Das ist in jeder Großstadt gleich und in jeder Großstadt klagen die Ärzte über "Überbelastung", aber zu wenig Einkommen. Nur, dass sie immer noch zum reichen Bevölkerungsteil der Gesellschaft gehören.
Sie haben es sich mit ihrem Einser - Abi wohl danach anders vorgestellt, weil nicht der Idealismus, sondern das Ged sie lockte, Arzt zu werden....
klar gibt es in jedem Job Leute, die hauptsächlich auf das Geld sehen.
Nach meiner persönlichen Erfahrung - ich bin in meiner Familie einer der wenigen, der keine Medizin studiert hat und bei jeder Geburtstagsfeier in der Familie oder bei Familienmitlgiedern mit deren Freunden sind zwischen 5 und 25 Ärzte im Raum, aber klar, das sind natürlich nicht ALLE Ärzte......-
läuft das aber anders:
- jemand will Arzt werden, weil er als Arzt arbeiten möchte
- im Laufe des Studiums merkt er dann, in welcher Disziplin er gut ist
- geht es dann an Familie und Haus bauen, überlegt er sich, wo er mit seiner Disziplin die beste work-life Balance hinbekommt, die ist für jeden aber unterschiedlich
- insegesamt ist es aber so, dass jede Disziplin in der Medizin gut bezahlt wird.
Das Ziel:
"ich will viel Geld verdienen", braucht sich ein Arzt nicht setzen.
Die Klagen über "zu wenig Geld" betreffen nicht sie persönlich, gemeint ist damit, dass sie so wenig Geld von den Kassen bekommen, um die Kosten zu decken;
z.B. bekommt ein Facharzt für einen Kassenpatienten im Quartal so zwischen 40.- und 90.-, ein einziger Ultraschall kostet aber schon 70.-
Deswegen gibt es ja die IGEL-Leistungen, die der Arzt aber eigentlich erst dann anbietet wenn er den Eindruck hat, die sind medizinisch nicht notwendig, der Patient möchte sie aber für seine Psyche haben.
Bei einer kleinen Hausarzt-Praxis bleiben für den Praxisinhaber ungefähr 90 K pro Jahr übrig,
Ein Oberarzt im kirchlichen Krankenhaus kommt auf circa 250 K.
Ärzte im öffentlichen Dienst werden etwas über dem Gehalt eines Lehrers bezahlt.
Es gibt auch u.a. deswegen nicht so viele Ärzte,
1. weil die Krankenkassen nicht jedem eine Kassenzulassung geben, der eine will. Es gibt geographische Verteilungsschlüssel.
Dazu kommt, dass Ärzte ihre Zulassung mit 67 verlieren, d.h., sie könnten in vielen Disziplinen noch arbeiten, dürfen aber nicht mehr.
2. Studienplätze für Medizin so teuer sind, wie schon erwähnt.
Die Unis müssen das Geld dafür selbst aufbringen, sie bekommen kein Geld für Lehre.
und ernsthaft:
ich warte bei was nicht Akutem lieber eine Woche auf einen Termin, als mit 30 Leuten in einem Wartezimmer für 6 Stunden fest zu sitzen,
wie das vor 15 - 20 Jahren bei den Fachärzten war.
wenn ich wirklich richtig akut schwer krank bin, ein Schub einer schrecklichen Krankheit oder ein Unfall, bei Fieber oder einer Infektion,
dann weiß ich,
dass ich aus dem Stand heraus versorgt werde.