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Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen

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Daoga

Urgestein
Übrigens Massentierhaltung, ich nenne sie aus meiner Sicht zutreffender Intensivtierhaltung, ist ressourcenschonender und klimafreundlicher, insbesondere wenn es sich nicht um Rinder handelt, als extensive bzw. ökologische Tierhaltung.
Warum: schnelleres Tierwachstum und damit merklich weniger Futterverbrauch und damit auch weniger Tierausscheidungen je erzeugtes Kilogramm Fleisch.
Problematisch ist aber die Tierkonzentrationen in einigen Regionen in D.
Jein. Extensive Tierhaltung hat den Vorteil, daß sogenanntes "Unland" (zu gebirgig, zu steinig, zu nah an ökologisch empfindlichen Zonen - Gewässern -, zu barsch im Klima, zu schlechter Pflanzenwuchs etc.) trotzdem landwirtschaftliche Erträge bringen kann - indem man dort den Verhältnissen angepaßte Tierarten nutzt, zähe Langhaarrinder, die das ganze Jahr hindurch keinen Stall aufsuchen, Ziegen und Kamele, die auch von Disteln und trockenem Laub leben können, auch die Wanderschafhaltung ist extensiv, selbst bei großen Herden, weil sie das Land auf schonende Art "pflegt" aber nie überlastet.

Intensivtierhaltung wird dann zum Problem, wenn die Menge an Tieren die Lieferkapazitäten der unmittelbaren Umgebung (bequeme Traktorreichweite, bis 20 Kilometer) an Futter, Streu etc. überstrapazieren und gleichzeitig mit Abgasen, Mist und Gülle die Kapazitäten der Entsorgung (normalerweise als Dünger auf die Felder) überreizen. Was bei Rindermasten mit 1000 Stück oder mehr oder entsprechend großen Geflügelmästereien regelmäßig der Fall ist. Das ist dann keine Landwirtschaft mehr, sondern fabrikmäßige Fleischproduktion.
Und somit abzulehnen.
 
D

Der Realist

Gast
Jein. Extensive Tierhaltung hat den Vorteil, daß sogenanntes "Unland" (zu gebirgig, zu steinig, zu nah an ökologisch empfindlichen Zonen - Gewässern -, zu barsch im Klima, zu schlechter Pflanzenwuchs etc.) trotzdem landwirtschaftliche Erträge bringen kann - indem man dort den Verhältnissen angepaßte Tierarten nutzt, zähe Langhaarrinder, die das ganze Jahr hindurch keinen Stall aufsuchen, Ziegen und Kamele, die auch von Disteln und trockenem Laub leben können, auch die Wanderschafhaltung ist extensiv, selbst bei großen Herden, weil sie das Land auf schonende Art "pflegt" aber nie überlastet.

Intensivtierhaltung wird dann zum Problem, wenn die Menge an Tieren die Lieferkapazitäten der unmittelbaren Umgebung (bequeme Traktorreichweite, bis 20 Kilometer) an Futter, Streu etc. überstrapazieren und gleichzeitig mit Abgasen, Mist und Gülle die Kapazitäten der Entsorgung (normalerweise als Dünger auf die Felder) überreizen. Was bei Rindermasten mit 1000 Stück oder mehr oder entsprechend großen Geflügelmästereien regelmäßig der Fall ist. Das ist dann keine Landwirtschaft mehr, sondern fabrikmäßige Fleischproduktion.
Und somit abzulehnen.
Gut beschrieben. Manche Begriffe klingen zwar lustig für einen Landwirt, aber Inhaltlich stimme ich zu.
Auf Grenzstandorte ist oftmals nur eine extensive Tierhaltung sinnvoll.

Die Ausführungen zur Intensivtierhalungen finde ich gut dargestellt.
Die Aussagen "Was bei Rindermasten mit 1000 Stück oder mehr oder entsprechend großen Geflügelmästereien regelmäßig der Fall ist. Das ist dann keine Landwirtschaft mehr, sondern fabrikmäßige Fleischproduktion." sind sehr pauschal.
Große Tierhaltungen in den neuen Bundesländer haben fast immer auch größe Betriebsflächen im Umfeld der Hofstellen.
Mit dem Begriff "fabrikmäßige Fleischproduktion" kann ich nichts anfangen. Die Größe der Tierhaltung hat nur sehr bedingt etwas mit der Haltungsform und Haltungsintensität zu tun.
Zukunftsfähige, landwirtschaftliche Familienbetriebe mit vielleicht 4 Mitarbeitern (z.B. Betriebsleiterehepaar und Hofnachfolgerehepaar) verwenden die identischen Haltungsformen/-intensität wie Großtierhaltungen in den neuen Bundesländern.
Es gibt nur extensive und intensive Tierhaltungssysteme.

Übrigens war ich in den neuen Bundesländern auf einen Ökobetrieb mit über 600 Milchkühe. Der Betrieb hat mit Nachzucht über 1500 Rinder. Hatte aber nur eine geringfügige Rindermast.
 
G

Gelöscht 109092

Gast
Ich finde du stellst deine Gedanken und Standpunkte argumentativ gut da.
Ich will dich nur auf Widersprüche hinweisen.

Reisen und Klimaschutz vertragen sich nicht, außer ich bewege mit dem Fahrrad fort.. Das ist so und kann nicht wegdiskutiert werden. Wer trotzdem für Klimaschutz und auf Reisen geht verliert an Glaubwürdigkeit und Authentizität. Wenn dir jetzt der Klimaschutz wichtig ist, dann musst du auf Reisen weitgehend verzichten, auf Fernreisen ganz.

Bzgl. des Essens bist du sehr theoretisch mit deinen Büchern unterwegs.
Mach Kochkurse, bau selbst Gemüse an, geh zu verschiedenen "normalen" Bauernhöfen, Besuch einen Schlachthof etc.
Ich meine es fehlt dir der Einblick in die Praxis.
Informiere dich nicht zu einseitig. Es gibt nicht die eine Wahrheit. Informiere dich auch z.B. beim Bauernverband etc.
Ich stimmte dir absolut zu. Allerdings halt ich ein Leben das absolut frei vom Widersprüchen ist, wenn es um die Nachhaltigkeit geht, in einer technisierten Gesellschaft fast für vollkommen unmöglich und auch nicht forderbar. Das sollte klar sein. Wir wollen ja nicht leben, wie im alten Tibet.

Ich werde gerne einen Schlachthof besuchen und habe gerade im Garten ein Beet gebaut. Ob ich allerdings ein guter Gärtner und Selbstversorger wäre, wird sich erst zeigen. :D
 
D

Der Realist

Gast
Ich stimmte dir absolut zu. Allerdings halt ich ein Leben das absolut frei vom Widersprüchen ist, wenn es um die Nachhaltigkeit geht, in einer technisierten Gesellschaft fast für vollkommen unmöglich und auch nicht forderbar. Das sollte klar sein. Wir wollen ja nicht leben, wie im alten Tibet.

Ich werde gerne einen Schlachthof besuchen und habe gerade im Garten ein Beet gebaut. Ob ich allerdings ein guter Gärtner und Selbstversorger wäre, wird sich erst zeigen. :D
Viel Glück beim Gärtnern. Wir haben bald Herbst, etwas spät für Gemüseanbau.
 

Daoga

Urgestein
Große Tierhaltungen in den neuen Bundesländer haben fast immer auch größe Betriebsflächen im Umfeld der Hofstellen.
Mit dem Begriff "fabrikmäßige Fleischproduktion" kann ich nichts anfangen. Die Größe der Tierhaltung hat nur sehr bedingt etwas mit der Haltungsform und Haltungsintensität zu tun.
Zukunftsfähige, landwirtschaftliche Familienbetriebe mit vielleicht 4 Mitarbeitern (z.B. Betriebsleiterehepaar und Hofnachfolgerehepaar) verwenden die identischen Haltungsformen/-intensität wie Großtierhaltungen in den neuen Bundesländern.
Es gibt nur extensive und intensive Tierhaltungssysteme.

Übrigens war ich in den neuen Bundesländern auf einen Ökobetrieb mit über 600 Milchkühe. Der Betrieb hat mit Nachzucht über 1500 Rinder. Hatte aber nur eine geringfügige Rindermast.
"Im Umfeld der Hofstellen" ist ein ganz wichtiger Punkt. So ein Ökobetrieb wird wahrscheinlich nicht mitten im Dorf sein, wie es z. B. in Franken meistens der Fall ist, sondern abseits stehen, so daß ziemlich alles Land im weiten Umkreis zu diesem einen Hof gehört.
In Franken allerdings sind Straßendörfer üblich, wo das Haus vorne an der Straße ist, dahinter die Scheunen, und dahinter ist nur ein schmaler Landstreifen, wo meistens der Hofgarten ist, gleich links und rechts sind die Nachbarn mit genauso zugeschnittenen Grundstücken. Die Felder und Wiesen sind meistens Kilometer weit weg, früher kein Problem als man die Kühe jeden Morgen noch vom gemeindlichen Hirten auf die Weiden treiben ließ, aber heute läßt sich so kein Großbetrieb mit 100 oder mehr Tieren führen. Schon gar nicht wenn viel Platz für Freilaufställe etc. verlangt wird, so viel Platz ist im Dorf einfach nicht da. Deshalb sind diese Bauernhöfe auch meist die ersten, die endgültig aufgeben, sobald der Altbauer ins Rentenalter kommt und die Jungen alles andere lieber machen wollen, als sich in der Landwirtschaft tagtäglich abzuschuften. Übrig bleiben nur die Einzelhöfe, die allein auf weiter Flur stehen und genug Platz für alle Zwecke haben. In den Dörfern sterben die Bauernhöfe aus.
 
D

Der Realist

Gast
Großbetrieb mit 100 oder mehr Tieren
Jede Regionen hat ihre Spezifika.
Ein Betrieb mit 100 Tieren ist schon ein Großbetrieb?
Echt jetzt?
Ich lebe nicht in den neuen Bundesländern, aber ein Betrieb mit 100 Tieren (Milchkühen, spezialisierter Milchviehbetrieb) ist bei uns eher ein auslaufender Betrieb. Das Einkommen reicht dann wenn es gut läuft noch für die jetzige Generation, aber die nächste Generation sollte sich nach was anderem umschauen.
 
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