Wie geht man normalerweise in einem Sterbefall vor? Wie geht man mit Trauer um?

Auch von mir herzliches Beileid.

Es gibt kein normal.
Jeder geht anders damit um.

Ich finde es schlimm, dass Du nicht mit Deinem Freund telefonieren kannst, weil Du glaubst....
Eben Du glaubst es nur.
Wozu ist sonst ein Partner da, wenn nicht in so einer Situation?

Ich umarme dich einfach mal ... mein Beileid.

Du, mein Freund sagt so etwas Ähnliches wie deiner. Das heisst nicht, dass ich nicht zu ihm kommen soll mit Trauer, Ärger etc. Sondern heisst - er ist da und wird tun, was mir gut tut.
Hast du mit ihm im Vorfeld über den Opa gesprochen ? Weiss er überhaupt, wie viel dir dein Opa bedeutet hat ? Und du bis zum Ende dessen Freude warst ?
Niemand kann Gedanken lesen - und ich glaube, du bist sehr vorsichtig geworden im Mitteilen deiner Gefühle.

Ich wünsche dir, dass du noch heute in den Arm genommen wirst und dich ausheulen kannst.

Schwertlilie meinte:

Kann und darf man erwarten das andere alles stehn und liegen lassen und für einen da sind?

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Nein, man kann und sollte von anderen Menschen gar nichts erwarten.
Jeder geht anders mit Trauer um.
Aber deine Trauer ist nicht die Trauer von jemand anderem.
Es ist schön, wenn es jemanden gibt der da ist, aber erwarte nicht, dass alles stehen und liegen gelassen wird.

Schwertlilie meinte:

In meiner Kindheit starb mein Lieblingsbruder am goldenen Schuss (ich war ca. 9 Jahre alt), es wurde mir von meinem Stiefvater verboten auf die Beerdigung zu gehen.

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Mir wurde als kleines Kind auch "verboten" auf Beerdigungen zu gehen. Ich habe meistens im Auto gewartet.
Ich finde es auch nicht schlimm. Bei Beerdigungen ist man einer Stimmung ausgesetzt, die man als Kind noch nicht ganz begreifen oder verarbeiten kann. Eine Stimmung, die sehr befremdlich ist und aus der man als Kind schnell wieder raus will. Da jeder im Trauerprozess ist und eine Trauerstunde recht lang für ein Kind sein kann, finde ich es durchaus besser, Kinder nicht mitzunehmen.

Schwertlilie meinte:

auch da war ich allein mit meiner Trauer

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Im Prinzip ist man immer allein mit seiner Trauer. Trauer kann man jemanden nicht abnehmen. Sie ist einfach da. Das Einzige, was man tun kann, ist Trost zu spenden, Verständnis zu haben und Unterstützung anzubieten. Aber all das ändert nichts an dem Verlust, den man verarbeiten muss. Das Umfeld einer trauernden Person, fühlt sich oft genauso hilflos, wie der Betroffene selbst.

Schwertlilie meinte:

Jetzt ist mein Lieblingsopa gestorben und ich frage mich ob es ok wäre Freunde und meinen Freund zu "belästigen" damit.

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Mein herzliches Beileid und meine aufrichtige Anteilnahme.
Natürlich ist es ok, es deinen Freunden mitzuteilen und um Beistand zu bitten.

Bei mir gibt es zwei Aspekte: den emotionalen und den sachlichen Aspekt, welche sich freilich nicht immer trennen lassen.
Der sachliche Aspekt sagt mir, dass ich den emotionalen Aspekt begrenzt zulassen darf. Trauer muss also sein aber enden.
Es hängt davon ab, wie nahe die Person mir stand.

Ist die Zeit vorüber, sagt mir wiederum der sachliche Aspekt, dass es keine emotionale Verbindung mehr geben kann.
Der Grund ist der, dass Menschen aus Körper und Geist bestehen, also mir durch körperlichen Ausdruck das entgegen bringen, was ihr Geist ihnen sagt.
Stirbt der Mensch, so trennem sich Körper und Geist.
Der Körper sagt nichts mehr, der Geist kann nichts mehr ausdrücken.
Es ist also unwiderbringlich vorbei, was ich zu akzeptieren habe.

Im Grab meines Vaters liegt also nicht mein Vater, sondern ein vergänglicher Teil von ihm. Das Grab ist kein Grab, sondern eine Art Gedenkstätte. Gedenkstätten hab ich mehrere von gleichem Wert, zB Fotos.

Es kommt für Dich darauf an, welche Ansichten Du Dir als erträglich, heilend, lebbar zurecht legst, unabhängig davon, wie andere Menschen diese Ansicht beurteilen, da sie damit nicht leben müssen, sondern eigene Ansichten haben können, die wiederum für Dich nicht machbar sind.

Mein herzliches Beileid.
Normal ist, dass jeder Mensch anders mit Trauer umgeht. Und das ist auch gut so. Du musst für Dich finden, was für Dich das Beste ist. Und Deine Freunde, werden das auch respektieren und akzeptieren. So war es zumindest bei mir. Ich wollte nicht darüber reden. Ich wollte nicht in den Arm genommen werden. Ich wollte alles mit mir selbst ausmachen. Bis zu dem Punkt, an dem ich diese Nähe gebraucht habe und das auch Menschen, die mir nahe stehen signalisiert habe. Für sie war das eine genauso okay, wie das andere....

Ich hab jetzt nicht alles gelesen. Wollte schon früher schreiben, als ich bis dahin alles gelesen hatte, merkte aber, dass ich wütend wurde.

Es gibt einiges, was ich nicht verstanden habe. Ich finde es zum Beispiel völlig skurril, wenn man davon absieht, mit seinem Partner zu sprechen, weil es dem ja dann nicht gut gehen würde, weil es einem selbst schlecht geht.

Ansonsten finde ich es verrückt, dass man, du, ihr, heutzutage nicht mehr telefoniert, sondern nur schreibt, oder Sprachnachrichten verschickt. Warum???

Ist das direkte Gespräch zu nah? Ein Gespräch, in dem man spontan aufeinander reagiert?

Ich kann das überhaupt nicht verstehen. Bin natürlich auch eine andere Generation.

In meiner Generation hat man entweder persönlich von Angsicht zu Angesicht miteinander gesprochen, und wenn das nicht ging, wie hier bei einer Fernbeziehung, miteinander telefoniert.

Abgesehen davon glaube ich, dass du Schwertlilie, abgesehen von Skills, die man benutzen kann, um zu funktionieren, noch einige Dinge noch in der Therapie bearbeiten solltest. Eben dein Unvermögen, eigene Bedürfnisse bei Freunden und nahen Menschen anzusprechen. Und zwar direkt, nicht immer nur über Whats App.

Außerdem deine Angst bearbeiten, andere Menschen zu belasten.

Du bist nicht auf der Welt, um nur zu funktionieren, die Bedürfnisse anderer Menschen zu erfüllen und deine eigenen Gefühle zurück zu halten.

Kann mir auch vorstellen, dass deine Freunde es als Bereicherung ansehen könnten, wenn sie dich auch mal weniger angepasst, mit eigenen Bedürfnissen, mit eigenen Gefühlen wirklich sehen könnten.

Liebe Schwertlilie,
mein Beileid für deinen Verlust. Und ja, Ruf deinen Partner an und auch deine Freunde. Und ich hoffe auch sehr, dass dich jemand in den Arm nimmt.

Der Tod gehört zum Leben dazu. Und man darf weinen und trauern. Aufgrund meines Alters habe ich leider schon einige Familienangehörige und Freunde verloren. Ich bin schon sehr früh immer mit auf Beerdigungen mitgenommen worden. Die einzige Beerdigung, auf die ich nicht mitgenommen würde, war die meiner Urgrossmutter, da war ich 2 oder 3 Jahre alt. Fand ich damals irgendwie komisch.

Und ja, man darf bei Beerdigungen hemmungslos weinen. Das gemeinsame Leben mit dem Verstorbenen Revue passieren lassen. Es ist auch ein Abschied von dem Verstorbenem.

Als meine Mutter starb, war ich 27. Ich war bei ihrem Sterben dabei, außerdem noch eine Tante und mein Vater. Es war abzusehen, dass sie kurzfristig sterben wird. Sie starb innerhalb von Minuten, als wir an diesem Nachmittag da waren. Sie drehte sich nochmal von der Seite auf den Rücken. Und dann war es vorbei.

Danach noch mit Tante, Vater und 2 weiteren Tanten, die etwas später kamen, in der Kneipe gewesen, was trinken undxein bisschen noch über alles sprechen.

Danach bin ich zu meinem damaligen Prtner gefahren, der hatte zwar auch etwas Besuch, aber ich war nicht allein.