Politik ist immer Doppelmoral: Das ist leider so. DAs heißt aber nicht, dass man dann einfach garkeine Ideale mehr zu haben braucht. Nach dem Motto: Fleischessen ist immer schelcht fürs Tier: Dann kann ich ja gleich die mieseste Massentierhaltung kaufen: Ist doch eh egal.
So ist das nicht: Man muss sich schon von seinen Idealen leiten lassen, ABER:
Mit purem und extremstem Idealismus kommt man nirgends im Leben weiter und dass gerade ich das sage, finde ich selber schwer auszuhalten, denn ich versuche eigentlich immer mein Leben nach gewissen moralischen Idealen auszurichten, ABER: man erreicht sein Ideal leider auch nicht, wenn man es zu radikal angeht.
Dann erreicht man mitunter weniger als wenn man einen nicht so schönen Mittelweg wählt, bei dem einem bewusst ist, dass es keine Lösung sein kann, auf der man sich ausruht. Nur weil man nicht alle retten kann, heißt das nicht, dass man keinen retten muss.
Man wählt im Grunde immer "Zwischenstationen", die einen Ticken besser sind, als das "alte" und besser als "nichts tun".
Es ist doch unrealistisch, zu glauben, eine partei oder irgendein Mensch hätte eine Paradelösung in der Tasche und dann ist alles gut. Und es ist genauso ungut, zu sagen: OK, die einen haben auch keine Paradelösung, also wähle ich lieber die anderen, die garnix machen.
ich meine....die Dampfmaschine war nun wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss, oder? Aber hätte man sie deshalb lieber garnicht erfunden?
Auch der Verbrenner ist nicht der Weisheit letzter Schluss und E-Autos auch nicht: Aber sollte man deswegen stehen bleiben und sich technisch garnicht mehr weiter entwickeln- also zurück zur Dampfmaschine?
Das wichtigste ist doch, dass man auf dem Weg ist, oder?
Und ja: Die Erkenntnis, dass wir schon viel weiter sein könnten, ist ja nun wirklich nicht neu: natürlich könnten wir schon viel weiter entwickelte Technologien haben, wir könnten die vorhandenen Energiegewinnungsmöglichkeiten besser ausgebaut haben, wir könnten weniger oder am besten garnicht von Ländern abhängig sein, die unsere Werte nicht teilen: Ja, das könnten wir, wenn wir die letzten 50 Jahre andere Wege gegangen wären. Aber jetzt sind wir halt da, wo wir jetzt sind und müssen irgendwie das beste draus machen. Und das beste ist ganz sicher nicht, den Fortschritt weiter auszubremsen, oder sich von einem land abhängig zu machen, das mit einem Knopfdruck für den Weltuntergang sorgen könnte.