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Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen

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Daoga

Urgestein
Der Bauernhof den ich kennenlernte (inzwischen aufgegeben) hatte um die 20 Milchkühe und ein paar Kälber. Für mehr Tiere war in dem Stall auch kein Platz. Allerdings lag der Schwerpunkt des Hofes auf der Feldwirtschaft, und eine kleine Schweinemast ca. 50 Tiere gab es auch noch. Das Vieh war somit eher Zubehör, welches Gras und Klee von Zwischensaaten (traditionelle Mehrfelderwirtschaft) und unverkäufliche Ernteteile (Schwachgetreide, Kümmerkartoffeln) wertsteigernd verwertete. Also ein Kleinbetrieb, der seine Familie nur so lala ernährte, große finanzielle Sprünge waren nie drin. Allerdings waren alle Bauernhöfe in der Nachbarschaft in ähnlichen Dimensionen, für sich allein stehende größere Höfe jenseits der Dorfgrenzen gab es dort nicht.
 
D

Der Realist

Gast
Der Bauernhof den ich kennenlernte (inzwischen aufgegeben) hatte um die 20 Milchkühe und ein paar Kälber. Für mehr Tiere war in dem Stall auch kein Platz. Allerdings lag der Schwerpunkt des Hofes auf der Feldwirtschaft, und eine kleine Schweinemast ca. 50 Tiere gab es auch noch. Das Vieh war somit eher Zubehör, welches Gras und Klee von Zwischensaaten (traditionelle Mehrfelderwirtschaft) und unverkäufliche Ernteteile (Schwachgetreide, Kümmerkartoffeln) wertsteigernd verwertete. Also ein Kleinbetrieb, der seine Familie nur so lala ernährte, große finanzielle Sprünge waren nie drin. Allerdings waren alle Bauernhöfe in der Nachbarschaft in ähnlichen Dimensionen, für sich allein stehende größere Höfe jenseits der Dorfgrenzen gab es dort nicht.
Das Wort "Mehrfelderwirtschaft" habe ich noch nie gehört, ich kenne das Wort Dreifelderwirtschaft, aber das ist ja nicht gemeint.
Die Region die du da beschreibst, ist bzgl. Landwirtschaft sehr kleinstrukturiert. Diese Betriebe werden fast ausschließlich im Nebenerwerb betrieben. Das Einkommen wird woanders bezogen, die Landwirtschaft ist dort eher ein Kostenfaktor als Einkommensquelle für die Familie.
Hier passt wohl der Spruch "Hobby darf Geld kosten."
Ich denke auch, dass diese Familien eher wenig Freizeit haben.

Falls es jemanden Interessiert wie die Einkommenslage in der Landwirtschaft aussieht, kann ja mal hier nachschauen
https://www.landdata.de/beispielauswertungen
Ich finde die Daten dort sehr interessant, man muss sie aber auch lesen können.
Man darf dort aber nicht die ausgewiesenen Gewinne mit dem Bruttoeinkommen eines Arbeitnehmers vergleichen.
Davon müssen mehrere nicht enlohnte aber mithelfende Familienarbeitkräfte leben, also der Betriebsleiter, der Ehepartner, der Hofnachfolger, Altenteil etc.
Der landwirtschaftliche Unternehmer muss seine Sozialbeiträge (Krankenversicherung, Rente) zu 100% selbst tragen.
Auch müssen davon das eingesetzte Kapital (Boden, Eigenkapital) entlohnt werden.
Hinzu kommt das Unternehmerrisiko und das Geld für Zukunftsinvestitionen.
Und das eher bei Wochenarbeitszeit von über 50 Stunden, keinen freien Wochenenden und vielleicht wenigen freien Tagen.
Da kommt am Ende im günstigeren Fall ein Stundenlohn in Höhe des Mindestlohnes heraus, sehr häufig aber weit darunter und nicht selten werden Verluste gemacht.
 

Daoga

Urgestein
Das Wort "Mehrfelderwirtschaft" habe ich noch nie gehört, ich kenne das Wort Dreifelderwirtschaft, aber das ist ja nicht gemeint.
Die Region die du da beschreibst, ist bzgl. Landwirtschaft sehr kleinstrukturiert. Diese Betriebe werden fast ausschließlich im Nebenerwerb betrieben. Das Einkommen wird woanders bezogen, die Landwirtschaft ist dort eher ein Kostenfaktor als Einkommensquelle für die Familie.
Hier passt wohl der Spruch "Hobby darf Geld kosten."
Stimmt nicht, das waren früher, vor 30 und mehr Jahren, noch alles Vollerwerbslandwirte. Die alte Generation, Kriegs- und Nachkriegszeit, konnte noch davon leben, vor dem Krieg galt ein Bauer bekanntlich noch was, auch wenn sein Hof sehr klein war (und 20 Kühe waren damals Mittelmaß), aber ihre Kinder haben die Höfe nicht übernommen, die wollten sich das nicht mehr antun. Wer sich ein bißchen mehr leisten können wollte, nicht nur finanziell sondern auch mal richtig Urlaub, war unter diesen Bedingungen fehl am Platz.

Ob Drei- oder Mehrfelderwirtschaft, ist reine Rosinenpickerei. Wie oft die Kultur gewechselt wird, hängt davon ab was der Bauer anbaut und wie viel Fläche er zur Verfügung hat. Manche Kulturen gehen auch über mehrere Jahre hinweg, Spargel z. B., da wird nicht jedes Jahr gewechselt.
 

Daoga

Urgestein
Und das eher bei Wochenarbeitszeit von über 50 Stunden, keinen freien Wochenenden und vielleicht wenigen freien Tagen.
Da kommt am Ende im günstigeren Fall ein Stundenlohn in Höhe des Mindestlohnes heraus, sehr häufig aber weit darunter und nicht selten werden Verluste gemacht.
Wenn Vieh zu versorgen ist, kannst Du "freie Tage" knicken. Das muß jeden Tag versorgt werden, Milchkühe jeden Tag zweimal gemolken. Und unter "Hofnachfolger" sind üblicherweise die Kinder zu verstehen. Sofern die überhaupt Lust dazu haben, weil sie ja mit der tagtäglichen Arbeit aufwachsen und sich ggf. ein einfacheres Leben für sich selber wünschen, irgendeinen schönen geruhsamen Job im Büro oder Handwerk, wo man zuverlässig Urlaub, Feierabend und freie Wochenenden hat.

Wer heute als Landwirt seinen Schnitt machen will, ohne sich totzuschuften, muß sich auf besonders nachgefragte Produkte spezialisieren - Hofverkauf, Eigenschlachtung, Sonderkulturen, Tourismus -, billig an einen bereits gut eingefahrenen Hof herankommen sprich erben oder einheiraten, denn nach und nach alles nachzukaufen würde zu viel kosten, und nach Möglichkeit expandieren, denn je größer so ein Hof ist, um so wirtschaftlicher ist er zu gestalten.
 
D

Der Realist

Gast
Ob Drei- oder Mehrfelderwirtschaft, ist reine Rosinenpickerei. Wie oft die Kultur gewechselt wird, hängt davon ab was der Bauer anbaut und wie viel Fläche er zur Verfügung hat. Manche Kulturen gehen auch über mehrere Jahre hinweg, Spargel z. B., da wird nicht jedes Jahr gewechselt.
Du hast schon Einblick in die Landwirtschaft, aber es klingt teilweise amüsant wie und welche Begriffe und Umschreibungen du verwendest.
Das ist nicht böse gemeint;)

Beispiele:
"Ob Drei- oder Mehrfelderwirtschaft, ist reine Rosinenpickerei. "
Den Begriff Mehrfelderwirtschaft ist eine Wortschöpfung von dir und hat nichts mit Dreifelderwirtschaft zu tun. Du meinst Fruchtwechsel, also jedes Jahr eine andere Frucht, das Gegenteil von Monokultur. Dreifelderwirtschaft gibt seit vielleicht 100 Jahren in D nicht mehr.

"Wie oft die Kultur gewechselt wird, hängt davon ab was der Bauer anbaut und wie viel Fläche er zur Verfügung hat. Manche Kulturen gehen auch über mehrere Jahre hinweg, Spargel z. B., da wird nicht jedes Jahr gewechselt."
Spargel, Hopfen, Obst, Wein nennt man Dauerkulturen, ein jährlicher Fruchtwechsel findet nicht statt.
 
D

Der Realist

Gast
Wer heute als Landwirt seinen Schnitt machen will, ohne sich totzuschuften, muß sich auf besonders nachgefragte Produkte spezialisieren - Hofverkauf, Eigenschlachtung, Sonderkulturen, Tourismus -, billig an einen bereits gut eingefahrenen Hof herankommen sprich erben oder einheiraten, denn nach und nach alles nachzukaufen würde zu viel kosten, und nach Möglichkeit expandieren, denn je größer so ein Hof ist, um so wirtschaftlicher ist er zu gestalten.
Woher hast du denn diese Weisheiten her? Du meinst mit den genannten Alternativen (Hofverkauf, Eigenschlachtung, Sonderkulturen, Tourismus etc.), hat die Bauernfamilie weniger arbeitet. Ne also da liegst du völlig falsch. Noch mehr Betriebszweige betreiben und ich habe weniger Arbeit und Stress. Nein, im Gegenteil oftmals viel mehr!
Bis auf Sonderkulturen ist das auch nicht mehr Landwirtschaft. Das sind gewerbliche Tätigkeiten, bei dem teilweise der Flair eines Bauernhofes genutzt wird.

Das Wort "nachzukaufen" klingt auch amüsant.

"und nach Möglichkeit expandieren, denn je größer so ein Hof ist, um so wirtschaftlicher ist er zu gestalten"
Das ist richtig, aber es gibt keine Garantie. Das nennt man Skaleneffekte. Das ist aber im wesentlichen der Fall, wenn größtenteils familieneigene Arbeitskräfte mit hoher Flexibilität und höherer Stundenzahl und hoher Verlässlichkeit die Arbeit verrichten. Vorausgesetzt die Familienmitglieder können gut miteinander, sonst kann das auch zur beschleunigten Hofaufgabe führen.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich frage mich wie erstrebenswert eine Gesellschaft ist, das nix alleine auf die Beine stellt, sondern darauf wartet, das Papa Staat ihnen das notwendige Geld zusteckt. Allgemein ist die Entwicklung, dass selbst 25 Jährige auf den stand 15 Jährigen sind, eher erschreckend.

Mit einem BGE noch mehr unmündige Erwachsene heranzuzüchten, wird der Tod unseres Wohlstandes sein.
 
G

Gelöscht 114494

Gast
Puh Leute. Ich bin seit Corona in meiner Wohnung gefangen, habe jetzt Semesterferien und fühle mich elend. Ich bekomme im Moment Bafög und man könnte meine Situation schon mit dem Grundeinkommen vergleichen; ich kann euch nur sagen, freiwillig würde ich nicht den ganzen Tag Zuhause vergammeln.

Dass ich jetzt diese Einkommensquelle habe, nimmt mir die Existenzangst und das ist eine gute Sache. Aber das würde mich nicht dazu verleiten freiwillig nur noch Däumchen zu drehen, ich komme mir so unnütz vor.
 
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