Hallo vio,
Ich habe das jetzt noch niemals so krass erlebt, dass ich meinen Mann mitnehmen musste,
oder dass ein Arzt mit meinem Mann über mich spricht.
Ich verstehe auch, dass du dich da selbst wie ein Kind und nicht ernstgenommen fühlst und dass das kein gutes Gefühl ist..
ja, das ist echt nicht schön: Also wenn man Ärtzen zB erklärt, dass etwas schief läuft und man zB Schmerzen hat und die einen einfach nicht für voll nehmen.
Aber was hat das mit "Allyship"zu tun? Brauchst du da tatsächlich einen "Helfer"?
Ja, ich war in der Situation, dass ich einen Helfer gebraucht habe, denn wenn man angeschlagen ist, dann ist es halt leider auch nicht besonders leicht, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Und die Frage ist ja auch: warum muss man als Frau überhaupt alle Hebel in bewegung setzen: Reicht es nicht, es einfach normal zu kommunizieren, was man für Beschwerden hat. MUSS man dafür die Bazuka auspacken?
Wenn dich ein Arzt nicht ernstnimmt, solltest du lernen, ihm das zu sagen. Das ist ein ganz schlechtes Benehmen von einem Arzt, aber da kannst nur du selbst für dich reden.
Ich wüsste nicht, was ICH da noch lernen sollte: Eher sollte der Arzt was lernen, nämlich dass man es nicht als Einbildung abtun sollte, wenn ein Patient sagt, er kann nicht laufen, hat höllische Schmerzen und hat auch gespürt, dass was kaputt ist. Also ich wüsste nicht ,wie man das anders vorbringen sollte, um den Arzt zu überzeugen, doch mal zu prüfen, ob da nicht was vorliegt....keine Ahnung, aber ich sehe nicht, wie man das "besser" und diplomatischer vorbringen müsste also es einfach zu sagen.
Zumal die gleiche Aussage von meinem Mann ja ernst genommen wurde.
"ich kann nicht laufen und habe hölische Schmerzen" "Ach wird schon nicht so schlimm sein"
"Meine Frau kann nicht laufen und hat höllische Schmerzen" "Ja da manche nwir gleich mal ein Röntgenbild....oh Mist, die KANN ja garnicht laufen können"
🤷♀️
Und genau DARUM geht es doch: Warum reicht es beim einen aus, wenn er es einfach sagt wie es ist und der andere muss Purzelbäume schlagen. DAS ist doch der Kern des Problems.
So einfach ist das leider nicht und natürlich kann und muss man auch immer für sich selbst einstehen, aber wenn Du zB mit Schmerzen danieder liegst und die Ärzte Dir nicht glauben wollen, dass Du nicht laufen KANNST, dann bist Du auch dankbar, wenn ein anderer sich für Dich einsetzt, dass zB ein Röntgenbild gemacht wird und man dann sieht: Shit, die KANN ja garnicht laufen können.
natürlich kann man dann auch sagen: Ja, das musst Du selber können.
Klar...ich hätte in meinem Fall sicher noch zwei oder drei tage mit den Ärzten streiten können, bevor sich mich geröntgt hätten, aber ich war einfach dankbar, dass es auch schneller ging, wenn sich eben jemand anderes einschaltet.
Und sowas ist doch keine Seltenheit!
Als Patient ist es grundsätzlich gut, wenn Du einen Fürsprecher hast.
Und genau darum geht es doch: Es gibt immer wieder Situationen, wo manch einer eben weiger Gehör findet, als jemand anderes: Auch wenn es um die komplett gleiche Sache geht.