So, hier bin ich schon wieder mit dem Auf und Ab in meiner Ehe.
Nachdem wir die letzte Eskapade (PTSD? Bipolar? - wir warten auf einen Psychiatertermin) halbwegs überstanden haben, ging es uns ein paar Wochen sehr gut miteinander, obwohl ich nach wie vor mit Depris, Schlaflosigkeit und Erschöpfung kämpfe, die nach so einer Episode meines Mannes oft bei mir auftreten. Gestern hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, eine erholsame Nacht Schlaf abgekriegt zu haben und bin wieder einigermaßen normal meinen Tätigkeiten nachgegangen.
Nachmittags ist sein Mann dann in unseren Hobbyclub gefahren. Es ist ein gemeinsames Hobby, aber ich wollte an dem Tag nicht mit weil ich zuhause zu tun hatte. Abends hat er dann angerufen, es würde etwas länger dauern. Hatte ich mir auch schon gedacht - habe ihm einfach einen schönen Abend gewünscht und mir gedacht: Gut, dann kommt er vielleicht um eins oder zwei Uhr nachts. Ich lese dann halt noch.
Das Problem ist, dass ich es sehr schwer finde, einzuschlafen, weil ich dann auf ihn warte. Vor Jahren hatten wir leider einige hässliche Szenen, wo er sturzbetrunken nach Hause kam und es Streit gab, und in gewisser Weise sitzt mir das noch in den Knochen. Allerdings haben wir das seitdem in den Griff bekommen - nun kommt es manchmal vor, dass er spät kommt, problematisch war es aber nur, weil er manchmal gar nicht erreichbar war und vorher auch nicht gesagt hatte, dass es (sehr) spät wird. Klar, dass ich mir dann Sorgen mache, oder? Da habe ich ihn dann auch schon öfter mal angeschnauzt wenn er dann nachts um zwei ankam nachdem er nachmittags "mal kurz in die Stadt gefahren war".
Letzte Nacht habe ich über diese Situationen nachgedacht und mir vorgenommen, meine eigenen Ängste und das tatsächliche Verhalten meines Mannes zu trennen. Habe meditiert, meine Angst auch gut in den Griff bekommen, ihm innerlich seinen Spaß gegönnt, und so verging die Zeit. Einschlafen konnte ich nicht, habe mich aber nicht ängstlich oder ärgerlich gefühlt. Und ich habe damit gerechnet, dass er ja so wie normalerweise spätestens um zwei Uhr auftaucht und wir dann zusammen einschlafen können.
Als er um drei Uhr nachts noch nicht da war, habe ich beschlossen, eine Diazepam zu nehmen, immer noch friedlich, aber mit der Sorge, dass ich jetzt nachhelfen muss mit dem Einschlafen, weil ich sonst schon wieder nicht genug Schlaf bekomme. So eine halbe Stunde später war ich dann auch eingeschlafen. Leider bin ich schon um halb sechs morgens wieder hochgeschreckt, weil mein Mann immer noch nicht da war. Ab da ist es mir dann nicht mehr gelungen einzuschlafen oder ruhig zu bleiben. Sorge und Ärger sind mir hochgekocht. Er hätte doch etwas sagen können, wenn er außerhalb übernachtet!
Ich habe dann versucht, mich innerlich wieder zu beruhigen und bin noch etwas im Bett geblieben. Habe mir überlegt, in Ruhe zu frühstücken und dann raus zu gehen und dort etwas zu tun, was mir Spaß macht. Inzwischen war auch mein Sohn aufgestanden und ich musste ihm sagen, dass ich nicht weiß, wo sein Vater ist. Mein Mann kam dann eine halbe Stunde später und erklärte, er habe im Auto geschlafen, um mich nachts nicht zu wecken. Er war auch noch ganz stolz auf sich. Zuerst konnte ich ihn nur anschreien, so wütend war ich. Dann habe mich mit Müh und Not wieder beruhigt und ihn gefragt, warum er nicht wenigstens eine SMS geschickt hat? Er hätte doch damit rechnen müssen, dass ich mir Sorgen mache. Ich habe ihm schon sehr oft erklärt, dass ich oft nicht schlafen kann, wenn ich auf ihn warte. Das ganze artete in einen immer hässlicheren Streit aus - ich bin einfach so verzweifelt. So oft hatten wir ähnliche Situationen. So oft habe ich ihm erklärt, dass ich doch wenigstens wissen muss, wo er ist und ob es ihm gut geht, weil ich das ja nicht raten kann. Er hatte dann noch den Nerv, selbstmitleidig über die kalte Nacht im Auto zu jammern.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass er mir Tage und Tage meiner Lebenszeit einfach klaut mit seinen blödsinnigen Episoden. Während ich versuche, ihm zu erklären wie ich mich gefühlt habe, erzählt er mir ganz begeistert, wie er sich irgendwo festgequatscht hat! Und jetzt sitze ich hier an einem Sonntag, an dem ich mich eigentlich erholen sollte, und verstecke mich schon wieder in meinem Zimmer weil ich hinten und vorne nicht mehr unterscheiden kann!
Oder reagiere ich hier über? Ich wünschte ja, ich könnte mit ihm reden, ohne laut zu werden. Aber das hat sich zwischen sechs Uhr morgens und neun Uhr, als er aufgetaucht ist, so angestaut, dass ich nicht mehr weiß, wohin mit mir. Erst wirkte er dann ganz zerknirscht, aber er ist total überzeugt, dass an seiner Entscheidung gar nichts auszusetzen war. Und das war eine Situation, die wir wirklich schon oft besprochen haben, selbst in der Eheberatung.
Was soll ich nur tun mit diesem Mann? Er scheint es mal wieder überhaupt nicht böse gemeint zu haben, aber ich gehe auf dem Zahnfleisch! Es kommt mir vor, als würde ich das einem Dreijährigen erklären, dass ich nicht per Zauberkraft weiß, dass es ihm gut geht, wenn er nachts einfach nicht nach Hause kommt.
Mich würde Eure Perspektive interessieren? Gibt es in Euren Beziehungen solche Situationen? Wie geht Ihr damit um?
Nachdem wir die letzte Eskapade (PTSD? Bipolar? - wir warten auf einen Psychiatertermin) halbwegs überstanden haben, ging es uns ein paar Wochen sehr gut miteinander, obwohl ich nach wie vor mit Depris, Schlaflosigkeit und Erschöpfung kämpfe, die nach so einer Episode meines Mannes oft bei mir auftreten. Gestern hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, eine erholsame Nacht Schlaf abgekriegt zu haben und bin wieder einigermaßen normal meinen Tätigkeiten nachgegangen.
Nachmittags ist sein Mann dann in unseren Hobbyclub gefahren. Es ist ein gemeinsames Hobby, aber ich wollte an dem Tag nicht mit weil ich zuhause zu tun hatte. Abends hat er dann angerufen, es würde etwas länger dauern. Hatte ich mir auch schon gedacht - habe ihm einfach einen schönen Abend gewünscht und mir gedacht: Gut, dann kommt er vielleicht um eins oder zwei Uhr nachts. Ich lese dann halt noch.
Das Problem ist, dass ich es sehr schwer finde, einzuschlafen, weil ich dann auf ihn warte. Vor Jahren hatten wir leider einige hässliche Szenen, wo er sturzbetrunken nach Hause kam und es Streit gab, und in gewisser Weise sitzt mir das noch in den Knochen. Allerdings haben wir das seitdem in den Griff bekommen - nun kommt es manchmal vor, dass er spät kommt, problematisch war es aber nur, weil er manchmal gar nicht erreichbar war und vorher auch nicht gesagt hatte, dass es (sehr) spät wird. Klar, dass ich mir dann Sorgen mache, oder? Da habe ich ihn dann auch schon öfter mal angeschnauzt wenn er dann nachts um zwei ankam nachdem er nachmittags "mal kurz in die Stadt gefahren war".
Letzte Nacht habe ich über diese Situationen nachgedacht und mir vorgenommen, meine eigenen Ängste und das tatsächliche Verhalten meines Mannes zu trennen. Habe meditiert, meine Angst auch gut in den Griff bekommen, ihm innerlich seinen Spaß gegönnt, und so verging die Zeit. Einschlafen konnte ich nicht, habe mich aber nicht ängstlich oder ärgerlich gefühlt. Und ich habe damit gerechnet, dass er ja so wie normalerweise spätestens um zwei Uhr auftaucht und wir dann zusammen einschlafen können.
Als er um drei Uhr nachts noch nicht da war, habe ich beschlossen, eine Diazepam zu nehmen, immer noch friedlich, aber mit der Sorge, dass ich jetzt nachhelfen muss mit dem Einschlafen, weil ich sonst schon wieder nicht genug Schlaf bekomme. So eine halbe Stunde später war ich dann auch eingeschlafen. Leider bin ich schon um halb sechs morgens wieder hochgeschreckt, weil mein Mann immer noch nicht da war. Ab da ist es mir dann nicht mehr gelungen einzuschlafen oder ruhig zu bleiben. Sorge und Ärger sind mir hochgekocht. Er hätte doch etwas sagen können, wenn er außerhalb übernachtet!
Ich habe dann versucht, mich innerlich wieder zu beruhigen und bin noch etwas im Bett geblieben. Habe mir überlegt, in Ruhe zu frühstücken und dann raus zu gehen und dort etwas zu tun, was mir Spaß macht. Inzwischen war auch mein Sohn aufgestanden und ich musste ihm sagen, dass ich nicht weiß, wo sein Vater ist. Mein Mann kam dann eine halbe Stunde später und erklärte, er habe im Auto geschlafen, um mich nachts nicht zu wecken. Er war auch noch ganz stolz auf sich. Zuerst konnte ich ihn nur anschreien, so wütend war ich. Dann habe mich mit Müh und Not wieder beruhigt und ihn gefragt, warum er nicht wenigstens eine SMS geschickt hat? Er hätte doch damit rechnen müssen, dass ich mir Sorgen mache. Ich habe ihm schon sehr oft erklärt, dass ich oft nicht schlafen kann, wenn ich auf ihn warte. Das ganze artete in einen immer hässlicheren Streit aus - ich bin einfach so verzweifelt. So oft hatten wir ähnliche Situationen. So oft habe ich ihm erklärt, dass ich doch wenigstens wissen muss, wo er ist und ob es ihm gut geht, weil ich das ja nicht raten kann. Er hatte dann noch den Nerv, selbstmitleidig über die kalte Nacht im Auto zu jammern.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass er mir Tage und Tage meiner Lebenszeit einfach klaut mit seinen blödsinnigen Episoden. Während ich versuche, ihm zu erklären wie ich mich gefühlt habe, erzählt er mir ganz begeistert, wie er sich irgendwo festgequatscht hat! Und jetzt sitze ich hier an einem Sonntag, an dem ich mich eigentlich erholen sollte, und verstecke mich schon wieder in meinem Zimmer weil ich hinten und vorne nicht mehr unterscheiden kann!
Oder reagiere ich hier über? Ich wünschte ja, ich könnte mit ihm reden, ohne laut zu werden. Aber das hat sich zwischen sechs Uhr morgens und neun Uhr, als er aufgetaucht ist, so angestaut, dass ich nicht mehr weiß, wohin mit mir. Erst wirkte er dann ganz zerknirscht, aber er ist total überzeugt, dass an seiner Entscheidung gar nichts auszusetzen war. Und das war eine Situation, die wir wirklich schon oft besprochen haben, selbst in der Eheberatung.
Was soll ich nur tun mit diesem Mann? Er scheint es mal wieder überhaupt nicht böse gemeint zu haben, aber ich gehe auf dem Zahnfleisch! Es kommt mir vor, als würde ich das einem Dreijährigen erklären, dass ich nicht per Zauberkraft weiß, dass es ihm gut geht, wenn er nachts einfach nicht nach Hause kommt.
Mich würde Eure Perspektive interessieren? Gibt es in Euren Beziehungen solche Situationen? Wie geht Ihr damit um?