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Wenn die Traurigkeit kein Ende findet............

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Gelöscht 124942

Gast
Verstehe ich jetzt nicht so ganz. Was hat das mit Familie zu tun?
Ich war in einer Trauergruppe und habe dort sehr hilfreiche Gespräche mit einer Trauerbegleitung und mit Trauernden mit oder ohne Familie geführt. Das Verbindende war der Verlust und die Trauer um einen Menschen.
Nichts gegen ein Forum - es hat mir sicher auch geholfen - aber im Trauercafé sind Kontakte entstanden, die bis heute andauern.
Mit einer Trauergruppe kann ich nichts anfangen . Das sind für mich keine Probleme die da gewälzt werden.
Ich habe ganz andere Probleme die sowieso niemand versteht.
Darin kann sich niemand hinein versetzen. Auch kein Psycho Onkel nicht.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich war in einer Trauergruppe. Es gibt sicher unterschiedliche Konstellationen.
Die Gespräche haben sich um unsere Trauer und den Verlust und die Möglichkeiten der Verarbeitungen gedreht. Falls du andere Erfahrungen gemacht hast, ist es sehr schade.
Ich kann ein Trauercafe aus meiner Sicht sehr empfehlen.
Man muss sich eben vorher genau informieren.
Ich habe schon wegen meiner beruflichen Beanspruchung überhaupt keine Zeit für ein Trauercafé. Diese Treffen sind immer wochentags am Nachmittag zu einer Zeit, zu der ich noch nicht den Griffel fallen lassen kann.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Mit einer Trauergruppe kann ich nichts anfangen . Das sind für mich keine Probleme die da gewälzt werden.
Ich habe ganz andere Probleme die sowieso niemand versteht.
Darin kann sich niemand hinein versetzen. Auch kein Psycho Onkel nicht.
Mich würde echt mal interessieren, über was für Probleme sich die Leute in der Trauergruppe unterhalten haben, die du besucht hast.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich habe ganz andere Probleme die sowieso niemand versteht.
Darin kann sich niemand hinein versetzen. Auch kein Psycho Onkel nicht.
Da bin ich anderer Ansicht.

Deine Probleme bestehen darin, dass du meinst, deine Frau sei wegen eines Fehlers des KH verstorben, der sich nur nicht nachweisen ließe.
Außerdem meinst du, du seiest mitschuldig am Tod deiner Frau, weil du das KH-Personal nicht auf ihre Appetitlosigkeit/Übelkeit aufmerksam gemacht hast. Diese Gedanken kommen immer wieder hoch, und du weißt nicht, wie du sie ausschalten kannst, und sei es auch nur vorübergehend. Und schließlich kannst du dir nicht vorstellen und leidest extrem darunter, dass sie nie wiederkommt. Auch fragst du dich, wie dein Leben jetzt weitergehen soll, zumal du keine Sozialkontakte hast.

Ich habe seit dem Tod meines Partners mehrere Trauerratgeber gelesen. Diese Suche nach einem Schuldigen, diese Selbstvorwürfe, diese immer wieder hochkommenden Gedanken sind geradezu typisch für eine Trauersituation, ebenso das Gefühl der Perspektivlosigkeit. Und auch die Tatsache, dass Trauer in Wellen kommt.

Von daher glaube ich nicht, dass sich niemand in dich hineinversetzen kann. Ein geschulter, auf Trauerbegleitung spezialisierter Psychotherapeut kann das sicher. Und bei einer Trauergruppe kann man Glück oder Pech haben.

Ich würde mich bereits im Vorfeld bei der Leitung erkundigen, wie die Gruppe zusammengesetzt ist, und gleich sagen, ich hätte keine Angehörigen mehr und könnte mit Trauernden, die ständig ihre Familie, Verwandten und Freunde und ihren Alltagskram erwähnen würden, nichts anfangen. Auch würde ich gleich darauf hinweisen, wie lange mein Partner tot ist und mit welchen Problemen ich hauptsächlich zu kämpfen habe.
 
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Gelöscht 124942

Gast
Mich würde echt mal interessieren, über was für Probleme sich die Leute in der Trauergruppe unterhalten haben, die du besucht hast.
Über was die sich unterhalten haben, mehr oder weniger über private Verhältnisse, Wohnsituationen, und sonstiges. Und zudem lagen Ihre Geschenisse alle schon länger zurück.
Da bin ich mit meiner Trauer, wo es für mich noch ganz frisch war so herein gekommen. Und da hatte ich es schon gemerkt, das es für mich nicht optimal war. Die Treffen sind ja sowieso nur alle 4 Wochen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Über was die sich unterhalten haben, mehr oder weniger über private Verhältnisse, Wohnsituationen, und sonstiges. Und zudem lagen Ihre Geschenisse alle schon länger zurück.
Da bin ich mit meiner Trauer, wo es für mich noch ganz frisch war so herein gekommen. Und da hatte ich es schon gemerkt, das es für mich nicht optimal war. Die Treffen sind ja sowieso nur alle 4 Wochen.
War es denn wenigstens ein moderiertes Treffen mit einer Gruppenleitung oder wurden die Gruppenmitglieder sich selbst überlassen?
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Jape, ich habe den Eindruck, dass Gruppen für dich in der derzeitigen Phase deiner Trauer nicht geeignet sind. Du hast ja mit deiner Frau ein sehr zurückgezogenes Leben geführt und bist an Gruppen gar nicht gewöhnt. Das kannst du nicht von heute auf morgen ändern, ist auch typbedingt.

Mir fällt auch auf, dass du im Moment noch nicht in der Lage bist, auf die Belange anderer trauernder Menschen einzugehen. Ich denke, du brauchst im Moment einen Gesprächspartner, der sich nur auf dich konzentriert. Gegen eine Psychotherapie hast du Vorbehalte, weil du nicht als krank oder gestört gelten möchtest (wer will das schon?) und vielleicht auch klischeehafte Vorstellungen von Psychologen hast.

Nach meinem Eindruck wäre für dich im Moment ein niedrigschwelliges Beratungsangebot, wie Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen es anbieten, am besten geeignet. Das ist keine Therapie, sondern du führst da in gewissen Zeitabständen, vielleicht nur über wenige Monate, Beratungsgespräche mit einer Person, die für so etwas ausgebildet ist. Übrigens gibt es das mittlerweile sogar in Form einer Online-Beratung. Da kannst du all das ansprechen, was dich im Zusammenhang mit dem Tod deiner Frau belastet.

Hier im Forum kannst du ergänzend dazu auch weiterschreiben und dich austauschen.

Darüber hinaus besteht noch die Möglichkeit, dich deinem Hausarzt zu offenbaren und dir vielleicht für einen begrenzten Zeitraum ein Antidepressivum verordnen zu lassen. Es muss ja nicht gleich ein chemisches sein. In vielen Fällen hilft auch hochdosiertes Johanniskraut oder hochdosierter Safran.

Ich würde an deiner Stelle also "mehrgleisig" fahren.

Selber bin ich ein Typ, der die Trauer teils mit Ablenkung durch den Beruf oder andere Themen und Dinge, die mich interessieren, zu bewältigen versucht, aber auch durch Lektüre geeigneter Trauerliteratur und nicht zuletzt durch den christlichen Glauben. Aber da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Trauer ist individuell.
 
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Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Jape?
Kann es sein,dass du im Moment gar keine " richtige" Hilfe möchtest?
Ich habe das Gefühl,im Unterbewusstsein gibst du dir eine Teilschuld und möchtest dich selber dafür strafen. Als ob es so sein sollte,dass es dir schlecht geht.Kann das sein?

Das hätte deine Frau sicher nicht gewollt.

Ich glaube,du musst dir Zeit geben und innerlich bereit sein,um Hilfe annehmen zu können.
Mag sein,dass es nicht stimmt,was ich schreibe.Ist nur so ein Gefühl von mir.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Jape?
Kann es sein,dass du im Moment gar keine " richtige" Hilfe möchtest?
Ich habe das Gefühl,im Unterbewusstsein gibst du dir eine Teilschuld und möchtest dich selber dafür strafen. Als ob es so sein sollte,dass es dir schlecht geht.Kann das sein.

Das hätte deine Frau sicher nicht gewollt.
Und auch das bringt sie nicht zurück, möchte ich noch ergänzen. Ganz abgesehen davon ist es bestimmt nicht in ihrem Sinne, dass du dich derart quälst. Das kann man ja selbst als Außenstehende, die dich gar nicht persönlich kennt, kaum noch mitansehen. Es ist so, als ob du eine Mauer um dich errichtet hättest und nicht möchtest, dass jemand durch diese Mauer zu dir vordringen kann.

Kein Mensch, der einen anderen Menschen wirklich liebt, möchte, dass dieser an seinem Tod zerbricht. Ich hätte das bei meinem Partner nicht gewollt, wenn ich vor ihm verstorben wäre, und er wollte es umgekehrt auch nicht. Er hätte gewollt, dass ich auch ohne ihn zurechtkomme, ihn in liebevoller Erinnerung behalte, mit ihm auf einer geistig-seelischen Ebene verbunden bleibe und die Werte, die ihm wichtig waren, für den Rest meines Lebens zu verwirklichen versuche. Ich denke oft an seinen Satz: "Es kommt im Leben nicht darauf an, glücklich zu sein, sondern es kommt darauf an, glückswürdig zu sein." Diesem Vermächtnis fühle ich mich verpflichtet.

Vielleicht hat deine Frau ja in der Hinsicht ganz ähnlich gedacht wie mein Partner.

Vielleicht brauchst du auch einfach noch mehr Zeit und Abstand. Was sind schon fünf Monate, wenn man jahrzehntelang mit jemandem zusammen war?
 
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