Ich finde es verblüffend, wie schwierig es aktuell ist, Mitarbeiter selbst für Aufgaben mit mittlerer Komplexität zu finden.
Beispiel Buchhaltung: Mittlerweile zahlen wir für eine normale Buchhalterin 50.000 brutto also 60.000 Gesamtkosten. Viele sind ständig krank, können Datev nicht ordentlich bedienen oder haben schon Probleme mit einfachen Anträgen. Bei uns macht jeder in der Firma einen IQ-Test in einem Onlinebewerbungsverfahren. Ein Wert von 85 reicht aus, um eingeladen zu werden aber selbst den schaffen zur Zeit wirklich viele Bewerber nicht.
Beispiel Büromanagement: Briefe fehlerfrei schreiben, ordentlich telefonieren, Termine sortieren können, ich bin schockiert, was da ständig schief geht.
Geht Euch das auch bei Eurer Arbeitsstätte? Oder ist das ein selektiver Eindruck von mir?
Schau ins Forum, lies die Beiträge, so ist es auch in der Arbeitswelt.
Wenn etwas funktioniert, bedeutet das nicht, dass es auch richtig sein muss.
Das was gefordert wird, nicht nur die digitale Entwicklung, steigt so rasant, da kommt der Menschliche Verstand, Intellekt, die Gesellschaft nicht mehr mit.
Diese Dinge und Systeme sind so komplex, dass sie nicht nur immer mehr und immer anspruchsvollere Anforderungen unsererseits erfüllen, sondern dass sie wiederum selbst Forderungen an ihre Schöpfer stellen.
Wie digital wollen wir leben, auf was haben wir den noch Einfluß?
Menschen kämpfen heute häufig mit Umständen, die ihrer Natur widersprechen.
Wir beobachten weltweit eine Zunahme von depressiven Erkrankungen und Suchterkrankungen.
Daran kann man ganz gut erkennen, dass unsere emotionale Ausstattung nicht optimal für unsere derzeitige Umwelt ist.
Unsere biologische Evolution hat zumindest teilweise nicht mit unserer kulturellen Evolution Schritt gehalten.
Hier stellt sich die Frage, wie lange das noch »gut gehen« kann?
Auf gesellschaftlicher Ebene registrieren Soziologen und Sozialpsychologen eine fortschreitende Individualisierung die den Einzelnen immer mehr zum Einzelnen im wahrsten Sinne des Wortes macht.
Selbstverleugnung in dem Sinne, dass wir dabei ist, das Wort »Mensch« aus der Selbstbeschreibung zu streichen, indem er sich selbst an die eigenen Geräte und Systeme immer mehr anpasst.
Seinen menschlichen Makel ausmerzt, um der Modernität den Weg endgültig frei zu machen und damit endlich den Anforderungen der eigenen Kreaturen gerecht zu werden.
Am besten kann man diese Stressoren kompensieren, wenn man auf ein belastbares soziales Netzwerk aus Familie und Freunden zurückgreifen kann.
Menschen mit psychischen Problemen sind leider oft nicht in der Lage, sich so ein Netzwerk aufzubauen oder aufrecht zu erhalten.
Er verfällt in Selbstzweifel und Resignation, manchmal fällt es schwer, die Realität zu realisieren.
Irgendwann ist die Resignation so groß, dass man sogar zu leer für Traurigkeit ist.