Wie ehrlich darf/muss man in einer romantischen Beziehung sein?

@ 57-55, vielleicht kannst du erklären, was/wie eine romantische Beziehung ist. Ich habe da keinerlei Vorstellung.

Jetzt habe ich gegoogelt: Was genau ist aber die romantische Liebe? Sie besteht zwischen zwei Menschen und ist laut Duden "ein starkes (inniges) Gefühl der Zuneigung, des Hingezogenseins". Sie ist davon geprägt, dass sich ein Liebespaar emotional und körperlich nah sein und miteinander in einer Beziehung verbunden sein will.

Das hilft meiner Vorstellungskraft aber nicht weiter. Fürmich sieht so eine normale Beziehung aus.

Träumelinchen meinte:

Ich verstehe nicht, warum das Hauptziel einer Beziehung darin bestehen soll, einfach auf Teufel komm raus „zusammen zu bleiben“. Der Sinn einer Beziehung besteht für mich darin, glücklich zu sein und wenn das halt nicht mehr geht, sollte man auch nicht zusammen bleiben. Man tut damit niemand einen Gefallen, vor allem nicht sich selbst.

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In jungen Jahren noch ohne viele gemeinsame Verpflichtungen mag das anders sein.

Im Allgemeinen bezeichnet man heute die Liebe mit körperlicher Nähe, also mit Sex, zwischen zwei Menschen als romantische Liebe.

Es gibt auch Menschen, die sich lieben und sehr nahe sind, dabei aber keinen Sex haben.

LFM meinte:

In jungen Jahren noch ohne viele gemeinsame Verpflichtungen mag das anders sein.

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Also zumindest bei mir ist es in älteren Jahren genau so.

Sacred meinte:

Nach meinen Erfahrungen/Beobachtungen funktionieren die meisten "Beziehungen", auch romantische nur aufgrund von Unehrlichkeit.

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Das finde ich gar nicht.
Ich finde es wichtig,dass man das Gefühl hat,mit dem Partner über alles reden zu können ,nicht zu müssen.
Manchmal ist es wichtig,den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.

Ich selbst bin da leider immer in einem Konflikt. Ich finde Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig und finde wunderschön, sich gegenseitig sehr tief zu zeigen/ beim anderen sehr tief hinzuschauen.
Gleichzeitig bin ich leider durch meine Traumata/ emotionale Verfassung nicht immer so gut im aushalten und viele Bedürfnisse/ Wünsche des Gegenübers können mich leicht überfordern oder sehr verletzen. Was es für Partner teilweise schwer macht/ gemacht hat, offen mit mir zu sprechen, was ich aber wiederum spüre und auch traurig finde.
Ich hoffe sehr, dass ich im Laufe meines Lebens noch etwas robuster und besser im aushalten/ annehmen werde, zumindest würde das meinem Ideal von Partnerschaft mehr entsprechen, denn ich denke auch, dass wirkliche Tiefe sonst verhindert wird, wenn man dem Gegenüber nicht zutraut, dass die eigenen Bedürfnisse/ Wünsche/ Themen ausgehalten werden.

Ich selbst bin sehr offen und hatte immer das Glück, dass meine Partner besser im aushalten waren als ich, was aber natürlich auch ein gewisses Ungleichgewicht mit sich bringt.

57-55 meinte:

Also zumindest bei mir ist es in älteren Jahren genau so.

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Ah. Keine gemeinsamen Verpflichtungen was ja mit ein Grund ist, warum eine Trennung/Scheidung an sich auch schwierig sein könnte und/oder dadurch mehr Nach- als Vorteile entstehen?

57-55 meinte:

Im Allgemeinen bezeichnet man heute die Liebe mit körperlicher Nähe, also mit Sex, zwischen zwei Menschen als romantische Liebe.

Es gibt auch Menschen, die sich lieben und sehr nahe sind, dabei aber keinen Sex haben.

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Das stimmt nicht ganz. Von romantischer Liebe spricht man, wenn es um gemeinhin auch "partnerschaftlich" genannte Liebe geht (mir fällt gerade kein besseres Wort zur Umschreibung ein, man kann auch ohne Partnerschaft romantisch lieben), das geht aber auch ohne Sexualität, wenn es für beide passt.
Man grenzt die romantische Liebe von anderen Formen der Liebe ab, zB von der Liebe zu den eigenen Kindern/ Eltern, zu Freund*innen etc.

57-55 meinte:

Generell kann es sein, dass man sich beim Schildern eines Problems vor einer Antwort fürchtet.
Es kann auch sein, dass es unweigerlich Konsequenzen nach sich zieht.
Auch können Probleme schambehaftet sein.
Oder man hat ein Problem, weiß aber selbst keinen Lösungsansatz.
Weiterhin kann man das Gefühl haben, ein Problem selbst lösen zu müssen.

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Haben wir nicht alle unsere Rucksäcke voller schlechter Erfahrungen und Erinnerungen?
Ich habe noch nie eine Beziehung erlebt, wo man nicht konfrontiert wurde mit seinen wunden Punkten, seinen Komplexen, seinen Unzulänglichkeiten usw. - jemand tut was, man ist "verletzt"- aha, das verletzt, wieso? Umgehen, oder heilen?
Heilen wäre zb mitfühlend der Sache auf den Grund zu gehen- wieso weine ich da? Warum weiche ich diesem Thema so explizit aus? Wieso wage ich nicht dies oder jenes ...? Gemeinsam finden wir das heraus und zusammen bewältigen wir diese Hürden, für das ist mein Freund gut geeignet und ich werde immer freier und freier durch seine Art, wie er mit mir "verfährt"- oder ich mit ihm. Wir sind viel anders wie früher, viel ernsthafter, wesentlich sensibler, vorsichtiger, behutsamer, mitfühlender, einfühlender- keiner von uns beiden kann und will mehr "strafen" zurechtweisen, demütigen usw. wegen dem und nur wegen dem kann Stressfrei und Angstfrei eine Baustelle nach der anderen angegangen werden.
Lieber "57-55" mein Leben reicht nicht, um je störungsfrei funktionieren zu können, aber viel ist schon bewältigt, sehr viel hat sich schon getan, gestern, wie heute- rundherum, nicht nur innerhalb der Beziehung. Mit der Zeit kam das- Schritt für Schritt gab immer weniger Furcht, immer mehr Mut.

_vogelfrei meinte:

Ich selbst bin sehr offen und hatte immer das Glück, dass meine Partner besser im aushalten waren als ich,

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Das fällt mir auch auf- ich sage ohne mit der Wimper zu zucken Dinge, die "mein Ego" mehr wie stören würden- wieso wende ich dann diese "Sager" an? Da muss doch ein Sinn dahinter stecken, was soll das bezwecken? Halte du stellvertretend deine Haut hin, ich konfrontiere dich mit etwas, das für mich schlimm ist, wenn du nicht daran "stirbst", werde ich künftig auch überleben, wenn man das bei mir so macht. Das ist garantiert nicht zufällig, was alles abgeht den Tag über. Ich habe dauernd meine Ohren gespitzt, weil das extrem interessant ist, ein Studium wert, wie wir so sind und was wir so machen.
Wirklich ernst nehme ich aber alles nicht mehr, weil ich irgendwie nicht mehr mit meiner "Persönlichkeit" identifiziere. Ich steh dahinter und schau ihr zu, so etwa. Holunderzweig, du bist so- wieso bist du so? Teste dich, erfinde dich neu...du hast alle Zeit der Welt.