'man' und die Wertigkeiten deiner Eltern, sondern um dich, dein Leben. Das du auf DEINE Weise leben solltest. Und das sollte deinen Eltern klar sein.
Diese Erwartungshaltung muss schon auch ermöglicht werden, um bestehen zu können.
Durch mangelnde Abgrenzung, Abnabelung.