Versicherungen schließt man für Ereignisse ab, die potentiell finanziell ruinös sind. Alle Ereignisse, deren Folgen man mehr oder weniger problemlos tragen kann, versichert man nicht (auch wenn Versicherungsvertreter natürlich gern etwas anderes erzählen).
Deswegen braucht eine Privathaftpflicht. Verursacht man zum Beispiel einen Unfall, bei dem jemand invalide wird, müsste man dieser Person die Invalidenrente zahlen, was im Laufe eines Lebens eine enorme Summe ist. Das kann man als Normalverdiener nicht aufbringen, daher die Privathaftpflicht.
Eine Hausratversicherung zahlt Schäden am Hausrat, nicht am Gebäude. Bei Einbruch zum Beispiel oder im Falle eines Wohnungsbrandes. Wer seine Wohnung mit Gebrauchtmöbeln ausgestattet hat und ein festes Einkommen hat, der wird wahrscheinlich auch im Falle des Falles wieder Gebrauchtmöbel aus der eigenen Tasche bezahlen können. Wer Omas Goldschmuck zu Hause lagert und eine teure Einrichtung hat, verliert ggf. hohe 5stellige Summen und da kann eine Hausratversicherung sinnvoll sein.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist sehr teuer. Verbraucherschützer raten, sie nie ohne Rechtschutzversicherung abzuschließen, weil die Versicherungsgesellschaften meistens nicht zahlen wollen.
Rechtschutz ist sehr teuer, wenn er umfassend sein soll und wird häufig nicht gebraucht. Bei Mietstreitigkeiten kannst du z.B. beim Mieterbund Unterstützung bekommen. In anderen Fällen hilft auch der Verbraucherschutz.
Generell gilt, bei allem was über Lappalien hinausgeht, werden Versicherer versuchen, die Zahlung zu vermeiden. Der Klassiker bei der Berufsunfähigkeit, bei den Gesundheitsangaben gibt es eine Ungenauigkeit, daher zahlt der Versicherer nicht, obwohl man 20 Jahre eingezahlt hat.
Mein Finanztipp: Privathaftpflicht abschließen. Wenn wertvoller Hausrat vorhanden ist, auch eine Hausratversicherung abschließen. Das reicht (wenn man keine Immobilie besitzt). Das restliche Geld spart man sich und legt es sich auf die Seite als "Notgroschen". Wenn einmal im Leben dann doch der Wasserschaden eintritt, zahlt man damit die neue Einrichtung. Und wenn man doch mal vor Gericht muss, wird das Geld für den Anwalt genutzt. Das ist weitaus flexibler als jede Versicherung, die sich im Schadensfall die Lücke sucht, damit sie doch nicht zahlen muss.