8 bis 10 Std allein lassen? Das geht nicht. Das ist zu lang. Zumal bei einem jungen Hund.
Was arbeitest Du denn, daß Du gedacht hast einen Welpen mitnehmen zu können? Ich sehe diese Möglichkeit unabhängig von der aktuellen Situation eher bei einem älteren ruhigen Hund. Und was meintest Du mit extra Ausbildung machen?
Ich hab mir Deine Beiträge noch mal durchgelesen, irgendwo schriebst Du, der Welpe + Corona machen Dich fertig. Den Zusammenhang habe ich nicht verstanden.
Wenn der Wunsch nach dem Hund und speziell nach einem Dackel in erster Linie von Deinem Freund ausging, dann finde ich es schon irritierend, daß Du den Hund überwiegend betreuen solltest.
Wenn Dein Freund den Hund halten möchte, aber tagsüber und auch tageweise ortsabwesend ist, dann muß er eine Lösung finden. Z.b. eine gute Hundebetreuung. Wenn er Dich wegen des Hundes verläßt, muß er ja auch die Betreuung während seiner Arbeitszeiten regeln.
Was ich mich frage: Du sagst, der Hund muß 8 - 10 Std allein bleiben, wenn Du ihn nicht mitnehmen kannst zur Arbeit. Aber du bist nachmittags eher zuhause als Dein Freund. Heißt das, er ist noch länger als Du weg? Länger als 10 Std? Das sind tatsächlich keine guten Voraussetzungen, wenn er ein Hundehalter sein möchte.
Kann es sein, daß er gerne einen Hund hätte, seine Lebensumstände das aber nicht zulassen und er auf Deine Gutmütigkeit und Harmoniesucht gesetzt hat, um seinen Wunsch zu verwirklichen? Ohne Dich als potentielle Hundebetreuerin könnte er bei seinem Arbeitspensum und seinen Dienstreisen doch gar nicht auf die Idee kommen, einen Hund anzuschaffen. Kann es sein, daß er den Wunsch hatte, aber in Kauf nahm, daß Du ihm das ermöglichst? Ist deshalb auch seine Enttäuschung so groß und Deine Sorge wegen seiner Enttäuschung? Weil ihm klar ist, daß er ohne Dich und Deinen zeitlichen Einsatz den Hund gar nicht halten kann?
Kann es sein, daß Du unterbewusst spürst, daß Du Dich hast überreden lassen und man es vielleicht sogar als ausnutzen empfinden könnte? Daß Du und Deine Zeit und Mühe eingeplant sind, damit Dein Freund sich seinen Wunsch erfüllen kann? Und daß Du den Frust auf den Welpen projezierst?
Verstehen könnte ich das. Er möchte einen Hund, einen Welpen, einen Dackel und Du bist diejenige, die sich während seiner langen und häufigen Abwesenheit kümmern soll. Ich hätte da jedenfalls keine Lust zu und wäre auch ziemlich frustriert, wenn so ein Hund nicht auch mein innigste Herzenswunsch wäre. Und wenn ich das Gefühl hätte, ich sei überredet worden und müsse meine Wünsche und Bedürfnisse hinten anstellen nur weil er mich braucht, um seinen Wunsch zu verwirklichen, wäre ich auch niedergeschlagen und enttäuscht.
Ich glaube, es ist wichtig,.einen ehrlichen Blick auf Eure Partnerschaft und Euer Verhalten zu haben. Es macht ja schon stutzig, daß es überwiegend sein Wunsch ist und Du dich aber die meiste Zeit im Alltag kümmern sollst. Und stutzig macht auch, daß Du Deinen Frust und Deine Enttäuschung und Niedergeschlagenheit nicht zeigst, sondern wegzudrücken versuchst und lieber heiter und positiv wirken möchtest.
Wie soll das denn werden, wenn Ihr - in 2 Jahren - Kinder möchtet? Ist er dann auch so viel weg und Du mußt den Alltag regeln? Klingt irgendwie nicht so ausgewogen. Vielleicht könnt Ihr froh sein, daß die Welpenproblematik eingetreten ist und könnt einiges klären bevor Kinder im Spiel sind.