Lieber
@Sven1974 ,
Ich habe tatsächlich gerade den gesamten Thread durchgelesen und kann mich vielen anderen Usern hier nur in aller Deutlichkeit anschließen: diese ganze "Beziehung" ist absolut gestört!
Du bist ein zutiefst unglücklicher und einsamer Mensch, beschreibst hier, dass Du Dein Leben als leer empfindest und in früheren Freundschaften und Beziehungen ausgenutzt worden bist.
Du arbeitest mit schwer kranken Menschen mit HIRNSCHÄDIGUNGEN, die sowohl kognitiv, als auch emotional schwer beeinträchtigt sind.
Du kanntest diesen Jungen (ja, er IST ein JUNGE!) vor seiner Erkrankung nicht. Auch wenn er jetzt durch die Gegend läuft und nicht beeinträchtigt wirkt, kannst Du nicht wissen, inwiefern er eben doch noch hirnorganisch beeinträchtigt ist - gerade, was Impulskontrolle, Fähigkeit zum Bedürfnisaufschub, Reflektions- und Introspektionsvermögen angeht.
Der Junge ist anscheinend schon vor dem Unfall eher schwierig gewesen, was seine Primärpersönlichkeit angeht. Das scheint sich durch die Erkrankung eher noch verschärft zu haben.
Er war anfangs in Deiner Einrichtung völlig hilflos.
Du hättest erkennen müssen, dass dieses anklammernde, distanzgeminderte und auch manipulative Verhalten seiner Erkrankung entspringt und NICHTS damit zu tun hat, dass er Dich so furchtbar lieb hat.
Patienten fixieren sich häufig auf 1-2 Bezugspersonen - und eben oft nicht nur aus reiner Sympathie, sondern weil sie ein gutes Gespür dafür haben, wer ihre Bedürfnisse (Zigaretten, Langeweile vertreiben) befriedigt.
DU hast Dich und Deinen Selbstwert durch seine Zuwendung aufgewertet.
Viele Menschen haben Dir hier von Anfang an geschrieben, dass es absolut UNPROFESSIONELL ist, sich privat mit einem Patienten zu treffen, welchem man bereits in der Einrichtung solche wenig professionellen Gefühle entgegen bringt.
Du hast diesbezüglich alle Warnungen in den Wind geschlagen. Und vehement abgestritten, dass Du irgendein sexuelles Interesse an dem Jungen hast.
Und was ist passiert?
Du hast ihn 13 Monate lang JEDEN TAG getroffen, ihn mit Zigaretten (und Alkohol) beliefert, ihn im Auto herumgefahren und ihm Geld zugesteckt.
UND MIT IHM SEX GEHABT.
Du hast ihn benutzt, um die Leere in Deinem Leben zu füllen, Dich gebraucht, wichtig und weniger allein zu fühlen.
Du wusstest von Anfang an, dass er nicht das Gleiche empfindet, wie Du.
Nicht er hat ausschließlich Dich manipuliert.
Ihr habt Euch gegenseitig manipuliert.
Du hast ihn Dir gekauft, Dich von ihm entwerten und abschätzig behandeln lassen. Dein ganzes Sein von ihm abhängig gemacht und die wenigen sozialen Kontakte, die Du anscheinend doch hattest, eingestellt.
Das ist eine hochgradig KRANKE und gestörte Dynamik, die von DIR ausging.
Er war jung, abhängig und HIRNVERLETZT.
Er war Dein Patient.
Wenn jemals herauskommt, was Du da getan hast, bist Du Deinen Job höchstwahrscheinlich los.
Und auch, wenn das hart klingt: vielleicht wäre das sogar besser so.
Vielleicht kommt sonst bald der nächste junge Mann in Deine Einrichtung, der die Lücke in Deinem Leben füllt.
Ich wünsche mir für Dich, dass Du irgendwann einssiehst, wie gestört das alles ist und Dir professionelle Hilfe suchst.
Um an Deinem Selbstwert zu arbeiten, Ideen zu entwickeln, wie Du die Leere in Deinem Leben (und Deinem Herzen) sinnvoll füllen kannst und Dich weniger abhängig von anderen Menschen zu machen.
Alles Gute.