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Was kann ich mit meiner Freizeit Sinnvolles anfangen?

SinNombre

Mitglied
Ich finde es auch traurig, wie ich meine Freizeit nutze. Essen, kochen, klar, muss jeder um zu überleben. Fernsehen. Wandern. Töpfern. Lesen, auch gerne Fachbücher und Klassiker. Sprachen lernen. Mache ich alles. Aber war‘s das? Ist unser aller Leben so lsngweilig?
Im Grunde genommen kann man heute wirklich alles lernen, buchen, kaufen etc. pp. Das Budget macht vielen Menschen einen Strich durch die Rechnung, so dass statt des Selfies am Nordpol, dem Käfigtauchen mit Haien oder dem Silvesterhopping durch die Zeitzonen mit Champagner im Privatjet eben eine Wanderung oder andere sportliche Aktivitäten, die von jetzt auf gleich in Angriff genommen werden können, realistischere Freizeitbeschäftigungen darstellen.

Dass so ein Vorschlag dann ob seiner geistigen Ödnis als „schockierend“ empfunden wird, schreibe ich mal dem vorherrschenden Zeitgeist zu. Der Schein ist wichtiger als das Sein. Hauptsache das Foto auf Instagram lässt alle, die es anschauen, so richtig grün vor Neid werden. Ob ich im pittoresken Lavendelfeld in der Provence zusammen mit 500 anderen Fotojägern 3 Stunden auf den perfekten Schnappschuß warten musste, spielt am Ende keine Rolle. Hauptsache die Instagramability stimmt.

Einfach mal machen! Was einem Spaß macht, kann man sowieso nur selbst wissen bzw. rausfinden.
Von anderen Aspekten, die vielleicht auch eine Rolle spielen sollten, will ich gar nicht anfangen. Nur soviel: "früher" gab es auch schon Leute, die Sonntagmorgen nach Malle geflogen sind, um dort einen Kaffee zu trinken und kurz am Strand spazieren zu gehen. War am Montag dann im Büro eine tolle Geschichte. Die Zahl derer, die eine derartige Schnapsidee heute realisieren, hat stark zugenommen. Es liegt letztlich auch daran, dass das "Normale" als spießig, langweilig und gar schockierend empfunden wird. Von nicht wenigen Menschen. Und so bleibt der Wettlauf "Keeping up with the Joneses" in vollem Gang, selbst wenn man da vielleicht gar nicht unbedingt mitmachen will.

Andererseits gelingt es mit dem richtigen Vokabular vollkommen Banales als hipp darzustellen. Vielleicht also nur eine Frage der Darstellung. Und natürlich des Alters.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Ich finde es auch traurig, wie ich meine Freizeit nutze. Essen, kochen, klar, muss jeder um zu überleben. Fernsehen. Wandern. Töpfern. Lesen, auch gerne Fachbücher und Klassiker. Sprachen lernen. Mache ich alles. Aber war‘s das? Ist unser aller Leben so lsngweilig?
Wenn du das als langweilig empfindest, dann Glückwunsch! Dann hast du wohl sonst keine größeren Probleme im Leben.
Ich finde das von dir Genannte alles nicht langweilig, sondern ein schönes, normales, genussvolles Leben.

Denen, denen das alles zu langweilig ist, empfehle ich ein Ehrenamt.

Ich meine das ernst, da kann man für andere Gutes tun und vielleicht ein wenig Demut lernen.
 
G

Gelöscht 131311

Gast
Ob das wohl die Folge der Instagramisierung der Gesellschaft ist? Dass nur das einen Wert hat, was besonders spektakulär ist? Und ein ganz normales Leben in Wohlstand und Sicherheit als langweilig gilt?

Dieser Mangel an Dankbarkeit und Demut kotzt mich einigermaßen an, um es mal deutlich zu schreiben.

Ich lerne ich meiner Freizeit Türkisch, weil ich viele türkische Freunde habe, rund um meine Altherren-Fußballmannschaft. Fußball spiele ich also auch. Wenn daneben Zeit bleibt, geh ich zum Skat-Club am Ort, was aber eher selten klappt. Und wir wandern, machen Radtouren und gehen in die Therme, alles zusammen mit unseren besten Freunden.

Langweilig ist mir nie, im Gegenteil, ich würde gerne Tage mit dreimal so vielen Stunden haben.
 

SinNombre

Mitglied
Dieser Mangel an Dankbarkeit und Demut kotzt mich einigermaßen an, um es mal deutlich zu schreiben.
Naja, das hat auch alles seine Gründe. Wer heute da nicht mitmacht (ich rede von der jüngeren Generation), hat es je nach Umfeld auch nicht leicht.

Das Digitale, so viele Vorteile es mit sich bringt, hat mindestens dieselbe Zahl an Nachteilen gebracht. Der Großteil der Gesellschaft, so behaupte ich, ist wahrscheinlich nicht auf der Suche nach dem "Heiligen Gral der Freizeit", der "eierlegenden Wollmilchsau". Entweder hat er den bzw. die schon gefunden - ein Spaziergang im Wald kann glücklich machen und ist gesund - oder er hat zuwenig Zeit,
um sich damit aufzuhalten.

Es ist halt der Wunsch nach ständiger Optimierung auch ein wenig ein Fluch. Man ist immer auf der Suche, weil es doch noch "was Besseres" geben muss. Das kann es doch nicht [gewesen] sein?
Manchmal ist weniger eben doch mehr. *Fünf-Euro-ins-Phrasenschwein*
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Ich weiss man ja im Vorfeld auch gar nicht, ob ein Hobby such irgendwann mal "rechnet".
Ein Bekannter von uns hat sich schon sehr früh mit der Geschichte seiner Stadt beschäftigt, ohne irgendwelche Hintergedanken, sondern weil er einfach Spass dran hatte. Heute macht er Stadtführungen und ist für die Ausstellungen im Stadtmuseum zuständig. Andere Nähen, Häkeln, Stricken und haben sich so ein kleines Nebenerwerbsgeschäft ausgebaut. War nie beabsichtigt, sondern hat sich einfach so ergeben, weil sie Spass dran hatten und haben.
 

Kommentar

Aktives Mitglied
Im Grunde genommen kann man heute wirklich alles lernen, buchen, kaufen etc. pp. Das Budget macht vielen Menschen einen Strich durch die Rechnung, so dass statt des Selfies am Nordpol, dem Käfigtauchen mit Haien oder dem Silvesterhopping durch die Zeitzonen mit Champagner im Privatjet eben eine Wanderung oder andere sportliche Aktivitäten, die von jetzt auf gleich in Angriff genommen werden können, realistischere Freizeitbeschäftigungen darstellen.

Dass so ein Vorschlag dann ob seiner geistigen Ödnis als „schockierend“ empfunden wird, schreibe ich mal dem vorherrschenden Zeitgeist zu. Der Schein ist wichtiger als das Sein. Hauptsache das Foto auf Instagram lässt alle, die es anschauen, so richtig grün vor Neid werden. Ob ich im pittoresken Lavendelfeld in der Provence zusammen mit 500 anderen Fotojägern 3 Stunden auf den perfekten Schnappschuß warten musste, spielt am Ende keine Rolle. Hauptsache die Instagramability stimmt.

Einfach mal machen! Was einem Spaß macht, kann man sowieso nur selbst wissen bzw. rausfinden.
Von anderen Aspekten, die vielleicht auch eine Rolle spielen sollten, will ich gar nicht anfangen. Nur soviel: "früher" gab es auch schon Leute, die Sonntagmorgen nach Malle geflogen sind, um dort einen Kaffee zu trinken und kurz am Strand spazieren zu gehen. War am Montag dann im Büro eine tolle Geschichte. Die Zahl derer, die eine derartige Schnapsidee heute realisieren, hat stark zugenommen. Es liegt letztlich auch daran, dass das "Normale" als spießig, langweilig und gar schockierend empfunden wird. Von nicht wenigen Menschen. Und so bleibt der Wettlauf "Keeping up with the Joneses" in vollem Gang, selbst wenn man da vielleicht gar nicht unbedingt mitmachen will.

Andererseits gelingt es mit dem richtigen Vokabular vollkommen Banales als hipp darzustellen. Vielleicht also nur eine Frage der Darstellung. Und natürlich des Alters.
Das geht ja jetzt in eine völlig falsche Richtung. Gefragt war nach Hobbies und Freizeitbeschäftigungen, dh nach Tätigkeiten, die regelmäßig zum Feierabend oder am Wochenende ausgeübt werden.

Nun kommen lauter Urlaubsziele, gepaart mit der Unterstellung, ich (das beziehe ich mal auf mich, weil ich wurde ja zitiert) würde alles andere als öde empfinden. Alles von Dir genannte empfinde ich als öde. Und Instagram schaue ich mir nicht an. Mir zB ginge es nicht um teuren Zeitvertreib und irgendwelche Reisen, bei denen ich mich passiv bespaßen lassen kann. Sondern eben um sinnvolle Tätigkeiten im Alltag, bei denen man Neues lernen kann (was schon bei allen Deinen Beispielen nicht der Fall ist) und die auch gar nicht viel kosten müssen. So schrieb ich ja sogar, dass die meisten Survival KurE überteuert sind. Und Du kommst mir jetzt mit Selfies am Nordpol, Silvesterhopping usw?
Da wird ja ganz schön was in die Fragestellung hineininterpretiert, worum es (mir, aber sicherlich auch der FS) gar nicht geht.

Also zurück zur Fragestellung: „Einfach mal machen“ schreibst Du. Ja was denn zB? Wenn bei Dir das „Sein“ im Vordergrund steht, hast Du ja bestimmt viele tolle, sinnvolle, tiefgründige Vorschläge.
Oder bedeutet „Sein“, dass man einfach nur existiert, während man auf dem Sofa liegt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Kommentar

Aktives Mitglied
Wenn du das als langweilig empfindest, dann Glückwunsch! Dann hast du wohl sonst keine größeren Probleme im Leben.
Ich finde das von dir Genannte alles nicht langweilig, sondern ein schönes, normales, genussvolles Leben.

Denen, denen das alles zu langweilig ist, empfehle ich ein Ehrenamt.

Ich meine das ernst, da kann man für andere Gutes tun und vielleicht ein wenig Demut lernen.
Nein, ich habe zum Glück keine größeren Probleme im Leben. Deswegen bin ich ja hier bei der Fragestellung nach Hobbies. Ist das denn verwerflich? Soll man denn, solange man keine Probleme hat, nur herumliegen und kochen, um zu essen und warten bis man Probleme bekommt, um die man sich kümmern kann? Oder sollte man nicht vielmehr die Zeit, in der es einem gut geht, auch ausnutzen für verschiedene Aktivitäten?

Mir reicht das Genannte nicht aus. Gibt es keine anderen Ideen? Oder nur Vorwürfe, dass man sich für Freizeitaktivitäten interessiert?

Ehrenamt ist zB ein gutes Stichwort. Gibt es Ideen für Ehrenämter, die man am Wochenende ausüben kann? Was macht Ihr denn so?

Demut muss ich übrigens nicht lernen. Ich weiß, dass ich verdammt privilegiert bin. Wir alle sind verdammt privilegiert, weil wir in der heutigen Zeit und noch dazu in Deutschland leben können. Aber langweilen muss man sich doch deswegen nicht? Gerade im Gegenteil……
 

Selbst-Bewusst77

Aktives Mitglied
Bin ich die Einzige hier, die geschockt ist, wie die Leute anscheinend ihre Freizeit verbringen? Die meisten arbeiten nur 8 Stunden am Tag, dh mindestens weitere 8 Stunden hat man für die Freizeit plus Wochenende. Und dann kommen hier nur Vorschläge wie kochen, Sport, Sprachen? Verbringen alle Menschen ihre Freizeit so eintönig? Dann wird geraten, einfach irgend was zu machen, das Spaß macht und was kindisch sei. Ja was denn genau?

Finde die Frage völlig berechtigt. Man will doch auch einen Sinn in seinem Leben haben und etwas Sinnvolles tun. Habe diese Frage geöffnet, weil ich dachte: Tolle Frage, vielleicht kommen da mal Inspirationen. Was machen denn andere so?
Würde mich der Frage nämlich anschließen. Ich finde es auch traurig, wie ich meine Freizeit nutze. Essen, kochen, klar, muss jeder um zu überleben. Fernsehen. Wandern. Töpfern. Lesen, auch gerne Fachbücher und Klassiker. Sprachen lernen. Mache ich alles. Aber war‘s das? Ist unser aller Leben so lsngweilig? Würde auch gerne noch viel mehr lernen. Habe geschaut ob es Kurse gibt von Handwerkern, die mal verschiedene Dinge zeigen würden, auch gegen Entgelt. Aber da gibt es nicht wirklich Angebote (Marktlücke in meinen Augen). Würde gerne lernen, wie man einen Schrank baut, ggf auch das Holz verziert/schnitzt. Wie man Schuhe neu besohlt. Wie man verputzt, tapeziert, Fliesen legt, etc. Teilweise gibt es Youtube-Videos für sowas, aber Wochenendkurse wären natürlich toll. Survival-Angebote gibt es, aber häufig völlig überteuert.

Wir haben heutzutage den Luxus, dass wir so viel Zeit haben. Wir müssen nicht mehr 16 Stunden arbeiten, damit wir selbst und unsere 10 Kinder überleben. So viele Möglichkeiten. Und dann ….nichts…Standardaktivitäten zum bloßen Zeitvertreib (wieso sollte man das Wichtigste vertreiben?). Sogar Unverständnis für die Fragestellung.

Also anscheinend ist jeder so öde wie ich. Beruhigend. Und schockierend.

Was Du vielleicht zur Inspiration tun könntest: Bei der nächstgelegenen VHS auf der Website schauen, welche Angebote die da so haben. Ggf ist da was dabei. Ist aber oft auch immer dasselbe. Könnte aber inspirierend sein.
Auf Youtube gibt es ja Anleitungen für verschiedene handwerkliche Dinge. Man kann ewig recherchieren, wie man gute eigene Kosmetik herstellen kann. Es gibt inspirierende Lifehacks-Videos auf Youtube.
Ggf einen Schrebergarten mieten und Pflanzen anbauen, falls Du keinen eigenen Garten hast. Habe leider nur einen, den ich mit anderen teilen muss. Sonst würde ich mir wahrscheinlich Hühner, Kaninchen etc zulegen, lernen wie man sie hält, schlachtet etc. Aber ohne eigenen Garten gehen manche Sachen auch nicht. Und die meisten haben heutzutage keinen mehr, was auch traurig ist. Völlig weg von der natürlichen Lebensweise.

Viel mehr kann ich nicht beitragen, weil ich mich der Frage eher anschließe.

Viel Erfolg bei der Hobbysuche!
Ich finde solche Dinge nicht öde wenn sie Spaß machen. :)
 

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