Ich denke, Paartherapie hilft vor allem dann, wenn es Kommunikationsprobleme gibt. Als wenn man sich noch liebt, eigentlich weiterhin zusammenbleiben will, nach wie vor dieselben Ziele hat, man aber irgendwie immer aneinander vorbeiredet und sich dadurch festgefahren hat.
Ein Paartherapeut kann dann dabei helfen, wieder richtig zu kommunizieren, Missverständnisse aufzulösen, wieder aufeinander zuzugehen und zu lernen, auch in der Zunḱunft besser miteinander zu kommunizieren.
Eine Paartherapie hilft nicht, wenn...
- die Liebe auf mindestens einer Seite erloschen ist
- die Liebe zwar noch da ist, einer aber dennoch keinen Bock mehr auf den anderen hat (z.B. weil die Hoffnung auf Besserung verloren wurde)
- der gegenseitige Respekt generell schon flöten gegangen ist.
- die Hauptursache der Kommunikationsprobleme in einer (unbehandelten) Persönlichkeitsstörung liegt. Wenn einer z.B. Borderline hat und daher regelmäßig austickt, kann auch ein Paartherapeut nicht helfen. Bzw. nur dann, wenn derjenige einsichtig ist und sich doch in eine ordentliche Therapie begibt, so als Zwischenhilfe bis die eigentliche Therapie halbwegs Wirkung zeigt.
- wenn einer die Schuld nur beim anderen sieht (sehr nah an fehlendem Respekt und Persönlichkeitsstörung), eigentlich nur die Bestätigung hören will, dass ja der andere allein Schuld ist.
Wie bei Krankheiten auch bringt sie vor allem dann was, wenn man sie frühzeitig startet. Also wenn die Kommunikationsprobleme anfangen. Nicht, wenn einer die Klagen des Partners (z.B. "hilf doch mehr im Haushalt" oder "behandel mich nicht so") so lange ausgesessen hat, bis die Trennung verkündet wurde. Da kann der Therapeut dann höchstens noch helfen, dass kein Rosenkrieg daraus wird, nicht aber die Beziehung retten...