Für mich liest sich das so, dass Euer Sohn zur Zeit den Hof nicht übernehmen wird.
So schwer es auch für Euch als Eltern ist, diese Entscheidung ist grundsätzlich zu akzeptieren.
Immer wieder zu versuchen, Euren Sohn umzustimmen, finde ich trotz Eurer Enttäuschung nicht richtig.
Er ist 29 Jahre alt und weiß, was er tut.
Auch ist er nicht verpflichtet, Euren Traum als seine Zukunft zu leben. Seine eigenes Lebensmodell (sein Traum) bestimmt sein Leben
Jetzt macht er gerade die Erfahrung, dass seine Entscheidung nicht akzeptiert wird und schließt daraus, dass es bei jeder weiteren Entscheidung ebenfalls endlose Diskussionen geben wird.
So, wie es sich hier liest, ist er Einzelkind.
Nun mein Vorschlag:
Setz Du Dich mit Deinem Mann zusammen und überlegt Euch, wie Ihr Eure Zukunft seht.
Wie lang habt Ihr noch bis zur Rente?
Wie hoch wird diese sein?
Welche zusätzlichen finanziellen Mittel werden benötigt, um das Rentenalter auskömmlich zu gestalten, denn ohne Übergabe kein Altenteil.
Nächster Schritt:
Beraten lassen, von Steuerberater und landwirtschaftlicher Fachberatung.
Dann mit dem Sohn zusammensetzen und die Ergebnisse besprechen.
Anschließend einen Plan machen, wie mit dem Hof und den Ländereien zu verfahren ist.
Erneut beraten lassen, (auch mehrfach), je umfangreicher um so besser.
Plan anpassen und umsetzen.
Ziel:
Euer Altersleben auskömmlich und zufrieden gestalten können.
Das kann bedeuten, Land zu verpachten, oder zu verkaufen.
Vieh abzuschaffen, ja sogar unter Umständen die Hofstelle zu verkaufen und an anderer Stelle in einem kleineren Haus oder in einer Wohnung zu leben.
Ich wünsche Euch ein glückliches Händchen, um diese große Aufgabe, die Ihr vor Euch habt, zu bewältigen.
Eine Betriebsaufgabe kann sich für Euch "lohnen", Ihr werdet frei und habt vielleicht selbst noch Träume, die Ihr verwirklichen möchtet.
Die Betriebsaufgaben benötigt einigen Mut, je nach Gegend, in der Ihr lebt, werden Traditionen, wie Generationenfolge sehr hoch gehalten.
Das sollte nach meiner Meinung niemanden abhalten, seine Zukunft nach seinem freien Willen gestalten und sein Leben selbstbestimmt zu leben.
Weder den Sohn, noch Euch!
Zu einer Sache möchte ich Euch gratulieren:
Ihr habt Eurem Sohn ein festes Fundament gegeben, zu sich, zu seinem Leben und zu seiner Meinung zu stehen!
Hut ab.