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Umfrage: Warum gibts keine echten Suizidforen mehr?

  • Starter*in Starter*in annakarina
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Suizidforen ja oder nein?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    18
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich war in einem angemeldet. Ich wollte mich einfach nur mit Leute austauschen. Du konntest dich auch über die Medthoden austauschen, aber auch so über Dinge wie Abschiedsbrief, Nachlass, Angehörige....
 
Vor vielen Jahren bin ich mal irgendwie beim Surfen auf so einer Seite gelandet, habe ein wenig gelesen und habe teilweise einen gewissen Gruppendruck festgestellt. Es kam mir so vor, als sei es "toll", Selbstmordgedanken zu haben.

Man stelle sich vor, eine wegen einer Nichtigkeit traurige, aber leicht beeinflussbare Person geraet auf so eine Seite und schreibt mit jemandem, der diese Person immer tiefer in die Depression treibt und sie darin bestaerkt, dass nur Suizid die Loesung seines Problems ist. Anstatt zu helfen, aus der Depression herauszukommen, an der Problemloesung mitzuarbeiten, treibt ein Fremder diese labile Persoenlichkeit in den Tod, gibt sogar moeglicherweise noch Hilfestellung bei der erfolgreichen Durchfuehrung.

Bereits Kinder finden sich im Internet zurecht. Man stelle sich einen 10, 11 oder 12-Jaehrigen vor, der zum ersten Mal Liebeskummer hat und meint, er wuerde nie wieder gluecklich werden, die Welt wuerde fuer ihn untergehen. Er geraet auf so eine Seite, ist in der psychischen Verfassung, dass er von den Aussagen dort fasziniert ist und sich angesprochen fuehlt, keinen Lichtblick mehr sieht - und Selbstmord begeht. Gerade fuer Jugendliche geht schnell die Welt unter: Liebeskummer, schlechte Noten, Mobbing, staendiges Streiten mit den Eltern in der Pubertaet...... Nein, ich denke, wer wirklich Suizid begehen will, ist dazu durchaus auch ganz allein ohne Zuspruch und Hilfestellung in der Lage. Fuer Hilferufe eines Suizidgefaehdeten, ihm einen Weg aus dem Tief aufzuzeigen, gibt es genuegend andere Foren.

Hier im HR ist ja auch eine Menge moeglich zu schreiben, wenn man suizidgefaehrdet ist. Manchmal empfinde ich es bereits als zu viel des Erlaubten, ABER: im Gegesatz zu einem Suizidforum wird man hier mit viel Einsatz aufgefangen, wird Mut zugesprochen, werden Wege aufgezeigt, aus den Selbstmordgedanken wieder herauszukommen und neuen Lebensmut zu fassen.

P.S.: Es gibt vergleichbar zu dieser Thematik auch Foren fuer Essgestoerte. Auch dort sieht man den negativen Effekt, dass sich die Kranken gegenseitig noch weiter in die Krankheit hineintreiben, sich gegenseitig aufstacheln, weiter abzunehmen, anstatt dass Hilfsmoeglichkeiten aufgezeigt werden.
 
Wieso geht man denn gezielt in ein Suizidforum? Wahrscheinlich weil man wissen will, wie man sich am besten umbringen kann. Also kriegt man da wohl genau die Hilfe, die man sich wünscht.
Wenn man sich andere Hilfe wünscht, kann man in ein normales Hilfeforum gehen, wo man dann gesagt bekommt: mach ne Therapie. Wenn man kein Bock auf sowas hat, ist ein Suizidforum genau richtig. Da wird man dann vielleicht sogar ernst genommen.

Solche Diskussionen gibt es dort zwar, sie sind aber in Foren ebenso untersagt wie in jedem anderen Forum auch.
Natürlich sind die Themen in diesen Foren nicht gerade hilfreich und wenn man eh schon unten ist auch nicht besonders empfehlenswert.
Was viel geschrieben wird sind die Beweggründe derer man diesen Entschluss gefasst hat.

Ernst genommen wird man doch hier auch es sei denn man wiegelt alle Rat und Vorschläge zur Beseitigung oder Besserung eines Problems konsequent ab.
Du hast natürlich recht wenn du sagst das man dann in einem Forum wie bsw. dem HR besser aufgehoben ist.
Nichtsdestotrotz ist es oft die eigene Erkenntnis die entscheidet zwischen Leben und Tod (Suizid).
Ich zb. dachte was soll's, ich hab e eh nichts mehr zu verlieren, meine Freunde tot ich selber weder Arbeit noch Obdach sowie die nicht fortgehenden Gedanken an die Greuel meiner Kindheit.

Nein ich bin nicht für Suizid und würde es wohl auch nie wieder versuchen wenn du aber alleine bist, ohne Kontakte, ohne Hilfe und vielleicht noch in den falschen Kreisen, dann sieht die Sache anders aus.
Niemand von ihnen will ja wirklich sterben, sie erhoffen sich aber ein besseres "Dasein" nach dem Tod weil dann alle Probleme nicht mehr existent sind.

Viele sagen Suizid sei feige, ein Fortlaufen vor den Problemen des Lebens.
Ich sage sie sind nicht feige denn es gehört eine Menge Mut und Entschlossenheit dazu sich durch entsprechende Handlungen selbst zu töten.
Sie sind nicht feige sondern unendlich verzweifelt.

LG
Shorn
 
Das fragte mich kürzlich eine Freundin. Hab dann mal nachgegoogled - es stimmt: Alle Foren dieser Art sind gelöscht/gesperrt.
Wo bleibt da das Recht auf Selbstbestimmung? Suizid ist in D an sich nicht strafbar, aber irgendwie wirds dazu gemacht. Man ruft die Polizei, man sperrt Foren - nur ja nicht drüber reden, wies scheint.
Doch macht es das nicht grad noch schlimmer? Reden kann erleichtern, vor allem, wenn dieses Reden nicht ständig zensiert wird.
Aber das scheint in D nicht mehr möglich, ohne dass die "Blauen" vor der Tür stehen....🙁
Wie denkt ihr darüber - sollte es solche Foren geben oder nicht?

Anna

die meisten dieser foren sind nicht gesperrt, weil es suizidforen oder chats sind, sondern wegen massiver probleme mit dem jugendschutz. theoretisch können sich in allen auch sehr junge leute anmelden. kann man drüber denken was man will.
zur abstimmung bin ich zu spät gekommen, aber ich wäre auch dafür, dass es solche foren gibt.
das schreiben darüber kann als ventil wirken. sicher sind da auch welche, für die es einfach "cool" ist, in solchen foren zu sein. die meisten wollen aber einfach nur jemanden, der ihre gedankengänge versteht und mit dem sie darüber sprechen können.
es gibt noch einige foren zu dem thema. die meisten prosuizidforen sind aber eher anonym im netz und wollen gar nicht von besonders vielen aufgesucht werden. das läuft dort mit bewerbung oder über einen leumund.
aber selbst in den sogenannten proforen wird keiner dazu angestachelt, sondern der unterschied ist, dass man keinen unbedingt sofort an psychodocs oder ähnliches verweist. eine bekannte hat mich mal in so ein forum eingeladen. war zwar nicht dort, aber sie meinte, dort geht es auch nur um alltägliches und man versucht einander zu helfen und sich zuzuhören.
ich glaube, dass betroffene einander besser verstehen können und auch eine ganz andere empathie an den tag legen als nichtbetroffene. nur viele nimmt auch mit, was andere zu erzählen haben. das fassen außenstehende dann oft als "anstacheln zum suizid" auf.
wer sich so einen chat ansehen möchte: bei google nach suizidchat gucken. ist der erste eintrag. habe aber nie erlebt, dass dort über suizid geredet worden ist.
vermutlich findet vieles auch privat, oder über skype statt.
das thema totschweigen wollen ist lächerlich. jemand der eventuell wirklich nur reden mag gerät dadurch mit höherer wahrscheinlichkeit an jemanden, der sich vielleicht mit wem zusammen umbringen will.
ich bin da für uneingeschränkten austausch.
 
Stimmt schon, aber diejenigen mit Methodendiskussionen sind in D verboten. Selbst das Schweizer Forum Dignitas ist inzwischen hier nicht mehr zugelassen und gesperrt.
Die anderen Foren warnen ausdrücklich vor Suizidankündigungen - ähnlich halt wie hier.
Danke für eure Teilnahme an der Umfrage!
 
Ich habe erlebt, wie das regelmäßige Lesen in Suizidforen die Gedankenspirale immer stärker in Bewegung setzt und in eine Richtung lenkt. Mir hat nur noch komplettes Fernhalten aus solchen Foren geholfen.
 
Suizid ist in D an sich nicht strafbar

Dürfte auch schwer werden den Toten noch zu bestrafen. 😉

, aber irgendwie wirds dazu gemacht. Man ruft die Polizei, man sperrt Foren - nur ja nicht drüber reden, wies scheint.
Doch macht es das nicht grad noch schlimmer? Reden kann erleichtern, vor allem, wenn dieses Reden nicht ständig zensiert wird.

Ich sehe keine Hilfe oder Erleichterung darin, anderen Menschen zu erzählen wie sie sich am besten umbringen können. Natürlich können sich Menschen umbringen, wenn ihnen das Leben zu schwer wird. Und das gilt es auch nicht zu verurteilen.
Aber sich Tipps in einem Internetforum zu holen, wo jeder Spinner, Möchtegernhelfer und Psycho einem "Tipps" geben kann ist imho extrem fahrlässig, da es den Betroffenen in seinem Vorhaben noch zusätzlich bestärken kann.
Obwohl es vieleicht auch andere Hilfe gibt.
Und ja, ich finde man sollte dinglichst versuchen Menschen von ihren Suizidgedanken abzubringen, da auch diese Menschen nur ein Leben haben und der Tod noch früh genug kommt.
Allerdings müsste es auch viel mehr und einfachere Anlaufstellen für Betroffene geben. Auch müsste das Thema enttabuisiert werden, da das Verstecken müssen der eigenen Gedanken natürlich eine zusätzliche Last darstellt.

Aber das scheint in D nicht mehr möglich, ohne dass die "Blauen" vor der Tür stehen....🙁
Wie denkt ihr darüber - sollte es solche Foren geben oder nicht?

Naja, stell dir doch mal vor ein 17-jähriges Mädel nimmt Kontakt zu einem solchen Forum auf und man erzählt ihr dort wie toll doch der Tod ist und das es keine andere Lösung für sie geben wird. Sie bringt sich daraufhin um, obwohl sie vielleicht auch andere Möglichkeiten für ihr Problem gefunden hätte. Vieleicht nicht sofort, vieleicht erst in 2 oder 3 oder 10 Jahren. Aber vielleicht hätte sie die gefunden. Wäre es dann nicht besser gewesen, die "Blauen" hätten damals vor der Tür gestanden?
 
Nachtrag: Hier ist wohl einiges gelöscht worden.

Dennoch: Ich möchte mich bei Rose entschuldigen. Zwar stehe ich zu meiner Grundaussage, aber ich hätte sie anders formulieren müssen. Rose, es tut mir Leid, wie ich das ausdrückte, das war nicht okay.
 
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