Ich denke mir war nicht wirklich bewusst, wie sehr ich ihm damit geschadet habe, all seine Wünsche zu erfüllen, auch gesundheitlich. Ich habe sehr oft versucht ihn zu zügeln, aber er ließ einfach nicht locker, über Tage und Wochen hinweg, bis er hatte was er wollte. Und die letzte Zeit kam auch noch der Aspekt hinzu, daß wir dachten, es geht ohnehin nicht mehr lange so weiter und haben nicht mehr so sehr darauf geachtet, Ich weiß nicht, wie viele "zum letzten mal dieses kaufen oder jenes machen" es in den letzen 4 Monaten gab. Oder, jetzt wo ich immer noch fahren kann, können wir das, was wir eigentlich letztens schon zum letzten mal gemacht haben, nochmal machen, aber dann wirklich zum letzten mal, auch von mir aus....
Und irgendwann hatte es sich dann wieder so eingespielt wie vor dem Vorfall.
Ich habe ihm aber immer versucht zu erklären, daß ich nur freundschaftliches Interesse an ihm habe, er jedoch hatte in letzter Zeit immer das Gefühl, ich behandele ihn wie meinen festen Freund (nur ohne Sex). Er meinte, ich würde ihn so komisch ansehen oder zu oft anfassen (am Arm z.B.) und immer wieder ansprechen, was wir schon alles unternommen haben und wie lange es her ist. Mir war bis zu der Eskalation nicht bewusst, wie sehr ihn das gestört haben muss.
Die letzten Male, wo er Kontakt abgebrochen hat, habe ich ihn immer komplett in Ruhe gelassen und jedes mal kam er nach kurzer Zeit wieder auf mich zu. Jetzt aber hat er mich das erste mal überall geblockt und ich denke er meint es ernst. Ich denke nicht, daß ihm erst jetzt bewusst geworden ist, wie abhängig er von mir geworden ist und wie unnormal der Kontakt zwischen uns die ganze Zeit war. Und mir war es auch bewusst. Aber es war auch ein großes Abenteuer und hat oft Spaß gemacht. Ich redete mir ein, es kann kein Zufall gewesen sein, daß wir uns kennengelernt haben und zusammen so viel gemacht haben.
Insgeheim habe ich mich schon etwas auf die Zeit gefreut, wo wir uns nicht mehr so oft sehen können und hatte mich mit dem Gedanken angefreundet, wieder mehr Zeit für mich zu haben, weil ich dachte, wenn was ist können wir uns ja jederzeit kontaktieren und ich weiß, daß es ihm gut geht. Aber wenn wir dann zusammen waren, war alles gut. Ich denke ihm ging es genau so. Aber ich habe niemals erwartet, daß es kurz vorher so böse endet.
Ich kann nur hoffen, daß er mich jetzt nicht so hasst, daß meine Arbeitsstelle davon erfährt, erst recht wo seine Mutter mich jetzt gesehen hat und er vielleicht noch mit ihr im Auto war.
Und ich denke ich kann auf jeden Fall ausschließen, daß ich jemals wieder durch Patienten in eine solche Lage gerate.