Unser Sohn will den Hof nicht mehr übernehmen und streitet mit meinem Mann

grauer Kater meinte:

Das war die Investition?
Sag mal, seid ihr nicht im Bauernverband oder so? Lest ihr nicht entsprechende Fachzeitschriften?
Eine PV-Anlage war damals vielleicht mit Kosten verbunden, ja, aber das bekommt ihr doch locker wieder raus. Oder hättet bekommen.
Jeder, der große Dachflächen hatte, hat sich damals alles mit PV zugepflastert, wenn es der Dachstuhl hergab.
Wir haben auch zwei Anlagen. Eine liefert nur, eine ist für Eigenverbrauch (Stromspeicher) und liefert den Überschuß. Eine bessere Entscheidung hätten wir gar nicht treffen können.

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Das frage ich mich auch. Information scheint hier aber ein Grundlegendes Problem zu sein.

Shorn meinte:

Reduzierung des Milchviehbestandes

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Es steht nirgends, daß es Milchkühe sind.

Was mir bei Dir, dwarzo15, auffällt, ist Deine recht ambivalente Haltung. Im September hast Du von der Hofwirtschaft eigentlich gar keine Ahnung gehabt. Jetzt schreibst Du von gemeinsamen Entscheidungen Deines Mannes und Dir, was Investitionen betrifft, die der Sohn machen wollte.
Angeblich ist der Hof auf dem Stand von vor 40 Jahren, aber jetzt schreibst u von Vieh.
Es ist egal, was für eine Art von Vieh/Tieren ihr habt, aber kein Hof im Vollerwerb kann im Jahr 2024 mit einem derartigen Investitionsstau noch existieren. Das geht einfach nicht. Das lassen schon alleine die gesetzlichen Bestimmungen gar nicht zu.

Welche Art von Vieh ist doch erstmal unwichtig, wichtig ist das der Sohn es in Erwägung zog den Viehbestand zu verkleinern und sich mehr dem Ackerbau zuwenden wollte.
Wichtig ist auch das der Herr Papa und die Frau Mama wohl dagegen waren ohne den genauen Grund zu nennen.

Unsere Aussagen und Meinung sind doch gleich, weitestgehend.

Heute ist es doch so das sich alles nur noch ab einem gewissen Rahmen lohnt, bei mir war dies der Kartoffelanbau und das Lohnunternehmen in beidem habe ich damals entsprechende Summen in Technik investiert. Ich denke mal der Sohn hatte ähnliches im Sinn was ja erst einmal nicht falsch ist.

Statt hinzuhören so scheint es haben die Eltern direkt alles blockiert, nur keine Veränderung.
So funktioniert das heute nicht mehr. Der Betrieb ist in seiner derzeitigen Ausrichtung und technischem Zustand nicht mehr Gewinnbringend zu führen, Entweder Umstrukturierung oder Aufgabe das sind die beiden Möglichkeiten.

Shorn meinte:

Ich denke mal der Sohn hatte ähnliches im Sinn was ja erst einmal nicht falsch ist.

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Ja.
Es gibt ja einige Modelle der Weiterführung, zum Beispiel im Nebenerwerb, was man halt reißen kann.
Kommt ja immer auch auf die Hofstruktur an, was geht oder was nicht geht.
Bei uns haben sich auch einige Höfe von Milchvieh hin zur Mutterkuhhaltung orientiert, den Bestand reduziert, aber dafür Weiden angeboten. Kühe auf der richtigen Weide waren bei uns vor 20 Jahren eher selten, jetzt sieht man doch relativ viel davon im Vergleich.
Auch Landwirtschaft verändert sich. Das tat sie schon immer. Und oft recht extrem. Auch wenn es manchmal heißt "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht." und so.
Ich nehme der TE ihre Rolle als Bäuerin einfach nicht ab. Es passt einfach einiges nicht zusammen.

grauer Kater meinte:

Ja.
Es gibt ja einige Modelle der Weiterführung, zum Beispiel im Nebenerwerb, was man halt reißen kann.
Kommt ja immer auch auf die Hofstruktur an, was geht oder was nicht geht.
Bei uns haben sich auch einige Höfe von Milchvieh hin zur Mutterkuhhaltung orientiert, den Bestand reduziert, aber dafür Weiden angeboten. Kühe auf der richtigen Weide waren bei uns vor 20 Jahren eher selten, jetzt sieht man doch relativ viel davon im Vergleich.
Auch Landwirtschaft verändert sich. Das tat sie schon immer. Und oft recht extrem. Auch wenn es manchmal heißt "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht." und so.
Ich nehme der TE ihre Rolle als Bäuerin einfach nicht ab. Es passt einfach einiges nicht zusammen.

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Stimmt was ihnen völlig zu fehlen schein ist unternehmerisches denken und handeln.
Drei Jahre nach der Gründung des LU konnte ich mir meine Kunden aussuchen und meine 1.500t Kartoffeln gingen ausnahmslos an Hotels und Gaststätten. So hatte ich ein ausreichend hohes Einkommen.

Man muss technisch nicht immer alles up to date haben aber doch auf einem zufriedenstellenden Niveau.
In meinem Post #135 hatte ich ja geschrieben wie man es machen könnte.

Ich find es nicht zielführend, immer wieder aufzulisten, was die Eltern verkehrt gemacht haben und ach, wie toll alles sein kann, wenn sie nur dies oder jenes tun.
Landwirtschaft ist so individuell, die Unterschiede auf den Höfen sind je nach Bundesland und Lage immens.
Mutterkuh- oder extensive Rinderhaltung wird durch den Wolf erschwert,
Ackerbau durch Einschränkungen bei Wasser, Pflanzenschutz und andere Vorgaben.
Ich fände es toll, von Dir, dwarzo 15 zu erfahren, wie Du und Dein Mann wirklich über die Situation denken, was Ihr Euch für Euer weiteres Leben vorstellen könnt.
Dann kann hier viellecht ein fruchtbarer Austausch entstehen.

Warum wird hier immer nur gesagt der Vater wäre stur?
Der Sohn fordert mit gerade einmal 19 Jahren Incestitionen im 6 Stelligen Bereich die seine Eltern zahlen sollen? Also bitte.
Ob er den Hof übernimmt ist seine Entscheidung, aber wenn er ihn übernimmt soll er erstmal Erfahrung sammeln usw also Schrittweise Aufgaben übernehmen.

Der Sohn fordert gar nichts. Er stellt Bedingungen auf, um den Hof zu übernehmen. Kommt der Vater dem nicht nach, übernimmt der Sohn den Hof nicht und lebt sein eigenes selbstbestimmtes Leben.
Wer fordert hier also tatsächlich unmögliches? Der Vater, der jetzt seine Felle wegschwimmen sieht.

Nun, das ist ja wohl nun alles zu spät.

Ich würde mal sagen, die Zeiten sind vorbei wo es noch sinnig erscheint den Hof zu modernisieren; zumal der Sohn sein Leben an anderer Stelle in anderer Position wohl ganz gut lebt.

Die erhöhten Energiekosten dürften ebenso wie die gestiegenen Baumaterialkosten einen Umbau als nicht mehr finanzierbar betrachten lassen. Davon mal abgesehen habe ich nirgends davon gelesen dass der Sohn den Hof jetzt übernehmen möchte.

Jetzt nun kehrt sich vermutlich die Sache um: als Vater und Mutter noch fit waren konnten sie über den Hof bestimmen, falls nun für Vater und Mutter die Rente ansteht (oder Gebrechlichkeit oder einfach nur das Alter) wird die Frage sein wie sie sich nun die Zukunft vorstellen......

Gruß von Grisu