unser 9,-€ - ticket

Für mich war das 9 € Ticket super, ich habe viel Geld gespart. Ich wohne in einer Großstadt, hier waren die Bahnen auch nicht merklich voller als sonst, somit hatte es für mich nur Vorteile und keine Nachteile. In der Zeit habe ich das Ticket einem außerhalb der Stadt genutzt, auch da war alles super und ich habe dadurch Geld gespart (bin ein Teil mit dem Fernverkehr gefahren, ein Teil mit dem Nahverkehr, das ließ sich gut Kombinieren und dadurch Geld sparen bei der Buchung der ICE Tickets).

Roselily meinte:

Leider hat es wohl aber kaum irgendjemanden dazu bewegt, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen- höchstens für einen Wochenendausflug.

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Wie denn auch, wenn die Anschlüsse, wie hier auf dem Land bescheiden sind.
Wer will denn statt einer Viertelstunde mit dem Auto 2 Stunden mit dem Bus unterwegs sein.
Da sind doch die 9 Euro bzw. die Geldersparnis wurstegal.

Roselily meinte:

Im Berufsverkehr sind die Busse und Bahnen nicht voller als vorher.

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Ist ja klar warum.
Die , die bescheidene Anschlüsse haben, fahren lieber, wie vorher, mit dem Auto und die anderen mit den guten Anschlüssen sind vorher schon mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren und freuen sich jetzt halt, dass es billiger ist.

Fetzbold meinte:

Umverteilung bedeutet immer, dass die Allgemeinheit etwas bezahlt, das nur wenigen zugute kommt.

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Nein, eigentlich bedeutet Umverteilung erstmal nur, dass etwas von einer Gruppe auf eine andere verteilt wird:
Also das kann sein, dass:
- Viele etwas zahlen, das wenigen zugute kommt (ZB Rollstuhlgerechter ausbau im öffentlichen Bereich: Zahlen alle, brauchen nur wenige)
- Wenige etwas zahlen, das vielen zugute kommt (Steuerzahlungen von Großkonzernen, die in den Topf der Allgemeinheit fließen)
- reginoal umverteilt wird (von Stadt nach Land, von Ost nach west)
-sozial umverteilt wird (von arm nach reich, oder sogar umgekehrt)
usw.

Aber was auch immer man vom 9-Euro-Ticket halten will: Eins hat sich doch gezeigt: Es besteht ein großer Bedarf nach erschwinglichen öffentlichen Verkehrsmitteln und nach einem einigermaßen einfachen/übersichtlichen Tarifsystem.
Es muss also gehandelt werden.
Bahnfahren muss günstiger und einfacher werden.
ich hatte ein paar Jahre lang eine Bahncard 100 und das war echt super: Ich bin allein schon deswegen viel öfter bahn gefahren, weil es so einfach war: Endlich nicht mehr dieses blöde schauen: Wo, wann, welche Verbindung? usw: Einfach in den nächstbesten Zug rein und gut wars.

Ein 9-Euro-Ticket ist vermutlich nicht wirtschaftlich, aber es sollte dennoch erschwingliche "Rundum-sorglos-Tickets" geben: Also Jahreskarten, Monatskarten usw. Unser Tarifsystem ist viel zu kompliziert und unübersichtlich: Allein schon, dass es in jeder Stadt anders ist: Warum muss das so sein? Ebenso könnte doch zB eine Monatskarte für den Nahverkehr in jeder Stadt gültig sein..
Man könnte es einfacher gestalten und vor allem eben nicht ganz so teuer. Mal ehrlich: Fliegen darf doch NIE die günstigere Alternative sein.
Ich bin überzeugt, dann würden mit der zeit auch mehr Leute die Bahn nützen würden.
Vor allem finde ich, sollte es das 9-Euro-ticket (und dann auch gern zu diesem Preis) weiter für Kinder, Rentner, Leute mit Behinderung uä geben: Da finde ich es absolut angebracht.

Violetta Valerie meinte:

Aber was auch immer man vom 9-Euro-Ticket halten will: Eins hat sich doch gezeigt: Es besteht ein großer Bedarf nach erschwinglichen öffentlichen Verkehrsmitteln und nach einem einigermaßen einfachen/übersichtlichen Tarifsystem.
Es muss also gehandelt werden.
Bahnfahren muss günstiger und einfacher werden.
ich hatte ein paar Jahre lang eine Bahncard 100 und das war echt super: Ich bin allein schon deswegen viel öfter bahn gefahren, weil es so einfach war: Endlich nicht mehr dieses blöde schauen: Wo, wann, welche Verbindung? usw: Einfach in den nächstbesten Zug rein und gut wars.

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Es hat sich vor allem gezeigt, dass die Menschen, die so oder so schon öffentliche Verkehrsmittel in Ballungszentren nutzen, das Ticket genutzt haben.
Und gerade Menschen mit schlechter Anbindung an den öffentlichen Verkehr und schlechtem öffentlichen Verkehrsnetz nichts davon hatten und darum lieber weiter ihr Auto genutzt haben.

kasiopaja meinte:

Es hat sich vor allem gezeigt, dass die Menschen, die so oder so schon öffentliche Verkehrsmittel in Ballungszentren nutzen, das Ticket genutzt haben.
Und gerade Menschen mit schlechter Anbindung an den öffentlichen Verkehr und schlechtem öffentlichen Verkehrsnetz nichts davon hatten und darum lieber weiter ihr Auto genutzt haben.

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ja und? Das heißt ja nur umso mehr, dass es nötig wäre, das Netz auszubauen und das Angebot zu verbessern: Damit noch mehr Leute es nützen KÖNNEN.

Violetta Valerie meinte:

ja und? Das heißt ja nur umso mehr, dass es nötig wäre, das Netz auszubauen und das Angebot zu verbessern: Damit noch mehr Leute es nützen KÖNNEN.

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Das lohnt sich doch auf dem Land nicht. Da gibt es so viele Käffer überall.
Sowas lohnt sich innerhalb einer Stadt und vielleicht noch dem Umland aber nicht zwischen diesen x-Seelengemeinden.
Wie soll das denn dann finanziert werden?
Man könnte es noch machen wie in der Türkei, wo die Dolmushe, also Kleinbusse bestimmte Strecken abfahren und jeden überall aufsammeln wo er gerade steht und geht und man aussteigen kann wo und wie man will.
Nur müssten die dann halt, wie in der Türkei , im 10-Minuten-Takt vorbeikommen und ob sich das dann noch lohnt ist halt die Frage.

Violetta Valerie meinte:

ja und? Das heißt ja nur umso mehr, dass es nötig wäre, das Netz auszubauen und das Angebot zu verbessern: Damit noch mehr Leute es nützen KÖNNEN.

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Gut und schön.
Nur: da ist die Gemeinde X zuständig für die Schienen und 10 m weiter die Gemeinde Y.
Und natürlich haben beide ein unterschiedliches Budget zur Verfügung.

Von den privatisierten Schienen rede ich lieber mal nicht, auch nicht von länderübergreifende Strecken und die dazugehörige Absprache mit den Verbindungen.

Wie kann man das miteinander verbinden?
Wie lautet dein Vorschlag dazu?

Jemand mit Dienstwagen, Chauffeur und kostenloser BahnCard 100 Erste Klasse sollte nicht von Gratismentalität sprechen.

Ich arbeite mit Menschen, die Großteils sehr wenig Geld haben und von H4, EU Rente, Grundsicherung leben (wegen starker psychischer Probleme). Da gab es schon recht viele, die sich diesen Sommer ein Ticket gegönnt haben und ihren Radius mal etwas erweitert haben. Das hat mich sehr gefreut. Und sollte eigentlich immer so sein. Denn auch wenn Berlin schon vergleichsweise soziale Preise für das Sozialticket hat, ist es vielen trotzdem noch zu teuer und sie fahren gar nicht mit den Öffis.

Was ich einfach nicht verstehen kann, warum man sich auf 9 Euro und 3 Monate festgelegt hat.
Wenn ich wirklich etwas an den Gewohnheiten ändern und gleichzeitig den ÖPNV stärken möchte, dann wäre doch ein Jahresticket zum Preis von 150 - 180 Euro viel sinnvoller gewesen.
Über den längeren Zeitraum wäre die Entlastung der Bürger nicht nur spürbarer, auch die Anbieter hätten sich besser auf die geänderte Nachfrage einstellen können.
So ein kurzfristiges Projekt erscheint mir eher blinder Aktionismus zu sein. Damit auch der letzte Bürger mitbekommt, dass die jetzige Regierung (wahllos) großzügig mit Entlastung reagiert.