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Vater verstorben nach 3 Jahren ohne Kontakt - Schuldgefühle

AzurSky

Neues Mitglied
Hallo an alle, die das lesen und die vielleicht auch ihren Vater verloren haben,

da es mir momentan eher schlecht mit dem Tod meines Vaters geht und es mir hilft Forenbeiträge zu lesen, aber natürlich jeder Fall anders ist, würde ich gern meine Geschichte loswerden. Ich habe die Hoffnung, dass es den Schmerz ein wenig lindert. Natürlich rede ich auchmit Freunden und Verwandten, aber gerade hoffe ich irgendwie auf eine Art Absolution.

Zum Geschehen:
Mein Vater ist vor 4 Tagen plötzlich verstorben. Mitgeteilt wurde es mir einen Tag später durch seinen gesetzlichen Vertreter, den er hatte, weil er sein Leben lang unter Schizophrenie litt.
Leider wusste sein gesetzlicher Vertreter nur meinen Namen und mein Geburtsdatum und hatte keine Kontaktdaten, sodass er mich ergooglete und dann auf meiner Arbeitsstelle anrief und erstmal an meine Kollegin gerieht und ihr sagte er suche nach mir, denn ich bin möglicherweise die Tochter eines Verstorbenen.
Das war mir schon mal sehr unangenehm. Er wollte vermeiden, dass ich es von jemand anderem erfahre, was nett gemeint war, aber über die Arbeitskollegen möchte man das trotzdem icht erfahren.

Ich und mein Vater hatten nie wirklich ein enges Verhältnis. Das lag vor allem an seiner Krankheit, die ihn manchmal handeln ließ, wie ein Kind. Er war sehr Risikofreudig und hatte auch die ein oder andere Straftat auf dem Kerbholz.
Als ich jünger war, waren seine Medikamente (durch vorherige Zwangseinweisung) sehr gut eingestellt. Meine Mutter hatte immer die Hoffnung, dass er irgendwann geheilt sei, was aber sehr unrealistisch war.
Wir haben uns in meiner Kindheit regelmäßig gesehen, später allerdings nicht mehr. Seine teils kindliche und verspielte Art passte irgendwann nicht mehr im Umgang mit mir, sodass wir uns beide irgendwie voneinander zurückzogen.
Ich war noch gelegentlich zu Besuch bis Ende 2019, allerdings wurden seine Wohnung und er auch immer chaotischer, er gab viel Geld fürs Rauchen aus und bemalte (zeitlebens) seine Wände mit Bildern aus seiner sehr sehr regen, sehr sehr schrägen und zum Teil gruseligen Phantasie. Er war künstlerisch sehr begabt, schmiss aber all seine Kunst regelmäßig in den Müll.
Für mich wurde es irgendwann sehr belastend, dass ich keine richtige Vater-Tochter Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Ich habe sehr lange auch sehr viel Wut in mir gehabt... zum Teil übertragen auf mich von meiner Mutter.
In den letzten paar Jahren setzte mir der fehlende Vater schwer zu und auch wenn ich langsam akzeptiert habe, dass es nicht seine
Schuld ist, dass er krank ist, war ich doch sehr frustriert. Vor allem die sehr dreckige Wohnung und dass nie etwas zu essen oder Toilettenpapier da war, weil er das Geld für Zigaretten ausgab, machte mich auch einfach traurig.
Nach 2019 war ich durch die Corona Pandemie 2020 und 2021 mental sehr am Ende. Ich hatte meinen Vater ab und zu im Kopf, machte mir Gedanken, ob er noch lebte (anrufen konnte ich nicht, er hat durch seine Krankheit Handys immer zerstört und abgelehnt).
Aber ich konnte mich auch nicht aufraffen, ihn zu besuchen.
Nun ist er mit 57 Jahren verstorben. Noch ist nicht klar woran. Möglicherweise ein Schlaganfall oder Herzinfarkt. Drogenmissbrauch ist aber leider auch nicht auszuschließen. Da seine Exfreundin ihn wohl innerhalb der letzten Zeit oft auch mit härteren Drogen gesehen hatte. Seine Medikamente hat er die letzten paar Jahre nicht regelmäßig beziehungsweise gar nicht mehr genommen. Aus Erzählungen von den Betreuern habe ich jetzt erfahren, dass er wohl sehr sehr wirres Zeug am Ende geredet hat.

Jetzt mache ich mir unglaubliche Vorwürfe, dass ich teils so hart zu ihm war. Ich denke, wenn ich noch ein paar Jahre länger Zeit gehabt hätte, um mit meinem Schmerz und meiner Verletzung umzugehen, dass ich ihn vielleicht nicht als Vater, aber als Mensch und vielleicht als Freund besser hätte kennenlernen können.
Ich bin sehr traurig, weil ich mir Sorgen mache, dass er dachte, dass er mir sehr peinlich ist. Ich habe ihn schon gern gehabt, aber ich weiß nicht, ob er das wusste und es tut sehr weh mir vorzustellen, dass seine letzten zwei Jahre so verlaufen sind wie sie verlaufen sind. Ich denke mir, wenn ich ihn besucht hätte, hätte er vielleicht wenigstens das Gefühl gehabt, dass ich ihn gern habe und dann wäre er vielleicht anders mit seiner Krankheit und mit sich selbst umgegangen. Er war wohl zum Schluss sehr abgemagert und verwahrlost, wollte sich nicht waschen und auch nicht zum Arzt. Die Betreuer wollten ihn nicht zwingen und dann ist er letzten Sonntag einfach umgekippt und sie konnten ihn im Krankenhaus nicht wiederbeleben.

Mir ist klar, dass ich eigentlich seine Tochter bin und ich will eigentlich auch die Rollen nicht umdrehen, dass ich mich hätte kümmern müssen. Aber es tut jetzt so weh. Ich wünschte ich hätte mich nochmal aufraffen können, ihn zu besuchen.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Ich verstehe sehr gut, dass du dich jetzt schlecht fühlst, aber rational aus der Ferne kann ich dir sagen, dass du dich nicht schlecht fühlen musst/ sollest. Nüchtern betrachtet, ohne involviert zu sein, ist das ein sehr nachvollziehbarer Anfall von Sentimentalität, Traurigkeit dass es so war wie es war, ein Wiederaufleben deiner Hilflosigkeit, weil du nichts für ihn tun konntest, etc.
Aus mehrfacher Erfahrung in meinem Umfeld kann ich dir sagen: Man bricht den Kontakt zu einem Elternteil nicht einfach so ab. Sowas hat immer einen massiven Grund. Und so war das auch in deinem Fall. Und dieser Grund fällt nicht dadurch weg, dass dieser Mensch nun gar nicht mehr da ist und man keinen Kontakt mehr zu ihm haben kann, selbst wenn man es wollte.
Deine Distanzierung von deinem Vater war ein Prozess, ein schmerzlicher dazu. Es war keine impulsive Trennung im Streit.
Es hätte rein gar nichts geändert, wenn du ihn irgendwann noch 1x öfter getroffen hättest als du ihn tatsächlich getroffen hast. Es hätte höchstens eine Schuldspirale bei dir in Gang gesetzt, a la "kann ich nicht doch irgendwas tun um ihm zu helfen". Nein, du konntest nichts tun. Nicht mal seine Betreuer konnten irgendwas tun.
Vielleicht findest du irgendwas in seiner Wohnung, was eine positive Erinnerung für dich an ihn ist, zB etwas von seiner Kunst, Fotos auf seinem PC, o.Ä.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo!
Es tut mir sehr leid für deinen Verlust.
Ich kann gut verstehen,dass du dir Vorwürfe machst und dir wünscht,du könntest ihm noch einmal zeigen ,dass du ihn gern hattest.
Vielleicht hilft es dir einen Brief an deinen Vater zu schreiben.
Die Sachen,die du ihm leider nicht mehr sagen kannst.
Natürlich kann er es nicht lesen,aber vielleicht hilft dir das Schreiben und bring den Brief an sein Grab.
Versuche dich in Laufe der Zeit auf die positiven Erinnerungen zu konzentrieren.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich sehe da viel anders hin. Du brauchst gaaaar kein schlechtes Gewissen haben, wieso? Er lebte sein Leben als Herr Sowieso, mit allen Höhen und Tiefen bis zum Umfallen und fertig, das wars. Du lebst dein Leben bis zum Umfallen und fertig, das war es.

Ich denke, jedes Leben ist wie eine Geschichte, die erfahren und erlebt wird und wenn diese Geschichte zu Ende ist, dann IST sie auch zu Ende.
Also dein Vater weiß jetzt sicher nicht mehr, dass er da war. Alles vergessen... alles ausgelöscht.

Ich kann nachvollziehen, dass du ein Bedauern spürst, weil du viel nicht so gemacht hast, wie es sich für dich richtiger anfühlt. Hat er das so gewollt? Wenn ja, dann hätte er dir ja schreiben können, dich bitten, dir ausdrücklich sagen, komm, ich möchte viel mehr Kontakt mit dir. Nein, wollte er nicht. Er wollte so leben, wie er es für gut gefunden hat und das hat er ja getan, er hat sicher viel erlebt und erfahren.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hey AzurSky,

es tut mir sehr Leid, dass dein Vater so plötzlich verstorben ist.
Ich kann mir nur annähernd vorstellen, was da gerade für ein Gefühlssturm in dir tobt, so ein Tod ist ja nicht nur der Verlust eines Menschen, sondern auch der Verlust von Möglichkeiten, von Hoffnung, von Ideen. So stelle ich es mir zumindest vor.
Ich selbst habe mit meiner Mutter seit über 10-15 Jahren keinen Kontakt mehr, sie neigt auch zu sehr wirrend und paranoiden Annahmen über die Welt (aber ganz anders, wie du deinen Vater beschreibst) und trotzdem wird mir ihr Tod sehr nahe gehen, denke ich. Weil damit dann nicht nur sie als Menschen sterben wird, sondern auch die irgendwo vage Hoffnung, dass es nochmal einen Zugang zueinander geben könnte.

Ich finde total gut nachvollziehbar, wie du eure nicht leichte Beziehung beschreibst, das Unwohlsein im Kontakt, die Schwierigkeiten mit seinem Verhalten, das nicht zu dem Bild eines Vaters passt. Es war für dich die richtige Entscheidung dich für den Moment zu distanzieren, du konntest nicht wissen, dass er so früh verstirbt. Es ist kein bisschen deine Schuld. Aber ich glaube, diese ganzen Gedanken, der Schmerz, die Fragezeichen gehören (leider) auch ein Stück weit zum trauern dazu und sind Teil des Verarbeitungsprozesses. Es ist so logisch, dass da jetzt gerade alles hochkommt, dass das erstmal wieder geordnet werden muss, dass gerade viel Schmerz da ist.
Ich denke, du machst das total richtig: Du schreibst hier, du beschäftigst mich mit den Gefühlen, ich denke, sie wollen gefühlt werden. Es gehört sicher auch dazu, sich 100mal die selben Fragen zu stellen, nach dem "Warum?" zu forschen. Aber irgendwann wird es beständig immer ruhiger in dir werden (denke ich), alles ordnet sich wieder.

Ich selbst arbeite beruflich mit Menschen mit der Diagnose Schizophrenie und ich mag vieles von dem Verhalten, was du beschreibst. Aber (!) es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man beruflich miteinander in Kontakt kommt oder ob man das eigene Kind ist. Auf der Arbeit kann ich mich ganz frei auf die Phasen, Gedanken, Irrungen & Wirrungen einlassen, mit Spannung beobachten und hinterfragen. Als Tochter könnte ich das sicher nicht, weil so viel mehr im Kontakt mitschwingt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es hart ist, wenn man den Vater als so kindlich wahrnimmt.

So wie du es beschreibst hatte dein Vater vielleicht am Ende eine schlechte Zeit, aber insgesamt kein allzu schlechtes Leben, denke ich. Menschen empfinden psychotisches Erleben total unterschiedlich und von großem Leid zu großer Kreativität und Freigeistigkeit ist vieles dabei. Leider verursachen auch die Medikamente oft großes Leid, deshalb kann ich verstehen, dass es für viele keine wirklich gute Vorstellung ist, diese lebenslang einzunehmen.

Ich selbst nehme seit längerem an einem Psychoseforum (auch bekannt als Psychoseseminar / Trialog) teil, dort tauschen sich Betroffene, Angehörige und Professionell Tätige über Psychosen aus. Ein sehr tolles Format, wie ich finde, vielleicht ist das etwas, das du nach einiger Zeit auch mal für dich ausprobieren könntest (falls dir danach ist).

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für die nächste Zeit. Und liebe Menschen, mit denen du über all diese viele Fragen sprechen und trauern kannst.

Alles Gute dir!
 

Kolya

Aktives Mitglied
Mein tiefstes Beileid erstmal. Eltern sind Eltern und es tut weh

Ich habe meine Mutter über 15 Jahre nicht gesehen und sie hat sich auch keine Mühe gegeben weder zu mir noch zu meiner Schwester Kontakt aufzunehmen. Sie war auch psychisch krank.

Du hast eine Entscheidung getroffen und diese hatte gute Gründe. Deine Gründe sind nachvollziehbar.

Es ist gut. Du hättest Deinen Vater nicht retten können

Ich habe übrigens eine Freundin mit Schizophrenie, die spät ausbrach. Wir waren seit dem 10 Lebensjahr befreundet. Ab und WhatsApp Kontakt ansonsten fühlt sie sich nicht in der Lage mit mir zu treffen. Ich habe Sehnsucht aber ich muss die Erkrankung so akzeptieren

Meine Mutter wollte auch keinen Kontakt. Sie war krank und verbittert. Ich hätte nichts dagegen tun können und irgendwann kam ein Brief vom Gericht, dass sie in der Wohnung gestorben ist und ich mich um das Begräbnis kümmern soll. Sie war immer oder früher immer sauer....ich fand eine Messi Wohnung vor....

Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen

Kolya

Lass es einfach gut sein

Kolya
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Mein herzliches Beileid. Ich kann Deine Schuldgefühle gut verstehen, aber Du hattest ja auch Gründe, dich nicht so um Deinen Vater zu kümmern. Es war viel Wut in Dir, eigene Probleme, Du hast Dich nicht aufraffen können und konntest und wolltest ihn vielleicht auch gar nicht so sehen.

Es tut weh, wenn der eigene Vater kein echter Vater ist, wenn er das große Kind ist, das eigentlich Betreuung braucht und man ist wütend, dass man keinen wirklichen Vater hatte. Aber wie Du ja auch schreibst: er war krank, er hat sich seine Krankheit und sein Leben nicht ausgesucht, genauso wie Du auch lieber einen anderen Vater gehabt hättest.

Ja, Du hättest Dich mehr kümmern können, wärst Du dazu in der Lage gewesen. Wenn man selbstkritisch sein leben beleuchtet, dann ist es oft eine Mischung aus Aufschieben und eigenen Problemen, warum wir die Dinge nicht tun, die wir eigentlich tun wollen und sollen. Wir denken oft, dass wir ja noch viel Zeit haben, um etwas irgendwann zu tun, dann, wenn wir besser dazu in der Lage sind. Und dann entscheidet das Leben und wir stehen fassungslos da und bereuen.

Die Frage ist ja auch, ob er Dich überhaupt erkannt hätte, ob er Aufmerksamkeit von Dir überhaupt wahrgenommen hätte. Ich denke, dass man aus solchen Situationen für sich lernen kann, wie man sich in Zukunft gerne verhalten möchte, was man ändern möchte, wenn man dazu neigt z.B. vor Problemen zu flüchten. Oder eben auch, dass man lernt, was man loslassen sollte und wo man auch in gesunder Weise an sich denken sollte. Es ist nicht immer leicht, da eine gesunde Balance zu finden.

Nicht jeder kann mit Menschen umgehen, die verwahrlost sind, psychisch krank, schizophren sind. Vielen macht das Angst, sie können sich dem nicht gut aussetzen.

Ich finde gut, dass Du hier schreibst und hoffe, dass es Dir hilft, dass Du hier etwas Trost und irgendwann loslassen kannst: Deinen Vater, Deine schuldgefühle, Deinen Schmerz, deine Wut.

Vielleicht könntest Du alle Deine Gefühle in einem Brief schreiben und ihm Deinem Vater widmen und ihn dann verbrennen oder ihn aufbewahren irgendwo.

Vielleicht wäre auch ein trauercafé bzw. eine Trauergruppe gut für Dich. Es gibt auch hier im Forum unter Gruppen eine trauergruppe, vielleicht magst Du da mal reinschauen.

Alles Gute.
 
Zuletzt bearbeitet:

AzurSky

Neues Mitglied
Vielen vielen Dank an euch alle für eure lieben Antworten!!
Sie helfen mir gerade sehr gut durch meinen Schmerz und ich werde sie sicherlich immer mal wieder lesen, wenn die Schuldgefühle gerade wieder stärker werden.
Auch die Tipps finde ich sehr gut. Einen Brief schreiben ist auf jeden Fall eine schöne Idee.
Und dass es Gruppen gibt für Angehörige von Personen gibt, die Psychosen haben war mir irgendwie gar nicht bewusst. Aber natürlich warum sollte es die nicht geben.
Auch in die Trauergruppe hier im Forum werde ich mal reinschauen.

Ich habe noch ein bisschen Angst vor der Beerdigung, aber noch ist gar nicht klar wann sie stattfindet, da der Leichnahm noch nicht freigegeben ist.
Ich finde es sehr berührend, dass sowohl dir Betreuer als auch sein Gesetzlicher vertreter gern zur Beerdigung kommen möchten um Abschied zu nehmen. Wahrscheinlich komme ich dann aus dem weinen auch nicht mehr raus, aber es muss ja raus.

Vielen Dank nochmal an euch alle!
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Wahrscheinlich komme ich dann aus dem weinen auch nicht mehr raus, aber es muss ja raus.
Solche Anlässe öffnen den Deckel, es sprudelt dann alles hoch, das braucht man, das ist wichtig. Alles zu seiner Zeit. Es ist Zeit, deine Trauer mal Platz und Raum zu geben und Gehör und dann hab Mitleid mit dir, dem Papa, den Menschen allen, was sie alles durchmachen müssen.
Mein Vater war so gut wie ein Fremder, wir hatten nie Nähe, aber als er gestorben ist, da brach ein Damm und mir war, als ob ich nicht nur wegen meinem Vater weinte, sondern nachträglich wegen alles.
In einem Aufwasch wird nun gereinigt, entsorgt, herausgelassen und entleert. Platz für Neues. Einmal noch so richtig Schluchzen, dann abschließen. ...und vergeben, dass man nicht alle Erwartungen erfüllen kann und konnte.
 

AzurSky

Neues Mitglied
Mein Vater war so gut wie ein Fremder, wir hatten nie Nähe, aber als er gestorben ist, da brach ein Damm und mir war, als ob ich nicht nur wegen meinem Vater weinte, sondern nachträglich wegen alles.
Ganz genau so fühlt es sich bei mir auch an, die ganzen Gedanken und Gefühle kommen jetzt mit einem mal hoch.
Und gleichzeitig erhoffe ich mir durch die Beerdigung eine Art Abschluss und vielleicht durch den besuch der Grabstätte dann auch eine Art neue andere Art der Verbindung zu ihm.
 

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