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Wenn die Traurigkeit kein Ende findet............

Sarnade

Aktives Mitglied
Man kann mit dem Verstorbenen auch ein inneres Gespräch führen oder ihm Briefe schreiben. So bleibt auch die Verbundenheit erhalten.

Diese hohlen Psychophrasen, man müsse den Verstorbenen "loslassen", sind in keiner Weise hilfreich. Ihn am Sterben hindern konnte man ja eh nicht. Mein Partner ist mir durch seinen plötzlichen Tod regelrecht entrissen worden, da war nix mehr mit "loslassen". Es geht einem viel besser, wenn man eine Möglichkeit findet, den verstorbenen Partner auf eine andere Art ins eigene Leben zu integrieren. Das schmälert auch dieses Verlustgefühl. Vielleicht lässt das Gefühl, in einen inneren Dialog mit dem verstorbenen Partner treten zu wollen, eines Tages von selber nach. Und wenn nicht, ist es auch okay.

Ich rede öfters in Gedanken mit meinem verstorbenen Partner. Manchmal, wenn es niemand mitbekommen kann, rede ich sogar laut mit ihm, aber dann bleibt es meist bei wenigen Sätzen.

Je nach Tagesform und Stimmung kann man sich mit der Zeit auch Fotos oder Geschenke ansehen, die einem der Partner gemacht hat. Oder man ruft sich in Erinnerung, wie der Partner war, was man mit ihm erlebt und was er Witziges von sich gegeben hat etc. Schön ist es natürlich, wenn man solche Storys wenigstens hin und wieder mit anderen teilen kann. Aber selbst wenn nicht, bleibt die Verbundenheit durch diese Erinnerungen erhalten. Man fühlt sich dann auch nicht so einsam. Mit Gott rede ich ja auch, ohne dass ich ihn sehe und ohne dass ich weiß, wo er ist.

Und den Austausch mit Leuten, die nichts Besseres zu tun haben, als mir gegenüber am ersten Weihnachtsfest ohne meinen Partner mit ihren Heiratsanträgen und ihren geselligen Feiern und Urlaubsreisen aufzutrumpfen, brauche ich dazu auch nicht. Der Umgang mit solchen Menschen schadet mir nur. Sie wollen ohnehin nicht mein, sondern nur ihr Bestes. Wie ich noch dabei fühle, ist ihnen egal. Ich gehe jetzt auf Abstand. Wenn man trauert, gerade nach einem plötzlichen Verlust des Partners in einem Alter, in dem man mit seinem baldigen Tod noch nicht zu rechnen brauchte, sollte man charakterlich defizitären und taktlosen Menschen in seinem privaten Umfeld aus dem Weg gehen, soweit man es beeinflussen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
T

tippius

Gast
Hallo lieber Jape.

Mein herzliches Beileid zu deinem unermesslichen Verlust.
Ich denke, dir hilft eine Trauergruppe noch nicht. Vielleicht irgendwann einmal, aber deinSchmerz ist zu groß, zu akut, dass du überhaupt in der Lage bist, irgendetwas Tröstliches aufzunehmen.
Ich habe auch meine Partnerin plötzlich verloren.
Anders als die Userin Sarnade empfinde ich es nicht als Provokation, wenn mir jemand etwas Schönes wie Hochzeitspläne von sich erzählt. Ich war froh, wenn mich niemand auf mich selbst angesprochen hat.
Ich kann mich weder freuen noch aber ein Gefül von Neid haben, eigentlich garkein Gefühl außer Schmerz.
Was ich schade finde ist dass hier immer wieder Seitenhiebe auf Trauernde mit Familie kommen. Die Trauer ist immens, da kann einem auch keine Familie helfen. Wozu dann immer wieder hier so betonen dass Hinterblieben mit Familie ja viel weniger trauern.
Das stimmt nicht und ich finde es auch nicht schön, dass diese Aussage hier immer wieder in deinen Thread einfließt. Nicht von dir.
Ich wünsche dir alle denkbare Kraft für die kommende Zeit.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Was ich schade finde ist dass hier immer wieder Seitenhiebe auf Trauernde mit Familie kommen. Die Trauer ist immens, da kann einem auch keine Familie helfen. Wozu dann immer wieder hier so betonen dass Hinterblieben mit Familie ja viel weniger trauern.
Das empfinde ich auch so.
Es mag Familien geben,wo man sich gegenseitig auffängt und unterstützen kann.
Aber das ist leider nicht immer so.
Ich habe selber meine Kinder ( junge Erwachsene).Leider habe ich es nicht geschafft,dass wir uns unterstützen.
Ich war gerade so in der Lage nicht selbst zu zerbrechen,da konnte ich nicht noch jemanden unterstützen.
Ja,auch ich habe Schuldgefühle.
Ich kann und will damit nicht meine Kinder belasten.
Meine Tochter geht nach eigenem Wunsch zu einem Therapeuten,ich suche mir teilweise hier Ablenkung und Rat,mein Sohn macht alles mit sich alleine aus.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Lebt erst mal selber unfreiwillig ohne Familie, dann wisst ihr auch, wie schön das in einer Trauersituation ist.

Wer Familie hat, trauert nicht weniger, hat aber bessere Chancen, darüber hinweg zu kommen. Selbst wenn jedes Familienmitglied die Trauer mit sich allein abmacht, hat man doch zumindest mehr Ablenkung durch anderes, worüber man sich unterhält. Allein schon das Wissen, dass man wie selbstverständlich jederzeit mit jemandem reden kann, wenn dieser wenigstens ab und zu zu Hause ist, gibt einem ein größeres Sicherheitsgefühl. Dass das auch eine Hilfe ist, kapieren die Leute aber erst, wenn sie selbst das nicht mehr haben.

Jape, solitair und anderen macht die Trauer besonders zu schaffen, weil ihnen genau das fehlt. Jemand, der einfach mal anruft und fragt, wie es geht. Jemand, der sie zu einem Spaziergang, ins Café, zu sich nach Hause oder zu einer anderen kleinen Unternehmung einlädt, sodass sie etwas haben, worauf sie sich freuen können. Vielleicht auch jemand, der sie in irgendeiner Sache um Rat fragt oder um einen kleinen Gefallen bittet, sodass sie eine sinnvolle Beschäftigung und Ablenkung haben. Und der ihnen dann nicht dick aufs Butterbrot schmiert, um wieviel glücklicher sein eigenes Leben im Vergleich zu dem des Trauernden gerade verläuft.

Ich habe ja wenigstens noch wenige Freunde, mit denen ich zumindest per Telefon oder E-Mail kommunizieren kann. Auch das ist schon wesentlich besser, als wenn ich nicht mal mehr das hätte. Aber es ist dennoch nicht dasselbe, wie wenn man regelmäßig Kontakt zu Familienangehörigen hat.

Jemand, der allein lebt und keine Familienangehörigen hat, braucht genau an dem Punkt und aus dem Grund besondere Zuwendung, wenn er trauert. Menschen, die ebenfalls trauern, aber in einer ganz anderen Lebenssituation stehen, sind dafür nur selten geeignet. Wahrscheinlich ist es umgekehrt ebenso, dass trauernde Menschen mit Familienanschluss sich auch von anderen trauernden Menschen mit Familienanschluss am besten verstanden fühlen. Über Alleinstehende wird ja oft behauptet, sie hätten es doch so gut, sie bräuchten sich doch nur um sich selbst zu kümmern. Das ist nicht erfunden, solche Bemerkungen habe ich selber oft genug über Alleinstehende (wenn auch nicht in Bezug auf mich persönlich) gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Jape, könntest du evtl. deine PN-Funktion für mich aktivieren, sodass ich dir persönliche Nachrichten schicken kann?

Das scheint mir besser zu sein als ein weiterer Austausch hier in diesem Thread.

Natürlich nur, wenn du möchtest.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Wer Familie hat, trauert nicht weniger, hat aber bessere Chancen, darüber hinweg zu kommen. Selbst wenn jedes Familienmitglied die Trauer mit sich allein abmacht, hat man doch zumindest mehr Ablenkung durch anderes, worüber man sich unterhält. Allein schon das Wissen, dass man wie selbstverständlich jederzeit mit jemandem reden kann, wenn dieser wenigstens ab und zu zu Hause ist, gibt einem ein größeres Sicherheitsgefühl. Dass das auch eine Hilfe ist, kapieren die Leute aber erst, wenn sie selbst das nicht mehr haben.
Vielleicht hast du Recht.
Es ist ja auch kein Wettbewerb,wer trauert mehr,wer hat es schwerer.
Jeder hat andere Bedürfnisse,Freunde können auch Familie " ersetzen".
Soziale Kontakte können helfen,Tiere,selbst Pflichten oder Arbeit.
Fakt ist, Trauer ist etwas sehr persönliches und sehr schweres.
Ich bin mir inzwischen bewusst,dass ich viel Glück gehabt habe.

Und wisst ihr was mein größtes Glück war?
Dass ich das Glück hatte,meine große Liebe in so jungen Jahren ( mit 17!) kennengelernt zu haben und zu spüren,dass dieser Mensch etwas ganz Besonderes ist .Ich durfte 30 Jahre meines Lebens mit ihm verbringen.
 
G

Gelöscht 124942

Gast
Und auch das bringt sie nicht zurück, möchte ich noch ergänzen. Ganz abgesehen davon ist es bestimmt nicht in ihrem Sinne, dass du dich derart quälst. Das kann man ja selbst als Außenstehende, die dich gar nicht persönlich kennt, kaum noch mitansehen. Es ist so, als ob du eine Mauer um dich errichtet hättest und nicht möchtest, dass jemand durch diese Mauer zu dir vordringen kann.

Kein Mensch, der einen anderen Menschen wirklich liebt, möchte, dass dieser an seinem Tod zerbricht. Ich hätte das bei meinem Partner nicht gewollt, wenn ich vor ihm verstorben wäre, und er wollte es umgekehrt auch nicht. Er hätte gewollt, dass ich auch ohne ihn zurechtkomme, ihn in liebevoller Erinnerung behalte, mit ihm auf einer geistig-seelischen Ebene verbunden bleibe und die Werte, die ihm wichtig waren, für den Rest meines Lebens zu verwirklichen versuche. Ich denke oft an seinen Satz: "Es kommt im Leben nicht darauf an, glücklich zu sein, sondern es kommt darauf an, glückswürdig zu sein." Diesem Vermächtnis fühle ich mich verpflichtet.

Vielleicht hat deine Frau ja in der Hinsicht ganz ähnlich gedacht wie mein Partner.

Vielleicht brauchst du auch einfach noch mehr Zeit und Abstand. Was sind schon fünf Monate, wenn man jahrzehntelang mit jemandem zusammen war?
Ich weiß zwar nicht wo der Bericht auf einmal herkommt, aber es ist wie es ist.
Nämlich so deprimierend, deprimierender wie es kaum sein kann.
Natürlich hätte SIE das nicht gewollt.
Aber es ist nun einmal. Ich habe das immer noch im Hinterkopf das es nicht hätte geschehen brauchte.
Und da gehe ich auch nich von ab.
Natürlich ist Hilfe dazu gerne gesehen,
Dem KH schreibe ich sowieso noch ein paar Takte dazu. Ist mir egal wie das ausgeht. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Mein Leben ist dahin.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich finde es schade, dass Jape auf die Frage von LeereZukunft offenbar nicht mehr geantwortet und sich abgemeldet hat, offenbar, ohne jemandem Bescheid zu geben. Das haben die Leute, die sich Mühe geben, auf einen trauernden Menschen einzugehen, nicht verdient. Schon gar nicht solche, die selbst um einen Menschen trauern. Man kann und sollte seine Threads löschen oder für neue Beiträge sperren lassen, wenn nur noch blöde Sprüche kommen. Aber so war es hier ja nicht. Bevor man sich auch noch selber abmeldet, sollte man wenigstens den Leuten Bescheid geben, die Verständnis und Hilfsbereitschaft gezeigt haben. Die anderen setzt man halt auf die Ignorierliste.
 

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