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Psychisch kranker Bruder, mein Leben ist die Hölle

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Es fällt mir schwer, aber bin ich herzlos, wenn ich obwohl er in der Klinik ist, den Kontakt abbreche? Ich möchte es eigentlich nicht, aber es reicht mir so langsam. Alles dreht sich seit Monaten nur noch um Ihn. Kaum ein nettes Wort, statt dessen fast nur noch Stress oder die Ruhe vor dem Sturm. Ich bin es einfach leid... Ich erwarte nicht, dass es immer nur glücklich zu gehet aber so auch nicht, Krankheit hin oder her..

Mal recht böse aber:

Wenn du so weitermachst konnt ihr euch auf kurzem Weg besuchen. Denn dann bist du auch in einer Klinik.

Sorry, aber brich den Kontakt ab bevor du zusammenbrichst.
 
M

Marilla

Gast
Es fällt mir schwer, aber bin ich herzlos, wenn ich obwohl er in der Klinik ist, den Kontakt abbreche? Ich möchte es eigentlich nicht, aber es reicht mir so langsam. Alles dreht sich seit Monaten nur noch um Ihn. Kaum ein nettes Wort, statt dessen fast nur noch Stress oder die Ruhe vor dem Sturm. Ich bin es einfach leid... Ich erwarte nicht, dass es immer nur glücklich zu gehet aber so auch nicht, Krankheit hin oder her..
Ich verstehe, dass du dir diese Gedanken machst; denn du bist offenbar genau wie ich darauf gedrillt worden, ständig ein schlechtes Gewissen zu haben und die Bedürfnisse anderer eher zu erfüllen als deine eigenen (die du vielleicht schon gar nicht mehr kennst?). Aber kasiopaja und Biddi haben recht. Auch du hast nur dieses eine Leben. Du bist nicht moralisch verpflichtet, dich für deinen Bruder regelrecht aufzuopfern, sodass du am Ende genauso krank bist wie er. Damit hilfst du ihm ja auch nicht einmal. Es führt nur dazu, dass es noch einen psychisch Kranken mehr gibt. Welchen Sinn macht das?

Auch ich habe in dem dir per PN geschilderten Fall für diese Erkenntnis sehr lange gebraucht. Habe auch das Gefühl, dass ich mich von der jahrelangen Belastung zwar zu einem gewissen Teil, aber nicht 100 %ig erholt habe. Noch bis vor ca. zwei Jahren habe ich über Nacht den Klingelton bei meinem Festnetztelefon abgestellt, teils sogar tagsüber, weil ich mich jedes Mal erschreckt habe. Anrufe mit unterdrückter Rufnummer werden nicht mehr zu mir durchgestellt. Ich habe mir ein anderes Mobiltelefon zugelegt, damit ich über die alte Nummer nicht mehr erreichbar bin. Anrufe unter meiner dienstlichen Nummer habe ich durch einen Anwalt verbieten lassen; zum Glück wurde dieses Verbot seither beachtet. Bin schneller nervös und ausgepowert als früher; wahrscheinlich liegt das zumindest nicht ausschließlich am fortgeschrittenen Alter. Im Beruf muss ich bei hohen Anforderungen trotzdem funktionieren. Hat bisher auch geklappt, aber ob es das in zwei, fünf oder zehn Jahren immer noch tut? Andere, die solche Belastungen in ihrer Herkunftsfamilie nicht über so viele Jahre hatten wie ich, konnten sich jedenfalls mehr auf ihre Selbstdarstellung und ihr berufliches Fortkommen, vor allem aber auch auf ihr eigenes privates Glück konzentrieren und sich in ihrer Freizeit besser erholen. Ist doch klar, dass man dann viel unbeschwerter ist. Und unter einem glücklichen Leben stelle ich mir auch was anderes vor, als sich jahrzehntelang für kranke Verwandte aufzureiben, die das nicht zu schätzen wissen. Ich bekam zum Dank für meine Bemühungen auch nur einen A...tritt und wurde sogar in einem Gerichtsverfahren verleumdet (allerdings erkannte auch der Richter schnell, was Sache war).

Suche dir professionelle Unterstützung für dich selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nichts123

Aktives Mitglied
Mein Bruder hat Depressionen mit selbstverletzendem Verhalten und die ganze Sache ist noch ziemlich neu für uns und wir als Familie müssen noch so viel lernen.
Wie lange geht das schon so (Jahre, Monate?) und wie lautet deine Vermutung dazu? Was sagt dein Bruder zu seiner Krankheit? Wie wird die Krankheit in der Familie kommuniziert (Eltern, du...)?

Nichts will er. Nur das was er will, bekommt er das nicht droht er und macht Stress. Ich spüre das er Hilfe braucht, aber woher soll ich die nehmen
Bei psychischen Erkrankungen: Die Geschwisterposition könnte auch von Bedeutung sein.
Geschwister: Was die Geschwisterposition aussagt

Belastungen werden ja gerne nach unten gereicht. Unterstützung wird gerne erst geholt, wenn es zu spät ist. Deine Eltern hätten das vermutlich schon längst für sich selbst tun müssen.

Andere Wahrheiten sind (psychische Erkrankungen): Arbeitgeber die nur auf ihr persönlichen Erfolg aus sind (Ausbeutung) und nicht auf Ausgleich bedacht sind (Agenda 2010...); Zinseszinssystem verstärkt den Wirtschaftsantrieb des Menschen; Verkauf und Einkauf (Wirkung von Eigentum) usw. usw.

Ich bin die ältere von uns beiden. Mir wurde immer gesagt, dass ich auf meinen Bruder aufpassen soll.
Das versuche ich jetzt und auch auf meine Eltern, damit diese nicht noch kränker werden.
Halten wir fest: Deine Eltern sind krank? Du solltest schon recht früh sehr viel Verantwortung tragen? Was ist, wenn z. B. deine übertragene Verantwortung vielleicht versehentlich mit dafür gesorgt hat, dass deinem Bruder teilweise etwas weggenommen (seelisch?) wurde?

z.B.:

Ursachen von Borderline

Du kannst ruhigen Gewissens den Kontakt abbrechen, egal wo er ist, denn Du bist NICHT sein Fußabtreter und Lakai, egal wie krank er ist.
Den Kontakt völlig abzubrechen ist nicht immer richtig, ganz besonders dann nicht, wenn irgendein Kind, Bruder, Mann, Mensch praktisch darauf wartet, dass die Verwandten endlich durchblicken lassen und der Person langsam und verständnisvoll beibringen: Ja, du darfst Fehler machen, du musst nicht immer perfekt sein, du darfst dich ausprobieren, du darfst dich entwickeln, wir nehmen dich an... usw.
 

Flower Power

Mitglied
Hallo,
danke für eure Antworten.

Es ist so, dass ich früher viel mehr Pflichten als mein Bruder hatte. Auch wenn er etwas wollte wurde ihm aus Angst vor Theater seine Wünsche auch fast immer erfüllt, mir nicht unbedingt.
Wie dem auch sei. Er ist mein Bruder und auch wenn er mir momentan sehr oft auf den Geist geht, würde ich nicht unbedingt den Kopf abbrechen wollen. Ich möchte eher damit lernen zu leben, sowie er endlich lernen muss mit seiner Krankheit umzugehen...
 

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