Ich finde nicht, dass bei dem Film etwas fehlte. Der Film wollte bewusst die innere Qual der Erzieherin zeigen, und das hat er eindrucksvoll getan. Übrigens auch in dem Punkt, dass die Erzieherin letztlich dieses anscheinend erst von ihr verdrängte Handytelefonat "gebeichtet" hat. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich sowas gebeichtet hätte, denn wenn nicht, dann hätte ja die Frau, mit der sie telefoniert hat, vor Gericht lügen müssen. Darum hatte der Mann der Erzieherin die Telefonpartnerin gebeten und das wollte die Erzieherin letztlich nicht. Außerdem wollte sie vielleicht ihre "Schuld" etwas lindern, indem sie sie ausspricht. In dem Film waren sehr viele sehr interessante Denkanstöße enthalten finde ich. Da hätte ein Gerichtsverfahren mit anschl. Urteil nur "gestört".
Ich sehe das anders. Wer ist bitte so blöd und schießt sich vor Gericht ein Eigentor? Und das Problem mit der Frau hat der Mann ja erst ins Rollen gebracht. Diese Maria, wer auch immer sie war, wäre doch im Leben nicht darauf gekommen dass das angeblich in dem Moment passiert ist, wo die Kinder ertrunken sind.
Fand den Film nicht sehr realistisch. Er hinkte an allen Ecken und Enden.
Was ich in dem Film auch beeindruckend fand, war die Szene, als die Mutter des toten Jungen der Erzieherin sagte: "Du hast Nick (oder wie auch immer der Sohn hieß) doch gemocht. Muss man da erst zählen, um zu bemerken, dass er fehlt?"
Mit diesem "Argument" kam die Erzieherin ja gar nicht klar, so absurd es ist. Das zeigte die ganze Hilflosigkeit nach so einem Unglück.
Die Szene war nicht beeindruckend, sondern blöd. Die Mutter hatte Strafanzeige gestellt und die beschuldigte Erzieherin lässt sie dann zu sich ins Haus rein?War eine von vielen nicht nachvollziehbaren Szenen. Nick hieß der auch nicht. Nico hieß der.
Das ging los mit der ganzen Erziehergruppe. 3 Erzieher für 17 Kinder. Im Leben nicht. Und dann verlieren 3 Erzieher 2 Kinder? Damit hat man allen ein Armutszeugnis ausgestellt. Aber was für eins. Dadurch werden Erzieher wie dumm dargestellt, was sie nicht sind. Dann ging es weiter mit dem Handy. Sie telefoniert, merkt dass 2 Kinder weg sind, sucht die Kinder, stürzt sich ins Wasser. Das Handy ist danach aber erstaunlich trocken. Oder hat sie das vorher schnell einer Kollegin gegeben, weil sie schon telepathisch ahnte, dass sie gleich ins Wasser geht? Mit den Kindern ging es weiter. Angeblich konnten sie ja schwimmen, dann plötzlich nicht mehr. Innerlich hatte ich dann abgeschaltet, als die fremde Frau einfach so auf eine Intensivstation gehen konnte, um sich das ums Überleben kämpfende Mädchen anzusehen. Ich war bereits familiär bedingt auf vielen Intensivstationen. Da kommt man nicht einfach so rein, wenn man nicht nachweist, dass man Familie ist. Das fand dann wohl auch der Drehbuchautor, der die Krankenschwester mit den Worten ausstattete: Sie dürfen hier nicht sein.
Und dass zwei Kinder gleichzeitig ertrinken. Eins, okay. Aber zwei? Die Idee dahinter war gut. Die Umsetzung Katastrophe. Der Oberclue ist, dass ich bis heute nicht verstehe, warum nicht alle 3 Fachkräfte angezeigt werden, sondern nur die eine. Wenn ich mit einer Kollegin unterwegs war und uns wäre ein Kind ersoffen, hätten wir aber beide das Problem gehabt. Nicht nur ich.
Komisch war auch dieses: Wir sind 2 mehr. Wie kommen 2 Kinder aus der Nachbargruppe in die völlig fremde Gruppe? Welchen Grund sollte das gehabt haben? Und dann sind es ausgerechnet die, die ertrinken? Nein, der Film war nicht realistisch. Überhaupt nicht.
QUOTE="HeartAttack, post: 3947523, member: 120619"]
Übrigens ist die Erzieherin nach dem Telefonat nicht gleich losgerannt, um vermisste Kinder zu suchen, sondern sie haben sich erst mal gesammelt, dann durchgezählt und dabei festgestellt, dass 2 Kinder fehlen.
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Nein, das war so auch nicht, denn sie muss ja einen Verdacht gehabt haben. Die legt ja nicht einfach das Telefonat auf und zählt dann zufällig durch.