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Umfrage: Warum gibts keine echten Suizidforen mehr?

  • Starter*in Starter*in annakarina
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Suizidforen ja oder nein?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    18
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Dignitas hat wieder geöffnet. Die Schweiz hat über Deutschland gesiegt. Gut - es muss einfach einen Ort geben, an dem man offen reden kann, um den Druck abzubauen. Es werden weitaus mehr Suizide dort verhindert, als dass sie denn realisiert würden.
 
"Warum gibts keine echten Suizidforen mehr?"

Ich vermute mal sie sind ausgestorben.
Okay, das war schwarzer Humor..


Ich steuer jetzt ein paar Gedanken bei, die nicht für jeden etwas sind. Wer an das Gute in jedem Menschen glaubt oder noch am Abgrund steht und nicht weiß, ob er/sie es zurück schafft, sollte das besser nicht weiter lesen.
Für jene, die schon einmal in den Abgrund geschaut und es zurück geschafft haben, erzähle ich wohl nichts neues.

Suizidforen, wenn wir sie von der Definition nicht als Selbsthilfeforum nehmen, sondern ganz generell als Treffpunkt für Suizidgefährdete, sind also anonyme Anlaufstellen für Menschen die sich mit dem Gedanken beschäftigen ihrem Leben ein Ende zu setzen. Gründe mag es viele dafür geben, manche erscheinen von Außen Nichtig, gerade wenn es sich um junge Menschen ohne Lebenserfahrung handelt, andere sind gut nachzuvollziehen. Bei letzterem denke ich an dauerhafte starke Schmerzen oder eine große Schuld, wie z.B. der mehrfach verurteile Kinderschänder, der für sich selbst die Todesstrafe durch seine Verteidigung gefordert hat.
Nun gibt es solche, für die ist es ein Spiel herauszufinden was es für den Betroffenen ist, und ihn durch Beeinflussung zum Selbstmord zu bringen. Man erinnere sich an einen im asiatisch relativ bekannten Blogger, der von der Internetgemeinde zum Selbstmord aufgefordert und ermutigt wurde, bis er es schließlich tatsachlich (im Livestream glaube ich) tat. Es folgten gegenseitige Gratulationen und Jubel, dass man es geschafft hatte.
Man könnte es als eine Sport bezeichnen, den Druck auf suizidgefährdete Menschen immer weiter zu erhöhen und eine Abwärtsspirale zu schaffen, um sie zum entgültigen Schritt zu bewegen. Dabei ist in diesem grausamen Spiel alles "erlaubt", vom Anteilnahme heucheln über die Behauptung selbst schon Suizidversuche hinter sich zu haben bis hin zu gespielter Freundschaft oder Liebe, mit anschließendem Vertrauensbruch und öffentlicher Demütigung durch Preisgabe privater Sehnsüchtige, Ängste und Geheimnisse.

Solche Foren daher vorzugsweise nur als Selbsthilfeforen zu zulassen, idealerweise mit professioneller Begleitung, war daher die Idee. Ich könnte mir auch vorstellen dass Forenbetreiber, nach dem es so einen Vorfall gab, selbst menschlich darunter leiden und sich eine Mitschuld daran geben. Und den Forenbetrieb dann lieber einstellen.

Was insbesondere Politiker in Deutschland antreibt ist die christlich-jüdische Kultur, in der Selbstmord eben als Sünde gilt, mindestens aber jedes Leben als schützenswert. Das ist in anderen Kulturen anders und eben deswegen dort weniger ein Problem.
Ist natürlich auch moralisch wieder super sich als Schützer des Lebens und/oder guter Christ zu profilieren, wenn man nicht selbst dauerhaft mit großen Schmerzen, rund um die Uhr auf fremde Hilfe angewiesen, an einen Rollstuhl gefesselt dem RTL Fernsehprogramm ausgeliefert ist.
Aber zu unseren Moralisten habe ich sowieso eine ziemlich negative Meinung...


Davon ab bin ich allerdings durchaus prinzipiell für ein selbstbestimmtes Ende, denn letztendlich ist die Frage ob es einem das Leben so noch wert ist sehr subjektiv. Niemand anderes als die Person selbst kann das wirklich beurteilen, alles andere empfinde ich als anmaßen.
Was sicher nicht heißt dass ich nicht dafür bin diesen Menschen Hilfe zukommen zu lassen. Seit Jahren versuche ich Menschen die mir schreiben und mich um Rat fragen Ratschläge und Hilfestellung zu geben. Im Laufe der Zeit waren das so einige.
Nur, jene die sich für den Suizid entscheden sind meist die, wo es keine oder kaum Vorwarnungen gab. Die, die darüber reden, gehören eher selten zu denen die es tatsächlich auch tun. Was man schon daran sieht, dass ihnen die Aufmerksamkeit anderer Menschen noch wichtig ist. Wenn das verloren geht, dann wird es wirklich ernst.
 
Ich persönlich würde ich es auch wünschen, mehr darüber aufgeklärt zu werden.
Im Falle des Falles kann man dann Suizid begehen. Zum Beispiel würde ich ungern einen schmerz- und qualvollen Tod erleben wollen. Da ist dann ein angenehmer Suizid eine gute Lösung. Letztlich finde ich, dass durch jedwede Zensur eher mehr Probleme entstehen als wirklicher Nutzen. Ein aufgeklärter Mensch sollte in der Lage sein, selbstverantwortliche gute Entscheidungen für sich zu treffen. Natürlich muss man erst einmal dazu kommen, dass diese aufgeklärt werden. Bloß eine Zensur und Nicht-Zugänglichkeit von Informationen ist keine Option für eine funktionierende gerechte Gesellschaft.

Selbstmorddiskussionen und Foren müsste es im Deep Web geben wie auch viele andere tabuisierte Thematiken, was ich insgesamt sehr gut finde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt solche Foren, aber es ist verboten, hier links zu posten. Doch die Org Dignitas sei erwähnt - das kann als Richtlinie dienen😉
 
Ein aufgeklärter Mensch sollte in der Lage sein, selbstverantwortliche gute Entscheidungen für sich zu treffen.

Aber nicht ein akut verzweifelter Mensch, der in ein Forum gerät, in dem eventuell Witzbolde herumtummeln oder irgendwelche kranke Gestalten, die sich einen egoboost verschaffen indem sie verzweifelte Menschen noch weiter in die Verzweiflung treiben.

Ich finde es gut, daß solche Foren nicht so leicht zu finden sind. Das hier zu verlinken fände ich auch unverantwortlich.
 
Es gibt solche Foren, aber es ist verboten, hier links zu posten. Doch die Org Dignitas sei erwähnt - das kann als Richtlinie dienen😉

Nun, scheinbar sind die aber so gut getarnt, dass man sie nicht findet .....

Tabus sind erst mal immer Mist. Klar kann es ab und zu mal sein, dass ein Tabu besser wäre, ist aber selten.

Aber was will man von einem Land erwarten, in dem es inoffiziell eine Pflicht gibt zu leben .....
 
Aber nicht ein akut verzweifelter Mensch, der in ein Forum gerät, in dem eventuell Witzbolde herumtummeln oder irgendwelche kranke Gestalten, die sich einen egoboost verschaffen indem sie verzweifelte Menschen noch weiter in die Verzweiflung treiben.

Ich finde es gut, daß solche Foren nicht so leicht zu finden sind. Das hier zu verlinken fände ich auch unverantwortlich.

Kann sein, es kann aber auch genau das Gegenteil eintreten. Dass derjenige, der sich das Leben nehmen will ( und ohne das Forum wohl auch würde ) weil er gerade durch die Führerscheinprüfung gefallen ist, von den "Erfahrenen" in so einem Forum gestoppt werden kann.

Aber hier immer das gleiche Problem - es gibt doch in Deutschland per se keinen Vernünftigen, der an Suizid denkt. Denkst Du nur im Entferntesten an Suizid gilst Du doch sofort als "verzweifelt" , psychisch krank, und wirst mit Drogen vollgepumpt.
 
Nun, scheinbar sind die aber so gut getarnt, dass man sie nicht findet .....

Tabus sind erst mal immer Mist. Klar kann es ab und zu mal sein, dass ein Tabu besser wäre, ist aber selten.

Aber was will man von einem Land erwarten, in dem es inoffiziell eine Pflicht gibt zu leben .....



Sie sind nicht getarnt, weil nicht einmal verboten. Einfach über google gehen und man findet sie.
 
Es gibt immer eine Alternative zum Suizid. Solche Foren sind sehr gefährlich, gerade für labile Menschen.
 
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