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Schwiegermutter wird Pflegefall was soll ich tun ?

In der Familie habe ich bei einem Onkel so eine polnische 24 h Kraft und es klappt sehr gut seit 3 Jahren.
Mein Onkel blühte auf.
Wenn die Krankheit bei ihm voran schreitet wird es vermutlich nicht mehr gehen.
 
Eine 24 Std. Kraft ist nicht 24 Std. im Einsatz, sondern arbeitet genau wie in einer Einrichtung 8 Std. am Tag.
hst 8 Std. gearbeitet und hatte 2 Tage die Woche frei. Er hatte eine kleine 2 Zimmerwohnung im Haus und Kost und Logie frei.

Leider läuft es nicht überall derart vorbildlich wie bei euch. Diese Kräfte werden häufig ausgenutzt, unfreundlich behandelt und auch zu ganz anderen Tätigkeiten herangezogen.
 
Leider läuft es nicht überall derart vorbildlich wie bei euch. Diese Kräfte werden häufig ausgenutzt, unfreundlich behandelt und auch zu ganz anderen Tätigkeiten herangezogen.
Ja, leider ist das so. Der Pfleger unseres Schwiegervaters erzählte das auch. Deshalb war er in einem Verband. Ich weiß leider nicht mehr wie der hieß aber da lief das ganz geregelt und er wurde in den 4 Monaten als er bei Schwiegermuttern war 2x von denen kontaktiert, ob alles ok war.
Damals bei meiner Patientin war das anders. Die Schwestern waren quasi Privat da, wurden aber fair entlohnt. Aber eine der Schwestern erzählte mir mal, dass das nicht selbstverständlich sei. Bei den beiden war das so, dass die jeweils einen unbefristeten Arbeitsvertrag hatten als Pflege- und Haushaltskraft. Die waren wirklich die vollen 8 Std. im Einsatz. Aber das war ok für beide. Sie sagten, die Bezahlung stimme und in Polen könnten sie nur einen Bruchteil dessen verdienen. Außerdem stimmte die Chemie. So war das wohl ok. Allerdings konnte meine Patientin sich das finanziell auch leisten. Alte Unternehmerfamilie...
 
Also, ich kenne deutlich mehr Fälle, wo es mit einer 24-Stunden-Betreuung eher schlecht bis sehr schlecht funktioniert (hat). Die haben in aller Regel KEINE pflegerische Ausbildung (höchstens einen 4-wöchigen Kurs oder sowas), sprechen meist schlecht Deutsch und machen diese Arbeit nicht aus Überzeugung. Kein Wunder bei den unmenschlichen Erwartungen und Bedingungen, die sie oft antreffen. Das machen nur Menschen, die sonst keine berufliche Perspektive haben. Den von Silan beschriebenen Rahmen (40-Stunden-Woche, eigener Wohnbereich) kann und möchte nicht jeder zu Pflegende bieten und wer es nicht kann/möchte wird auch kaum kompetente 24-Stunden-Betreuer finden und eher nicht so gute Erfahrungen machen.

Zumal ich denke, dass das im Grunde eine OT-Diskussion ist, weil die Probleme der TE ganz woanders liegen als darin, dass sie die Pflege der Schwiegermutter organisieren sollte. Meiner Meinung nach wäre es viel sinnvoller, wenn sie sich da komplett raushalten würde und auch keine Vorschläge macht.
 
Zuallerst brauchst Du Dich. Zwei verstörte Personen können auch nicht besser pflegen.
Und ein Pflegeheim ist nicht das schlechteste, weil da eben auch kompetentes Personal vorhanden ist, die wissen, was zu tun ist.
Ihr wisst das nicht und könnt das nicht leisten.
An Deiner Stelle würde ich nicht wegziehen. Auf keinen Fall.
Dann sollte die Schw.mutter lieber einen Pflegeplatz in Eurer Nähe bekommen.
Rechtlich gesehen, sollte Dein Mann alles Stunden notieren, die er für die Schw.mutter aufwendet, denn das kann aufs Erbe angerechnet werden.
Er sollte sich auch als Hauptpflegeperson eintragen lassen, denn dann bezahlt die Pflegeversicherung für ihn in die Rente ein, solange er sie selber pflegt und er nicht über 30 Stunden die Woche arbeitet.
Freundschaften, die aus früherer Verfeindung entstanden sind, pflegen innige zu werden. Man hat sich in der Kraft seiner Individualität bereits erprobt.

Karl Ferdinand Gutzkow
 

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