Rassismus oder nicht ?

Hm...also mir scheint, dass das gleiche Problem, das Übergewichtige haben ,Schlanke aber auch haben: Also einer der häufigsten Sätze, die ich so höre ist, dass ich doch so schlank wäre.
ich weiß, dass das nett gemeint ist....also wenn ich als Sängerin auf die Bühne gehe, bekomme ich zu 100% hinterher den Kommentar: Toll, dass so ein schlankes Persönchen so laut singen kann.
Ich meine...naja also das ist ja auch ein reduzieren auf das Gewicht. Mir sagt keiner: Du hast aber ein hübsches Gesicht- bei mir wird der Körper erwähnt. Bei Übergewichtigen ist es wohl umgekehrt.

Gut...ich denke man kann das jetzt irgendwie also diskriminierend bezeichnen oder es aber eben auch cool nehmen und sagen: Die Absicht ist halt, etwas nettes zu sagen: Das gelingt mal besser und mal schlechter.
Wie würde es wirken, wenn man zu einer Übergewichtigen sagen würde: Wow mit der Figur kannst Du aber ganz schön gut singen....wow....das wäre schon eine grobe Unverschämtheit, obwohl es bei Licht besehen genau das Gleiche ist. Nur haben wir halt bestimmte Normen und Prägungen, was wir grundsätzlich als unpassend empfinden.
Und im Rahmen dessen sollte man denke ich entspannt sein und sich nicht zu sehr einen Kopf machen.
Die Absicht zählt doch und natürlich kommentieren die Menschen das, was ihnen auffällt.
Ich glaube, man muss es entspannt sehen.
Und wenn man wirklich mal an einen Deppen gerät: Soll er doch! Solche Kommentare sollte man im mentalen Klo runterspülen.

Ich glaube übrigens auch, dass es total wichtig ist, Kindern eine entspannte Haltung zu vermitteln. Solche Kommentare können für Kinder ja total prägend sein. Gerade Eltern sollten da wachsamer sein. Ein Kommentar zur Figur oder den Zähnen beim Kind kann ja auch verunsichern, auch wenn es noch so positiv gemeint ist.
Vielleicht liegt da bei Dir, liege TE auch ein Hase im Pfeffer: Wenn man vielleicht schon früh verunischert wurde, was die eigene Optik angeht....

Egal welche Hautfarbe oder Figur: Das Aussehen anderer Menschen geht mich schlicht überhaupt gar nichts an und deshalb gibts von mir weder Komplimente noch Kommentare, die Körper oder Aussehen betreffen.

Ich glaube, wir können es uns schwer oder leicht machen im Leben, verbindend oder trennend denken, es sind Entscheidungen, die wir treffen und die möglicherweise weitreichendere Folgen haben, als wir manchmal zu sehen vermögen.
Eine Gesellschaft ist immer im Wandel und jeder Einzelne von uns wirkt daran mit.

Ausnahmsweise meinte:

Ich glaube, wir können es uns schwer oder leicht machen im Leben, verbindend oder trennend denken, es sind Entscheidungen, die wir treffen und die möglicherweise weitreichendere Folgen haben, als wir manchmal zu sehen vermögen.
Eine Gesellschaft ist immer im Wandel und jeder Einzelne von uns wirkt daran mit.

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Sehe ich auch so. Und ich finde, dass es immer auch Mensxhen braucht, die sich nicht zu sehr ins gesellschaftliche Korsett zwängen lassen und zurückzucken, sobald eine negative Stimme aufpoppt. Ich werde daher auch weiterhin meine nett gemeinten Komplimente verteilen und riskieren, dass ich Menschen treffe, die mir damit Negatives unterstellen, sich vielleicht sogar darüber ärgern. Meine Intention ist das nicht und wie gesagt sind jedermanns Gedanken frei. Meine bisherigen Erfahrungen waren nämlich durchweg positiv, vielleicht habe ich auch das böse Rattern hinter der Stirn einfach nur nicht gehört. Dem Bekomplimentierten schien es gut zu gehen, mich hat es gefreut, dass er sich gefreut hat und fertig.

Es wäre doch toll, wenn wir beides berücksichtigen?

Versuchen, positiv zu sein und trotz aller bisherigen Erfahrungen sich nicht reflektorisch diskriminiert zu fühlen -

Versuchen, die eigene Haltung zu reflektieren und einzukalkulieren, dass man manchmal (unabsichtlich) verletzend unterwegs ist oder dass Menschen, die sehr regelmäßig Alltagsrassismus ausgesetzt sind, da einen Zacken empfindlicher sind.

Das würde ich mir wünschen, das wäre aus meiner Sicht verbindend und sich dem Wandel anpassend.

Ein Schulterzucken auf entsprechende Anmerkungen empfinde ich persönlich nicht als verbindend und mitwirkend.

Violetta Valerie meinte:

Ich meine...naja also das ist ja auch ein reduzieren auf das Gewicht. Mir sagt keiner: Du hast aber ein hübsches Gesicht- bei mir wird der Körper erwähnt. Bei Übergewichtigen ist es wohl umgekehrt.

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Sorry, aber das verstehe ich nicht. Würde man dir sagen du hättest ein hübsches Gesicht, würde man dich genau darauf reduzieren da auch hier alles andere weg gelassen wird. Da stellt sich mir die Frage, was möchtet ihr eigentlich?

Ich finde es selbstverständlich das man bei einem Kompliment die Perspektive auf ein bestimmtes Körperteil, eine Gestik oder auf etwas anderes lenkt. Das muss nicht mal mit der Optik zu tun haben.

Niemand ist zu 100 Prozent so außergewöhnlich das man ein Kompliment platzieren könnte.
Dann gar keine?

Ich würde von mir behaupten, relativ diskriminierungssensibel zu sein (was trotzdem stetig ausbaubar ist) und klar mache ich Menschen auch Komplimente. Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Wenn mal was in die Hose geh/ für das Gegenüber unpassend ist, bin ich dankbar für einen Hinweis und achte beim nächsten Mal besser drauf.

_vogelfrei meinte:

Ich würde von mir behaupten, relativ diskriminierungssensibel zu sein (was trotzdem stetig ausbaubar ist) und klar mache ich Menschen auch Komplimente. Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Wenn mal was in die Hose geh/ für das Gegenüber unpassend ist, bin ich dankbar für einen Hinweis und achte beim nächsten Mal besser drauf.

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So sehe ich das auch. Einfühlungsvermögen funktioniert eben nur bis zu einem gewissen Punkt, ab dann muss man miteinander reden. Sollte man lieber komplett verstummen, nur weil es eben doch eine deutlich kleinere Gruppe gibt, die sich z. B. durch ein Kompliment diskriminiert fühlt? Genau wie solche Menschen den Anspruch erheben, nicht diskriminiert zu werden, habe ich den Anspruch, mich deren (verhärmter und ebenfalls vorurteilsbehafteter) Sicht nicht unterordnen zu müssen, die womöglich durch Erfahrungen entstanden ist, die ich nicht zu verantworten habe und von denen ich nicht weiß.

Grundsätzlich empfinde ich Komplimente als angenehm und wichtig für zwischenmenschliche Beziehungen.
Wenn Komplimente nur an Menschen verteilt werden, die aufgrund von Auffälligkeiten aus der Gruppe herausragen und diese dann so gesetzt werden, dass nicht die eigentliche Auffälligkeit Gegenstand des Komplimentes ist, wird es schräg.
Ich gehe davon aus, dass es in den allermeisten Fällen nicht böse gemeint ist.
Menschen, die in einer Form auffällig sind, sind genau in diesen Bereichen, aus gutem Grund, sehr sensibel.
Menschen, die Komplimente verteilen, sollten ebenfalls sensibel sein, ansonsten ist es besser Komplimente zu lassen.

Meine Meinung.

Träumelinchen meinte:

Dann klär ch Dich mal auf. Menschen die in Deutschland geboren sind, wollen und müssen im Allgemeinen nicht integriert werden, weil sie das schon sind, wenn sich die Elten integriert haben, was bei meiner Mutter der Fall ist. Und es nervt unendlich, in seinem Heimatland ständig darauf hingewiesen zu werden, dass Integration ja was Tolles ist. Ja ist es, aber es betrifft mich nicht !

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Integration ist aber mehr. Auch ein deutsches Kind kann in einem deutschen Kindergarten bei einer deutschen Gruppe von Kindern integriert sein oder eben nicht.

Integriert sein heißt dazu gehören. Integration ja oder nein betrifft jeden immer wieder.