Ich finde es toll, dass du dir Gedanken um deine depressive Tochter machst und dass sie in psychotherapeutischer Behandlung ist!
Sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht.
Ich habe selbst einige Erfahrung mit Depressionen und dementsprechenden Therapien. Bekommt sie auch Antidepressiva? Ich weiß nicht, ob das für Teenager in Ordnung ist oder nicht, sollte eine Psychiaterin entscheiden, aber zumindest sollte das abgeklärt werden. Bei Erwachsenen ist eine Kombination beider Methoden in den meisten Fällen das Beste.
Ansonsten würde ich dir raten, dir von der Therapeutin wissenschaftlich fundierte Literatur zu kaufen oder auszuleihen. Es ist immer besser, wenn man einen Überblick hat.
Im Thread klingt an, dass Religion bei deiner Tochter oder in deiner Familie diesbezüglich eine Rolle spielt - deinen anderen Thread habe ich nicht gelesen, dazu kann ich nichts sagen.
Ich habe etliches über Depressionen gelesen und natürlich auch mich selbst ziemlich gründlich analysiert - es könnte sein, dass die Depression "nur" das Ergebnis einer längeren negativen Entwicklung ist und das eigentliche Problem behoben werden muss, damit die Depression abklingen kann. Also z. B. Probleme mit Bindungen und Beziehungen, Probleme mit Arbeit, Konzentrationsfähigkeit etc. oder evtl. negative Erfahrungen mit den Eltern. Daraus entstehend dann Selbstwertprobleme. Oft steht eine Depression für eine Art Verzweiflung - die Person sieht in dem Moment keinen Ausweg mehr. Bei mir selbst habe ich oft die Beobachtung gemacht, dass ich wieder depressiv wurde, wenn ich starke Gefühle nicht zugelassen hab. Also - die Emotionen müssen auf jeden Fall raus! Wenn man sich z. B. ausgeheult hat, fühlt man sich oft/immer deutlich besser, das Glas Wasser ist wieder halb voll, nicht halb leer.
Soviel für den Moment.