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Ursachen des NPD-Ergebniss

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maximilian

Aktives Mitglied
Als Sachse muss ich jetzt mal versuchen dieses Fass aufzumachen.
Habe zwar nicht NPD gewählt, aber wenn ich sehe wie man diese Partei behandelt ist doch ganz klar dass Protestwähler sie wählen.

Man bezieht sie nicht in die öffentlichen Disskussionen ein, sie können ihre Dummheit gar nicht in den Medien darstellen. Jeder Protestwähler muss doch so das Gefühl bekommen, dass die NPD völlig neben dem korrumpierten Parteiensystem steht, was ganz anderes ist. Würde man sie normal behandeln, würden sie ganz schnell ihren Besonderheit verlieren.

Zweitens find ich es wirklich ziemlich herabwürdigend sie Rattenfänger zu nennen. Auch wenn ihre Wähler alle ein bißßel minderbemittelt sind, kann man sie nicht als Ratten bezeichnen!, man drängt einen riesigen Teil der Bevölkerung zu ihnen hin.

Drittens schaut man wirklich überhaupt nicht auf die Probleme der Grenzregionen, kein anderes Bundesland hat so große Ostgrenzen und so ein großes Verhältnis im Vergleich zu innerdt. Grenzen. Klar gibt es hier wirtschaftliche Leuchttürme, aber in den Grenzregionen ist eine völlige wirtschaftliche Wüste.

Ich habe dort Cliquen kennengelernt in denen 1-2 von 10 Leuten einen Ausbildungsplatz haben, und genau soviele sich mit ihren Autos schon um Bäume gewickelt haben ( hab jemand kennengelernt dem schon 9 Freunde bei ingsgesamt 5 Unfällen gestorben sind), was anderes kann man auf den Dörfern auch kaum machen. Da gibt es sonst nichts. Irgendwann versteht man dann auch warum die alles versuchen um Verbesserung zu kriegen.

Und jetzt verurteilen die "großen" Parteien die NPD Wähler, sagen "ihr versaut euch den Tourismus" , der nur dem Erzgebirge und dem Elbsandstein zugute kommt, anstatt sich mal zu fragen woher das kommt.
Da hat die SPD auf Bundesebene ( durch fehlende Grenzregionen-politik) und unsere sächsiche CDU ( der die Leuchttürme reichen) einfach mal enorm viel versäumt. Das einzigste was denen jetzt einfällt entsetzen zu heucheln über die Ergebnisse, aber wo ist ihre Lösung für die Probleme.
Musste ich mal loswerden

Grüße vom grün-wählenden Max
 
H

Hermi

Gast
Lieber Max,
so einfach ist das nicht, finde ich. Rechtsradikale Parteien haben menschenverachtende Programme. Die sind ganz undifferenziert gegen Ausländer. Und da muss man aus westlicher Perspektive laut lachen, denn im Osten wohnen kaum welche, und doch hat man dort mehr Angst davor. Hier im Westen (in meiner Stadt sind es 13 %) habe ich das Gefühl, wir kommen unter den verschiedenen Nationalitäten sehr gut miteinander aus, und die Rechtswähler sind so wenig, dass man sie gar nicht zu nennen braucht. Nazi-Gedankengut anzuhängen ist ein Verbrechen. Wer eine Partei glorifiziert, die vor 60 Jahren 6 Millionen Menschen bestialisch ermordet hat, ist --- mir fehlen die Worte für die Abscheu, die ich empfinde. Weißt du, ich habe selbst jüdische Vorfahren. Daher überlege ich mir ernsthaft, ob es nun an der Zeit ist, dieses Land zu verlassen....
Dann die PDS - SED-Nachfolgepartei. Wer kann das denn verstehen? Eine Partei, die auch verbrecherische Vergangenheit hat, Stasi-Spitzel in Führungspositionen hat... naja. Den älteren Bruder eines guten Freundes haben die auch auf dem Gewissen. Der hat Bautzen nicht überlebt. Der war halt zu sehr in der Kirche engagiert. Das war schon alles. Ich habe wirklich ABSOLUT kein Verständnis dafür, wie man Parteien wählen kann, deren Vertreter Blut an den Fingern kleben haben oder sowas toll finden. Abartig. Ich bin sooo sauer. Ich schäme mich richtig, noch Deutscher zu sein. Der CDU sollte man nicht vergessen, dass sie Sachsen an die Spitze der Ostländer geholt hat. Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist immerhin wesentlich niedriger als die im Ruhrgebiet. Nur wählt da keiner Nazi-Parteien oder die PDS.
Hermi, der wütend und verschreckt ist.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Weder sind hier 10% Nazis noch über 20% Kommunisten, die Menschen haben einfach das Gefühl das sich niemand um sie kümmert, sie greifen nach Strohhälmen und sei es, dass sie die etablierten Parteien erschrecken wollen.Was ihnen ja auch gelingt, kannste jetzt mal schauen was sich der Westen so ausdenken wird um NPD oder PDS im Bundestag zu verhindern.

Ich will nicht die Parteien verteidigen sondern die Leute die sie wählten. Wir haben vielleicht nicht soviele Ausländer die hier wohnen, dennoch kann man in den Grenzregionen spüren, das Polen und Tschechen wirklich die Arbeit nehmen, sei es als Schwarzarbeiter, und das ist ein riesiger Anteil, weiß ich selbst weil Mutter in Baubranche ist( und es schwer bis unmöglich ist, billiger zu sein als firmen mit Schwarzarbeitern), sei es dass man mit allen möglichen Dingen sich da rüber wendet, ist halt billiger.

Klar gehen die Grenzer selbst rüber zum Trinken, Einkleiden, Haare schneiden, etc., und machen sich selbst die Wirtschaft noch mehr kaputt, ist aber ein Teufelskreislauf, die Industrie hat uns der Westen kaputt gemacht und von den kleinen Dienstleistungsjobs kann niemand seine eigene Dienstleistung bezahlen.

Die Leute haben nichts gegen Polen oder Tschechen, die haben was gegen die polnischen und tschechischen Schwarzarbeiter und gegen dt. Unternehmer die auf unser Grenzseite ihre Betriebe schließen und sie 50 km weiter auf andrer Seite wieder aufbauen, aber hier in Dt. arbeiten, und noch das gleiche Geld einnehmen. Und das Problem mit dem Lohngefälle habt ihr mit euren Ausländern bzw. den Westnachbarstaaten einfach nicht, wäre ja sehr gespannt was passieren würde, würde Frankreich oder die Benelux- länder solche Durchschnittslöhne haben, und damit euch die Arbeit wegnehmen.

Und die Leute haben was dagegen dass auf dem Land mit Polizei sehr gespart wird( da siehts keiner denkt sich wohl die CDU) , weiß halt keiner ob Dt. oder Ausländer die ganzen Diebstähle begehen, auf jeden Fall finden die Leute es wird viel geklaut. Und klar verdächtigt man als Dorfbewohner nicht die paar Hanseln im eignen Dorf sondern die hinter der Grenze.

Die Sache ist doch die, erst hat der Westen nach '45 Milliarden von den Amis bekommen, und stellt sich jetzt so hin als wär's ein Erhardsches Wirtschaftswunder, bei uns haben die Russen erstmal alles was sie so brauchen konnten an Industrie (Fabriken, Ingenieure), Bahnlinien (Gleise, Züge, Straßenbahnen), etc etc. ausgebaut und mitgenommen. Dann kamen 89 die Wessis hier rüber, die im Westen nicht so richtig Karriere gemacht haben, hier wurden nahezu alle Industrie geschlossen damit eure Industrie keine Konkurrenz hat, war halt doch eine Übernahme.

Heutzutage glaubt doch noch ein großer Teil der Wessis das bei uns keine zeitgemäße Industrie stand, Ammenmärchen, vielleicht nicht in der Breite so doch aber bei vielen Produkten waren wir dem Westen einfach zu konkurrenzfähig. Erst von den Russen und den Wessis regelrecht geplündert, und die drüben haben die Milliarden in den A**** geblasen bekommen. Wer sollte da nicht sauer werden auf etablierte Parteien, die Ostdt. immer wieder zur Chefsache erklären und dann Reisen in die neuen Bundesländer wie Auslandsreisen organisieren.
Und das krasseste ist jetzt, jetzt stellt sich dieser Westen hin und sagt, nun kommt doch mal endlich mit euren Verhältnissen klar.

Gerade die Süddt. haben's nötig, die wurden auch erst mit den Mill. aus dem Länderfinanzausgleich so reich wie heute, vor hundert Jahren war das ganz anders, aber heute erzählen sie einem was von Fass ohne Boden.
Sachsen Arbeitslosigkeitsquote wird in Leipzig und Dresden gewonnen und auf dem Land verloren.
Im Ruhrgebiet hat man wenigstens einigermaßen die Infrastruktur um wenigstens seine arbeitslose Freizeit einigermaßen mit Aktivitäten zu füllen, auf den Dörfern siehts aber sehr mau aus, da gibt es außer einem Jugendclub mit kaputten Sofas und von Sozialarbeitern betriebenen Bierausschank meist gar nichts, und das aufgezwungene Nichtstun ist nochmal viel frustrierender, als wenn man wenigstens Abends das Freizeitangebot einer so großen Region hat. Dann schraubt man halt nur noch am Auto rum und liefert sich Rennen mit den andern oder den Bullen.

Von wegen CDU, meiner Information nach war die mit auf der Einheitsliste drauf und hat sich ganz gemütlich mit den ach so bösen Kommunisten eingerichtet. Ich habe auch Bekannte die in der DDR gefoltert wurden, und jahrelang einsaßen, und Bekannte die man für schädliche Elemente hielt und erstmal den Eltern wegnahm um sie ein wenig sozialistischer zu erziehen. Habe aber auch schon in PDS-nahen Organisationen Antifa-arbeit betrieben, was die CDU und SPD erst zur Jahrtausendwende als gutes Thema entdeckten, als der meiste Stress schon vorbeiwar, aber dann mal noch schön "Aufstand der Anständigen", das ich nicht lache. Als man vorher bei CDU und SPD um Hilfe in Problemvierteln angefragt hatte erklärten die einem das sind Jugendrivalitäten das ist alles nicht so schlimm. PDS hat wenigstens was gemacht, und das auch mit Erfolg, den die andern dann für sich reklamierten.

Und ich bin auch ein 16.tel Jude, aber eine neue Verfolgung wird hier nicht mehr geschehen, sieh den Realitäten ins Auge, wir sind immer noch ein von den Amis besetzter Vasallenstaat ( siehe Golfkrieg, Iraq-Krieg), die würden sowas nun wirklich nicht zulassen.

Aber wenn man schaut was so für Alt-Nazis in der West-CDU waren und sind, frag ich mich ob du das mit den Parteien deren Vertreter Blut an den Finger haben wirklich nur auf PDS und NPD beziehen willst, und sogar die SPD hat 1914 für die Kriegsanleihen gestimmt. Die CDU sagt kein einzigstes Wort gegen die Steinbach, eine durch und durch revisionistische Person, während man uns hier im Osten in der DDR es anerzogen hat die Grenzen so zu akzeptieren, scheinen im Westen viele von der Hoffnung getrieben, per europ. Gerichtshof die Geschichte doch noch zu ändern.

Und die SPD und die Grünen haben erst kürzlich noch einen nationalistischen Krieg geführt, Volksgruppen zu trennen, gegen Multi-ethnisches, wie im Kosovo, ist genau das was die NPD fordert, SPD und Grüne haben es halt gemacht. Die CDU hat mit der schnellen Anerkennung von Kroatien und Bosnien die Jugoslawien Kriege wahrscheinlich erst ausgelöst. Also in dem Sinne nicht voschnell urteilen.

Ich bin wütend und verschreckt mit welcher moralischen Überlegenheit, die mit nichts zu rechtfertigen ist, der gemeine Westdt.( Journalist) sich über Ostparteien und ostdt. Wähler äußert. ( Saarland hat 4% für NPD gewählt, wurde auch kein großes Ding draus gemacht, DVU war immer wieder in der Bremer Bürgerschaft).

in dem Sinne, Max
 
G

Gerri

Gast
Du, Max, ich merke wie sauer du bist. Und das verstehe ich irgendwie auch. Ich selbst bin aus dem Westen. Und muss sagen, ich finde diese Wessi-Ossi-Konfrontation absolut überflüssig. Wir sind ein Land, und das heißt, wir stehen füreinander ein. Wir im Westen haben es lange Zeit besser gehabt. Nun seid ihr dran, und dass ihr etwas abbekommt, ist doch klar. Das dazu. Dann habe ich auch Freunde im und aus dem Osten. Und bin auch oft in den Ostländern. Gerade war ich in Kühlungsborn an der Ostsee. Super da. Ich habe riesengroßen Respekt, was die Menschen dort in den 15 Jahren erreicht haben. Ich war auch vorher schon etliche Male in der DDR. Da hatte ich schon so beklemmende Gefühle. Ich hab die Schlangen von den Geschäften noch im Sinn. Und die Altbauwohnung der Freunde mit Plumpsklo im Hof. Ich möchte einfach sagen, dass ich glaube, es schaut kaum jemand hinab auf die Menschen im Osten. Aber verstehen, dass extreme Parteien gewählt werden, kann ich nicht. Es gibt für mich keine Alternative zur Demokratie. Ok? Ich finde das Gelaber von "die Ossis müssten dankbarer sein" einfach scheiße. Ihr im Osten habt ein Recht darauf. Denn ihr konntet doch nix dafür, dass die SED und die Russen es so verkommen lassen haben.
Hey, Max. Ihr habt Grund zum Selbstvertrauen! Lass uns doch mit dem Geklage auf allen Seiten aufhören. Und bitte ALLE demokratisch bleiben (und DVU, NPD und PDS sind nun mal undemokratische Parteien).
Gerri, überzeugter Demokrat und Ossi-Freund.
 
J

Jessi

Gast
so, ich muss mich auch mal kurz in diese diskussion einmischen, hab nicht jeden absatz wirklich konzentriert gelesen, aber so manchmal ging mir die galle hoch:

die npd zu wählen ist jedermanns gutes recht, sofern so eine partei die genehmigung hat, anzutreten. also soll kein land sich im nachhinein beschweren, wenn so eine partei gewählt wird. ich will die npd mit sicherheit nicht in schutz nehmen und war gestern mehr als geschockt, als ich das ergebnis gelesen habe. dennoch möchte ich sagen, dass eine npd von heute nichts mehr mit der judenverfolgung von vor 60 jahren zu tun hat. die gesellschaft verlangt von außen mehr akzeptanz der deutschen von heute, aber wenn das nichtmal in unserem eigenen land als "geschichte" angesehen werden kann, dann tuts mir furchtbar leid. erschreckt habe ich mich, als ich einen satz von sonem npd-anhänger gehört habe: Wir haben gesagt, es wird sich zeigen, ob multikulti gewählt wird, oder deutsch. und die deutschen haben es gezeigt.
die npd hat ihr wahlpogramm, versprechen genauso viel mist wie alle anderen parteien auch, es liegt an unserer gesellschaft, dass solche parteien überhaupt die möglichkeit bekommen, zu existieren.
das dieses ergebnis gerade im osten deutschland auftaucht scheint kein wunder zu sein. bei den arbeitslosenzahlen, dem nahezu wirtschaftlichen ruin und und und scheint dass wohl legitimation genug zu sein für diese absolut "hirnlose" wahl vieler bürger in diesem gebiet. und um dem ganzen dann auch noch die legitiamtion zu geben schieben wir es auf den westen, der den osten kaputt gemacht hat. anstatt wir einfach mal anfangen, deutschlanddenken anzuführen, nein, wir teilen wieder schön in west und ost, warum eigentlich nicht in nord und süd? oder einfach gar nicht sondern sehen das ergebniss als ein teil von deutschland an.
zurück zur npd-wahl. ich wußte gar nicht, dass arbeitslosigkeit dazu führt, einfach nur vollkommen zu "verblöden" (sorry, ist aber so). jo, aber wie ist das noch? die ausländer nehmen uns die arbeitsplätze weg? ich hoffe dann, doch bald die arbeitslosen, die jetzt die npd gewählt haben sich als nächstes mit putzeimer und lappen in das nächstgelegene klo zu stellen, denn wer die statistik kennt, sind es die hauptsächlich die arbeitsplätze, die "weggenommen" werden. aber dafür ist sich der deutsche ja auch meist noch zu fein.
so, dass kurz zu der npd wahl.

jetzt habe ich noch gelesen, dass auf die pds geschimpft wird. ich bin auch kein pds wähler, aber hier den vergleich zur stasi zu ziehen, jo, klasse. stasi: kurz für staatssicherheit.... und du glaubst allen ernstes, dass "west" deutschland oder mittlerweile ganz deutschland keine staatssicherheit hat? du bist sicher, dass bei uns im land alles ganz sauber und ordentlich, ohne "plötzlichen" unfälle oder jeglicher art von gewalt zugeht. na, dein wort in meinen ohren, dass ist ja ein schön sauberer staat. keiner kann wissen, was in einem land vorgeht und ich möchte niemanden irgendetwas unterstellen. das zu damaligen ddr zeiten viel schief gelaufen ist und dann ans tageslicht gekommen ist, keine frage, echt scheisse, aber es muss auch mal "genullt" werden können. ich denke, keine partei hat eine reine weste. ich denke nicht, dass die pds heute noch den stasigedanken hat von damals.

letztendlich muss jeder sich mal an die eigene nase fassen. unsere gesellschaft ist nicht bereit, auch nur ein stück von seinem eigenen kuchen abzugeben. stattdessen wird davon geredet, wie schlecht es deutschland doch mittlerweile geht. hm, irgendwie fährt immer noch mehr als die hälfte der bevölkerung einmal in urlaub, hat immer noch genug geld, um weihnachtsgeschenke zu kaufen, die strassen sind relativ neu und es wird darüber diskutiert, alko-pops teurer zu machen weil gemerkt wurde, dass jugendliche zuviel davon trinken, was meiner meinung nach nur davon kommt, dass jugendliche einfach zuviel geld in der tasche haben und selbst nix dafür tun müssen.
heutzutage gehts uns doch nur schlecht, weil wir in einer konsumgesellschaft leben und keiner mehr seine ansprüche zurückschrauben will (mich da mal nicht ausgenommen). klar, unsere politiker sollen zusehen, wie sie es richten. aber wer schaut denn noch hinter die philosophie. nehmen wir schröder. schröder hat ein ideal, dem er hinterherhechtet, was machen wir, sein konzept funktioniert nicht, nein, der einzelne muss ja was von seinem konzept abgeben, also wählen wir ihn einfach ab. klar, der neue wirds besser machen, klar.....

ach, keine lust mehr, reg mich nur auf.... nur soviel... deutschland kann nur geholfen werden, wenn die gesellschaft endlich mal anfängt, gesellschaftlich zu denken und nicht individuell....

gruss
jessi
 

maximilian

Aktives Mitglied
Das mit den Versprechen haben nicht die kleinen Parteien angefangen sondern die großen, die haben doch ihre Wähler geködert und belohnt durch immer neue Ammenmärchen von sozialer Sicherheit und größere( nur durch Schulden finanzierte) Sozialleistungen. Die Wähler erhoffen sich auch keine Einlösung der Versprechungen, es geht auch darum dass die großen Parteien einfach die Probleme oft nicht beim Namen nennen, siehe Nobbi " die Rente ist sicher", sie erhoffen sich einfach mehr Ehrlichkeit von den kleinen, und die können sich das ja meist leisten, solange sie nicht wie PDS in Berlin und Meck-Vorpomm zufällig mal in die Regierung kommt.

Die Jobs die wirklich weggenommen werden stehen in keiner Statistik, höchstens in den Schätzungen über die Größe der Schattenwirtschaft. Ich find es auch gut, dass die Leute putzen gehen sollen oder in die Straßenreinigung, dennoch wird das größere Geld bei den ganzen Baufirmen, Handwerkern, Dienstleistern gemacht.

Es ist unmöglich hier Jobs zu schaffen die ordentlich angemeldet sind, weil man dann die Leistungen zu Preisen anbieten müsste die sich die Ostdt. nicht leisten können, durch die von Kohl verursachten riesigen Lohnnebenkosten, sind die Ostdt. zu arm um sich selbst zu bezahlen. Ich weiß wovon ich rede, erstens hat Muttern ne Baufirma, und jedem ist klar dass gewisse Subunternehmer nicht so billig sein könnten ohne Schwarzarbeiter ( und die Ausländer drücken in der Schwarzarbeit auch die Löhne, die arbeiten einfach schon für 2,5 bis 4 euro/h). und es gibt teilweise auch nur noch sehr wenig Firmen die nicht so arbeiten, weil die ehrlichen schon längst pleite sind.

Und ich hab selbst schon versucht hier ein Dienstleistungsunternehmen zu starten ( Hortbetreuung für behinderte Kinder, die meisten Schulen machen nur bis 14 oder 16 Uhr), jedoch braucht man hierfür eine Mindestmenge Fachkräfte ( sowas wird super kontrolliert) und sehr wenig Eltern können sich den Lohn leisten den die verlangen. Man bezahlt ja als Arbeitgeber, durch die ganzen Sozialabgaben, und deren Verwaltung, die dreifache Menge von dem Geld was die Netto kriegen. Würde ich es können, arbeitsrechtlich, würde ich für sowas auch polnische Fachkräfte holen, die dt. sind einfach zu teuer, dann würde es funktionieren. Aber bei sowas sind die Kontrollen dann supergut, man kann sich halt noch keine Zuwendungen an Beamte leisten die einem dann sagen wann Kontrolle ist.

Und in den Grenzregionen wird nahezu jegliche wirtschaftliche Tätigkeit von Polen und Tschechen übernommen. Man kauft halt drüben ein, vergibt drüben die Handwerkeraufträge. Das taucht alles in Statistiken nicht auf. Zerstört aber hier noch solange die Arbeitsplätze bis in ein paar Jahren die Lohnniveaus gleich sind. Das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, das ist einfache wirtschaftliche Rationalität. Die NPD Wähler gehen doch selbst rüber und gönnen sich die kleinen Preise.

Klar sehen die Straßen toll aus bei uns, und die öffentlichen Gebäude, dafür haben auch die westpolitiker die hier in den 90iger aufgeschlagen sind gesorgt, und schön darauf geachtet das diese enormen Aufbaugelder bei westdt. Baufirmen landeten. Man hat doch die ganzen Milliarden nur über einen Umweg an die westdt. Firmen geleitet die einen Spezi in der jeweiligen Partei hatten. Wären die mal wirklich im Osten geblieben, hätten wir auch ein erhardsches Wirtschaftswunder geschafft, der Ostdt. an sich ist nämlich sehr selbstständig, geschäftstätig und umtriebig geworden durch den ständigen Mangel vorher.

Man sollte auch nicht so überreagieren, man hält die großen Parteien für so demokratisch, warum? Es sind doch kaum 2-3% der Bevölkerung Mitglieder. Sie führen genauso Kriege, führen schwarze Kassen, lachen doch hinter geschlossenen Türen nur über die Wähler die sich vor den Wahlen immer das Blaue vom Himmel versprechen lassen und dann die Nichteinhaltung doch schnell wieder vergessen. Ist das demokratisch? oder nur zynisch? es bestimmen halt unsere Medien was demokratisch ist und was nicht. Kein Schwein kräht heute noch danach das die SPD härteste Propaganda betrieben hatte um den Kosovo-krieg zu rechtfertigen. Die SPD hat die Serben als Volk hingestellt die Lager wie "auschwitz" aufziehen und einen riesigen Völkermord planen. Wo ist der große Unterschied zur NSDAP die uns einreden wollte die andern Ländern warten nur um uns zu überfallen. Lest doch nochmal was damals alles für ein Quark über die Serben verbreitet wurde, danach hat man das schnell wieder vergessen. Von wegen demokratische Parteien, die lachen doch nur darüber wie sich das Volk verarschen lässt und wie schnell es vergißt.

In 50 Jahren wird man vielleicht mal sehen wie krass es ist das in diesem wiedervereinigten Land auf dem " neuen dt. Weg"( Schröder) die SPD den ersten neuzeitlichen Angriffskrieg( ohne UNO-Mandat) führt, und die andern Europäer/Amis praktisch zwingt mitzumachen. Das hätte einem doch vor 20 Jahren keiner geglaubt hätte man das jemand so erzählt.

Wenn man weiß das nach dem ersten Golfkrieg die iraqsche Ölindustrie hauptsächlich von Franzosen, Russen und Deutschen wieder aufgebaut wurde, kann man sich denken warum sie nicht unbedingt einen Krieg mitmachen wollten, an dessen Ende natürlich die hauptsächliche Vergabe an US-Unternehmen stand. Aber uns das als pazifistisch verkaufen. Das fehlende UNO-Mandat hat wie gesagt im Kosovo-Krieg nicht so gestört.
Die haben sich doch abgesprochen, "du machst einfach mal nicht aktiv mit, das bringt für dich den Wahlsieg Görhard", " danke dafür darfst du natürlich deine Basen bei uns nutzen, Schorchi"
Und diese ständige verarsche nennt man demokratisch, naja...

Mit unserer Einbindung in NATO und der Besetzung durch die Amis werden hier nie wirkliche krasse politische Strömungen an die Macht kommen, sollte man sich nicht so ein Kopf machen.

Ich bin schon noch der Meinung dass es eindeutig Ost und West Unterschiede gibt, man kann doch nicht so tun als würde 40 Jahren unterschiedliche Erfahrung keine Spuren im Menschen hinterlassen, da kann man auch gleich sagen Mann und Frau sind das gleiche, sehen nur leicht anders aus.
klar bin ich ziemlich sauer,
mit Recht find ich auch,
 
K

Konrad

Gast
... und ich bin sauer über dieses blöde Dauer-Schlechtgelauntsein. Wieviele Moneten sind von Ost nach West glelaufen.... Na? Umgekehrt ja wohl nicht. Und dass die Russen alles weggenommen haben, ist ja wohl kaum eine Sache der Wessis. Eher eine nachwirkung des Kriegs. Und der war ja ganz deutlich dewegen, weil dieser Teufel von Hitler ihn wollte. Gewählt wurde er flächendeckend... na? In Ostelbien! Hier im Rheinland ist er durch normale Wahlen nicht drangekommen....

Dieses blöde Genatsche, von wegen: Ihr Wessis seid alles Schuld! Das ist doch scheiße. Wir hatten nach 1945 die Westalliierten, die uns geholfen haben. Und jetzt habt ihr den Westen, der euch hilft. Und knatscht. Danke!
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ihr helft uns, großartige Hilfe, wenn man solche Freunde hat braucht man manchmal keine Feinde mehr. Der Westen hat doch hauptsächlich sich selbst geholfen. Die westdt. wirtschaft hat doch am meisten von profitiert und nicht die Ostdt. von den Zahlungen, über 3/4 lief über uns zu euch zurück, war einfach ein riesiges hilfsprogramm der CDU für ihre Freunde in der Wirtschaft.

Hätte der gute Herr Adenauer mal das Stalinsche Angebot nur mal überdacht, ob ihm nicht vielleicht die Ostzone doch lieber gewesen wäre, aber nee, so wollte Adenauer lieber die NATO-Einbindung und ne tolle Armee haben, Adenauer hat ja geradezu um die Stationierung von Atomwaffen gebettelt. Das Angebot Stalins, die Ostzone rauszurücken, wenn Gesamtdt. neutral bliebe und als unbewaffneter Pufferstaat zwischen den beiden Militärbündnissen bestehen würde, war aus der berechtigten Angst vor einem neuen Vaterländischen Krieg geboren und sehr ernst gemeint. Hätte also dieser gute Herr Adenauer anstatt Waffen zu wollen lieber die Ostdt. gewollt hätten wir dieses Problem gar nicht, wir hätten von den Amis die gleichen Wiederaufbaugelder erhalten ( die ja schon anliefen bevor die BRD in die NATO eintrat, die uns die Amis glaub ich auch angeboten hatten, die aber die Russen natürlich abgelehnt hatten). Er hat dieses Angebot der russischen Delegation offiziell noch nicht mal durchgelesen.
Und von wegen Folge vom Krieg, in welcher dt. Regierung noch Nazigrößen saßen und in welcher nicht ist ja wohl klar. und welche großmächte die ehem. Gestapo und SS Leute zur Wissensvermittlung in ihre Geheimdienste holten kann man sich auch denken. Die wurden praktisch alle noch belohnt dafür.

Und hätte man damals in den 50ern und 60ern die BRD schon mit 80.000 Gesetzen und Verordnungen überschüttet, überfallmäßig aus dem nichts heraus, hätte man den wirtschaftlichen Aufschwung bei euch auch erstickt. Daher wachsen ja jetzt auch die andern ehem. sozialistischen Staaten in der real produzierenden Wirtschaft um ein vielfaches schneller als Ostdt.. Der Chance hat man uns beraubt, indem man statt einer Vereinigung einfach eine Annexion/ einen regelrechten Sieg veranstaltet hatte, das Westsystem ohne Veränderung dem Osten überstülpte.

Heutzutage merkt man das vieles im Osten doch nicht so blöd war ( Kleinkindbetreuung, Ganztagsschulen, Elitenförderung, etc. oder auch den grünen Pfeil nur), hat man aber nach Siegermanier alles kurz und klein gehauen und jetzt muss man's woanders umständlich abschauen was wir damals schon längst hatten. Das Grundgesetz heißt Gesetz weil eine Verfassung geschrieben werden sollte wenn es zur Einheit kommt, pustekuchen, einfach mal euer ach so perfektes System auf uns mit ausbreiten.

Die Montagsdemonstranten wollten Freiheit und ein 100% prozentig verändertes System( weil Glasnost bei unsern Kommunisten nicht so richtig angekommen ist) aber nicht einfach euer System übernehmen, das hat der Westen irgendwie falsch verstanden.

Soviel zur Unschuld des Westens an den Ostdt. Problemen..

Mit welcher Unverschämtheit man einfach sagt die nörgeln nur, wählen komisch und wollen dennoch nur Geld ist unglaublich, wenn man sich mal klarmacht das die Vereinigung dem Westen mehr gebracht hat als dem Osten, die Probleme die wir jetzt haben in Dt. wären sonst bei euch schon vor 10-15 Jahre akut geworden ( man redet bei euch schon seit Jahrzehnten von der Krise), so wurde zur Beruhigung, über den Umweg Ostdt. der westdt. Wirtschaft hunderte von Milliarden Subventionen ausgeschüttet. Mach dich mal kundig wem die Innenstädte und die Industrie hier gehören, nicht den Ostdt..

Man rechnet ja laut Dohnanyi-kommission sogar die Kosten der Bundeswehrstandorte in Ostdt. als Aufbaugelder ( es gab ja vorher keine Bundeswehr bei uns).

Mal ein wenig kundig machen, bevor man denkt wir nörgeln zu unrecht. die CDU sagt ja, demokratisch wie sie ist, die Wahrheit über alles was sie so machte, siehe schwarze Konten.

mfg Max
 

maximilian

Aktives Mitglied
Zitat an:"
Wahlerfolge rechtsextremer Parteien...] in der »alten« Bundesrepublik. Da in etlichen Presseerzeugnissen nach den gestrigen Wahlergebnissen der Besserwessi wieder massiv hervorgekehrt wurde, hier einfach mal die Wahlergebnisse rechtsextremer Parteien in der BRD:

Wahltag Wahl Partei Stimmen
20.11.66 Bayern NPD 7,4 %
23.04.67 Schleswig-Holstein NPD 5,8 %
23.04.67 Rheinland-Pfalz NPD 6,9 %
04.06.67 Niedersachsen NPD 7,0 %
01.10.67 Bremen NPD 8,8 %
28.04.68 Baden-Württemberg NPD 9,8 %
23.09.87 Bremen DVU 3,4 %
29.01.89 Westberlin Republikaner 7,5 %
18.06.89 Europawahl Republikaner 7,1 %
13.05.91 Bremen DVU 6,2 %
05.04.92 Baden-Württemberg Republikaner 10,9 %
05.04.92 Schleswig-Holstein DVU 6,3 %
24.03.96 Baden-Württemberg Republikaner 9,1 %
23.09.01 Hamburg Schill-Partei 19,4 %
" zitat aus ( www.schockwellenreiter.de)
 
B

Barbara

Gast
Hallo, Maximilian,

du hattest Herrn (von?) Dohnanyi richtig geschrieben. Ich finde seine Person und seine Vorschläge und Analysen zu Deutschland-Ost ziemlich spannend.

Als gebürtige Sächsin und jahrelange Leibzscherin (jetzt nicht mehr dort) habe ich natürlich auch die Wahl intensiv verfolgt. Und mich auch gefragt, ob es sinnvoll ist, die NPD-Politiker sofort so mundtot zu machen. Weil sich dadurch ja wahrscheinlich auch wieder die mundtot gemacht fühlen, die sie gewählt haben. Also neue Wut, neuer Protest, Teufelskreis...?

Aber ich bin mir auch nicht schlüssig. Es ärgert mich aber kolossal, dass jetzt, ich glaube, 12 oder 13 NPD-Leute im sächsischen Landtag für Bankdrücken Monat für Monat viel Geld bekommen. Vielleicht sollte man den Wählern der NPD das mal vorrechnen, ich meine, gehört zu haben, ca. 5000 Euro pro Abgeordneten und Monat. Ich denke mal, dass die Abgeordneten dieser Partei am wenigsten konstruktive Vorschläge machen werden. Ist das Motiv "Protest" wirklich diese gigantische Verschwendung wert?
 
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