Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie ehrlich darf/muss man in einer romantischen Beziehung sein?

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Generell kann es sein, dass man sich beim Schildern eines Problems vor einer Antwort fürchtet.
Es kann auch sein, dass es unweigerlich Konsequenzen nach sich zieht.
Auch können Probleme schambehaftet sein.
Oder man hat ein Problem, weiß aber selbst keinen Lösungsansatz.
Weiterhin kann man das Gefühl haben, ein Problem selbst lösen zu müssen.
Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass man nicht immer beim ersten Mal schon die Antwort, "Lösung" bekommt, die man braucht. Manchmal braucht es Geduld und mehrere Anläufe, bis beide Parteien sich aufeinander eingespielt haben.

Ich bin da nicht so, ich kann mal ein Beispiel aus meiner Partnerschaft schildern. Ich wollte immer Kinder, vielleicht nicht von Beginn an, aber irgendwann war der Wunsch da und wurde immer größer. Ich trage ihn nun schon seit 20 Jahren mit mir herum.

Es gibt aber in diesem Fall sogar mehrere gute Gründe dagegen, dass wir Kinder hätten bekommen sollen. Ich sehe das auch ein. Der Wunsch jedoch bleibt. Ein unlösbares Problem? Wenn ich mit meinem Partner diskutiert habe, hieß es von seiner Seite in letzter Zeit immer, was willst du eigentlich. Ich wollte doch nie Kinder. Aber das stimmt nicht. Ich kann mich daran erinnern, dass er zu Beginn sogar Druck gemacht hat, wir sollten jetzt auch loslegen. Das hat mich verletzt. Ich wollte mit ihm gemeinsam trauern, dass es nicht geklappt hat. Wir hatten sicher 100te solcher Gespräche. Am Ende hat er zugegeben, er hätte sich auch Kinder gewünscht, aber er hat es sich (und mir) nicht zugetraut. Das war offen, ehrlich, er hat Verletzlichkeit zugegeben und das hat mir geholfen. Von da aus kann man doch trauern und dann weitersehen.

Auf dieser Basis habe ich dann selbst weiterüberlegt, wie ich die Lücke füllen kann. Das muss er ja gar nicht machen. Ich beginne jetzt mit zwei Ehrenämtern, kleinen Kindern vorlesen und Gastschüler (und deren Familien) betreuen. Ich freue mich schon riesig. Er selbst unterrichtet Studenten, hat also schon viele junge Menschen in seinem Leben.

Ich bin der Überzeugung, für jedes Problem gibt es eine Lösung. Aber nur wenn man das angeht, bespricht und durcharbeitet. Und wenn man das nicht wertet, sondern den anderen mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ernstnimmt und Mitgefühl hat. Und natürlich offen ist, innerhalb der Beziehung eine Lösung zu finden. Die andere Option wäre ja gewesen, ich will Kinder, er will keine, ich trenne mich. Mich hält aber doch sehr viel bei ihm und das weiß er ja eigentlich auch.
 

Träumelinchen

Aktives Mitglied
Ich glaube dass es sowas wie die absolute Ehrlichkeit auch in romantischen Beziehungen nicht gibt. Es gibt ja so gut wie keine Menschen, die nie lügen. Das dürfte auch gegenüber dem Partner so sein. Die eine oder andere kleine Notlüge ist wohl auch in guten Beziehungen eher normal. Manchmal trägt sie auch zu einer guten Beziehung bei. Ich meine jetzt so Sachen wie, wenn ich meinen Freund frage, ob er findet, dass die Farbe meiner Hose zu den Schuhen passt und er sagt dann ja. Dann weiß ich dass das gelogen ist. Weil er keine Ahnung hat, was farblich zusammen passt und was nicht. Aber er will halt, dass ich mich gut fühle. Also immer so Situationen, in denen er mich nicht verletzen will.
Ist also nicht so leicht zu beantworten. Ich denke aber in Dingen, in denen es um Vertrauen geht, sollte man unbedingt ehrlich sein dem Partner gegenüber. Und Notlügen sollte man nur anwenden, wenn es dabei hilft, dass sich der Partner besser fühlt und man sein Vertrauen nicht missbraucht.
Man muss dem Partner auch nicht alles erzählen, was ihn im Zweifelsfall verletzen könnte. Aber wenn es um Vertrauensfragen geht, wäre auch das für mich eine Lüge.
 

gobi

Aktives Mitglied
Im Allgemeinen bezeichnet man heute die Liebe mit körperlicher Nähe, also mit Sex, zwischen zwei Menschen als romantische Liebe.

Es gibt auch Menschen, die sich lieben und sehr nahe sind, dabei aber keinen Sex haben.
Habe ich noch nie gehört. Nun denn mal etwas Neues.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Das stimmt nicht ganz. Von romantischer Liebe spricht man, wenn es um gemeinhin auch "partnerschaftlich" genannte Liebe geht (mir fällt gerade kein besseres Wort zur Umschreibung ein, man kann auch ohne Partnerschaft romantisch lieben), das geht aber auch ohne Sexualität, wenn es für beide passt.
Man grenzt die romantische Liebe von anderen Formen der Liebe ab, zB von der Liebe zu den eigenen Kindern/ Eltern, zu Freund*innen etc.
Genau so habe ich es auch gemeint, es ist eben etwas schwierig, es umzuschreiben.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Ah. Keine gemeinsamen Verpflichtungen was ja mit ein Grund ist, warum eine Trennung/Scheidung an sich auch schwierig sein könnte und/oder dadurch mehr Nach- als Vorteile entstehen?
Selbstverständlich haben wir gemeinsame Verpflichtungen.
Die wären aber weder für mich noch für meine Partnerin ein Grund, uns nicht zu trennen, wenn unsere Beziehung nicht intakt, zufriedenstellend und weitgehend glücklich wäre.
 

LFM

Aktives Mitglied
Selbstverständlich haben wir gemeinsame Verpflichtungen.
Die wären aber weder für mich noch für meine Partnerin ein Grund, uns nicht zu trennen, wenn unsere Beziehung nicht intakt, zufriedenstellend und weitgehend glücklich wäre.
Zahlt ihr keinen gemeinsamen Hauskredit mehr ab bspw.? Wir tun es und Niemand will den jeweils Anderen wieder in einer Mietwohnung leben sehen.
Wir wollen zudem nicht, dass unsere Kinder abwechselnd bei einem Elternteil aufwachsen müssen und das Residenzmodell ist organisatorisch auch zu kompliziert.

Wenn noch 10 Jahre ins Land gezogen sind sieht die Sache vielleicht schon wieder anders aus, wer weiß?

Nach x Jahren Ehe scheiden lassen: Und der besser Verdienende arbeitet dennoch fleißig für die Rentenpunkte des dann Expartners mit, usw.

Wie ich schon sagte: Trennung hätte mehr Nach-als Vorteile. Scheidung noch mehr.

Den Partner nehmen wie er ist, ist halt zu akzeptieren. Lieber den Spatz in der Hand....

Es reicht für's Leben, denn Jeder von uns kümmert sich mit um die Kinder und Haushalt und hat ansonsten genügend Freiräume seine eigenen Hobbies nachzugehen.
Das macgt es für mich "akzeptabel".

Den ganzen "Mainstream-Kram" mach ich halt mit für Frau und Kinder und für die "Außendarstellung" z.B. Adventszeit,Weihnachtszeit...
Bin froh, bald den Weihnachtsbaum wieder entsorgen zu können. Die ganze Deko, macht alles unnötig Arbeit eigentlich. Jeders Jahr immer der gleiche Driss...

Aber: Würde ich solche Dinge nicht mitmachen wollen, hätte ich vermutlich nie eine Frau bekommen.

Kompromissbereitschaft ist halt alles. Dadurch reichts halt für die Langzeitbeziehung/Ehe.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Kompromissbereitschaft ist halt alles. Dadurch reichts halt für die Langzeitbeziehung/Ehe.
Gewiss müssen in einer Beziehung auch Kompromisse gemacht werden.
Solange gegenseitige Liebe da ist und über Probleme gesprochen wird,kann man auch vieles lösen.
Ehrlichkeit ist besonders wichtig,auch sich selbst gegenüber.
Viele Menschen belügen sich auch selbst,habe ich das Gefühl.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Selbstverständlich haben wir gemeinsame Verpflichtungen.
Die wären aber weder für mich noch für meine Partnerin ein Grund, uns nicht zu trennen, wenn unsere Beziehung nicht intakt, zufriedenstellend und weitgehend glücklich wäre.
Da habe ich so meine Zweifel. Das hört sich an, wie wenn man sagt, wenn mein Kind nicht zufriedenstellend wäre, mich nicht glücklich machen würde, dann würde ich mich trennen.

Viele Gründe sind beteiligt daran, dass man "noch" Bindungen hat und diese noch betreibt- bei manchen Paaren funktionierts deshalb, weil man nicht nachfragt, nicht offen über alles redet, nicht dauernd alles wissen will und muss.
Mein Kamerad ist lebensfroh, er ist aufrichtig und ehrlich, sein Charakter ist tadellos, ich sehe an so vielen Kleinigkeiten und "Zeichen", wie gern er mich hat und ich ihn natürlich ebenso. Was aber nicht geht, das ist ihn zu meinem "Arzt" und Apotheker machen zu wollen. Ich habe mit ihm neu angefangen und die ganzen Müllberge von früher und all der Psychokram wird nicht auf seine Schultern geladen.
So viel zu Ehrlichkeit und Offenheit. Ich lüge nicht, aber offen über alles reden will ich auch nicht, ich sehe nicht ein, wozu und warum.
 
  • Like
Wertungen: LFM

57-55

Sehr aktives Mitglied
Da habe ich so meine Zweifel. Das hört sich an, wie wenn man sagt, wenn mein Kind nicht zufriedenstellend wäre, mich nicht glücklich machen würde, dann würde ich mich trennen.
Die Zweifel darfst Du gerne haben, allerdings kann ich Dir versichern, dass ich niemals in einer lieblosen Beziehung bleiben würde, unter keinen Umständen.
Es würde mich umbringen.
Daher rührt auch manche harte Aussage von mir in dem einen oder anderen Faden.
Ich bin da nicht einen Millimeter kompromissbereit.
Der Anker in meinem Leben ist die Beziehung zu meiner Partnerin, ich benötige diesen Anker, um den Stürmen des Lebens zu trotzen.

Deine Aussage zu einem Kind erschließt sich mir in diesem Zusammenhang absolut nicht.
Mein Kind ist mein Kind, es macht mich glücklich, weil es da ist!
Es ist nicht seine Aufgabe, mich zufriedenzustellen.
Seine Aufgabe ist es, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu führen, dabei unterstütze ich es, soweit es mir möglich ist.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben