Oh...danke nochmals für eure Worte zum richtigen Weg. Das dieser aber so schwer wird, hab ich mir nicht gedacht.
Also wir sind zurück von unserem Urlaub. Die gemeinsame Auszeit haben wir auch gebraucht.
Leider war sie überhaupt nicht fit, so dass wir ab dem 2. Tag abgebrochen haben.
Auf der Rückfahrt war ihr Zustand so schlimm, dass wir tatsächlich über Krankenhaus nachgedacht haben.
Zuhause begab sie sich aber sofort ins Bett und nach dem Feiertag zum Arzt.
Wir wollten noch regeln, wie wir das mit meiner Schicht und Schule hinbekommen.
Der Arzt verschrieb ihr echt krasse Tabletten und schickte sie in naher Zukunft zu Spezialisten. So will er sie auch von einem Krankenhausaufenthalt bewahren. Derzeit ist sie krankgeschrieben.
Ich bin echt froh, dass sie nun auch den Willen hat, die Ursachen zu finden und nicht nur die Symptome zu bekämpfen.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, denn so weit waren wir schon vor 2 Jahren.
Kaum ging es ihr besser, hat sie keinerlei Facharzttermine mehr wahr genommen.
Letztes Wochenende musste ich beruflich nach Düsseldorf.
Und was soll ich sagen. Es klingt so furchtbar fies, aber ich habe dort die 2 Tage genossen, als ich dort nicht rund um die Uhr mich mit Krankheitssachen beschäftigten musste.
Zuhause hatte ich aber dafür, das volle Programm.
Ich weiß, dass es nicht ein langer Weg ist, bis sie wieder in Ordnung kommt, aber es ist echt furchtbar zu ertragen, zu sehen, dass es ihr nicht gut geht, wenn man selbst nicht helfen kann.
Oder immer ein offenes Ohr hat, wenn man im Minutentakt daran erinnert wird, dass es ihr nicht gut geht.
Ich sitze da oft apathisch neben ihr, was die Sache nicht besser macht.
Nebenbei hab ich den Kampf, diese andere Frau zu vergessen.
Diese Stimme ist so laut in meinem Kopf.
Ich musste mir echt eingestehen, dass ich tatsächlich, wie ihr sagt, süchtig war, nach ihren Worten.
Es tat so gut. Sich etwas auszumalen, wie schön es sein könnte, anstatt nur Probleme zu sehen und zu lösen.
Aber ihr habt auch Recht, es ist nicht die Realität. Und man kann keine reellen Probleme lösen, wenn man den Kopf in Träumen hat.
Leider habe ich seit Montag Nachtschicht. Eine Schicht mit viel Zeit, die man mit denken und Sehnsüchten verbringen kann.
Gegipfelt hat die Sehnsucht als Frau X und ich vor kurzem noch ein reales Treffen für morgen in meiner Nachtschichtzeit geplant hätten.
Aber ich weiß dass dies nur ein One-Way-Ticket werden würde, überhaupt nicht mehr von ihr los zu kommen.
Deshalb bin ich ganz froh, dass sich unsere diabolischen Pläne verworfen haben. Zumindest hab ich noch etwas Schonfrist.
Sie ist nämlich überraschend mit ihrem Mann, statt das er alleine fährt.
Seitdem ist Funkstille. Und das ist auch gut so, aus dieser Nummer wieder raus zu kommen.
Aber irgendwie war, wie ihr es nennt, diese Projektion, was wohl morgen oder überhaupt passieren könnte, so schön, dass ich seit Montag Versuche mich mit irgendwas abzulenken, was mir wenig gelingt.
Es ist irgendwie alles doof, wenn man nicht haben kann, was man sich ausmalt.
Es hat halt nicht immer alles ein Happy End, wie bei der Geschichte von
@BaldFertig die in Kolumbien ihre Reisebekanntschaft so toll fand.
Aber was bin ich eigentlich für ein Mensch? Warum wünsche ich mir lieber eine Nacht mit dieser Frau, anstatt Gesundheit und Glück für meine Partnerin?
Doch das tue ich, das gab ich mir sehnlichst die letzen zwei Jahre gewünscht.
Bis mit mit der Zeit klar wurde, dass es genauso schwer zu erreichen ist, wie alles andere auch. Und ich habe Angst, dass mir die Kraft bis dahin ausgeht.
Ich bin jetzt schon nicht mehr glücklich und mache mir mit Phantasievorstellungen von anderen Frauen noch mehr Unglück.
Eigentlich sollte ich es schon gewohnt sein, egal was kommt, es einfach zu ertragen, aber es schmerzt einfach.
Egal, wo ich im Moment bin, kommt es mir vor, als wäre es ein Spießrutenlauf.
Zuhause sollte ich voll und ganz für meine Freundin da sein, nebenbei meine Aufgaben nicht vergessen und in der Arbeit, wenn ich alleine bin, komme ich ins Nachdenken.
Und für anderes, hab ich schon seitdem sie krank geworden ist, keine Zeit mehr.
Ich möchte mich einfach mal ohne ein Handy und ohne Zeitdruck, irgendwo hin setzen. Vielleicht sogar mit jemandem ein gutes Gespräch führen, der mich auf andere Gedanken bringt....
Ups, genau das hab ich mir mit dieser Frau ausgemalt...
Und schon schließt sich der Kreis.
Was macht ihr in solchen Situationen?
Lenkt ihr euch ab, oder kaut ihr eure Gedanken mit euch zusammen durch?
Man möchte meinen, ich hätte eigentlich gar keine Zeit mir Gedanken für solche Themen zu machen, aber Tadaaa.
Ach und weil ich gerade wieder versuche mich mit meinem Steckenpferd Musik abzulenken.
Wer sich wohl fragt, wie man es schafft in so eine Situation zu kommen...
Normalerweise gehören sich immer zwei dazu, in meinem Fall drei....
Dazu passt ganz gut Clueso - Stumme Königin ...wer deutschen Reggae mag ..
LG aus der Nachtschicht.
ikearoller