Nach einem ständigen auf und ab ist es jetzt vorbei. Wir haben uns weiterhin jeden Tag getroffen. Zuletzt war öfter Thema zwischen uns, warum er mich nicht mehr so an seinem Privatleben teilhaben lässt wie anfangs, wie schlecht ich mich behandelt fühle, obwohl ich so viel für ihn tue. Zuletzt verstanden wir uns dann sehr gut, er war immer nett und erzählte mir alles und als er letzten Sonntag stark angetrunken war, hatten wir Sex. Zuerst hatte ich das Gefühl, dass es ihm grossen Spass macht, weil er sagte, wir können es gerne öfter machen. Dann meinte er aber es sei nur aus Dankbarkeit passiert und aus Mitleid, weil ich so lange keinen Sex hatte. Allerdings hätte er jetzt viel mehr für mich getan als ich für ihn, weil er erst 18 ist, wie ein Model aussieht und eigentlich hetero ist. Deshalb sollte ich ihn dafür bezahlen, dann können wir es auch öfter machen. Und dann wollte er immer wieder und nannte mir Preise, aber ich blockte dann ab.
Am Morgen wollte er dann das Geld haben, es würde kein nächstes Mal geben, und er würde wahrscheinlich den Kontakt abbrechen, weil er den grössten Fehler seines Lebens gemacht hat.
Er gibt mir die ganze Schuld an allem. Ich hätte ihn davon abhalten sollen so viel zu trinken, weil er es nicht mehr gewohnt ist, ich hätte ihn davon abhalten sollen, sich auszuziehen, wie ich es früher einmal gemacht hatte, als er so drauf war. Ich wäre der Erwachsene und hätte in seinen Augen ein Kind verführt.
Und ich glaube er hat recht. Er hat sich durch mein ständiges Opferverhalten verpflichtet gefühlt, irgendwas für mich zu tun, hat sich Mut angetrunken, hat wahrscheinlich inständig gehofft, dass ich es nicht zulasse und hat es dann mir zuliebe durchgezogen. Um seine Selbstachtung nicht komplett zu verlieren, musste er Geld dafür verlangen.
Ich habe ihm auch immer wieder versichert, dass ich ihn niemals anfassen werde, aber dabei auch betont, dass ich jederzeit dazu bereit wäre, wenn er Lust dazu hat. Das war schon ein sehr niederträchtiger Wink mit dem Zaunpfahl.
Abends meldete er sich nicht zur gewohnten Zeit, also fragte ich, ob es ihm wieder besser geht und ob ich nochmal kommen soll. Er meinte zuerst ja, dann nein, dann ja aber nur kurz.
Er meinte, wir sollen nie wieder darüber sprechen, was passiert ist, aber er bleibt dabei, dass ich für alles verantwortlich bin und er definitiv den Kontakt abbricht. Er hätte sich nur nochmal mit mir getroffen, um mir das persönlich zu sagen.
Ich konnte nur sagen, dass ich mir das nie verzeihen werde, ihn aber zu nichts gezwungen hätte und er auch selber Verantwortung übernehmen soll für sein Handeln. Am Ende meinte er dann, dass er auf jeden Fall erstmal eine Woche keinen Kotankt will.
Was mache ich denn dann? Soll ich es einfach als Chance nutzen, von ihm loszukommen (und er von mir) und nicht reagieren, falls er sich wieder meldet?
Oder ihm sagen, dass alles meine Schuld ist, es mir unendlich leid tut, er mir jetzt wirklich vertrauen kann und es keine manipulativen Äusserungen mehr geben wird?
Habe ich in meiner Sucht nach Nähe diesen Jungen wirklich schamlos oder unterbewusst ausgenutzt und manipuliert um ihn an mich zu binden, bis ich ihn endlich im Bett habe? Wie kann ich das jemals wieder gut machen?