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Wie normal ist es das man keinen Kontakt zu seinen Geschwistern hat?

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Früher war ich immer traurig, weil ich keine Geschwister habe. Ich hatte romantisierende Vorstellungen von netten Brüdern oder Schwestern, mit denen man durch dick und dünn gehen könnte (wenn man welche hätte).

Aber die Realität scheint häufig anders auszusehen, wenn ich mich umhöre oder Berichte lese. Es wäre also keineswegs garantiert, dass ich mich mit meinen Geschwistern gut verstehen würde. Womöglich hätten sich sogar Abneigungen entwickelt. Da scheint alles möglich zu sein.

Insofern scheint die Antwort auf die Frage des Threads zu lauten: ja, es ist durchaus normal (bzw. kommt häufig vor), dass man kaum oder keinen Kontakt zu den Geschwistern hat.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Bei meinem Partner ist es seltsam- beide Brüder wohnen im gleichen Ort, sie sehen sich sehr oft, weil sie gemeinsam Vereinssport betreiben, ich beobachte, dass sie viel miteinander lachen und sich wirklich mögen und aufeinander verlassen können, aber besuchen daheim ist tabu und man geht mit privaten Austausch auch ganz anders um, wie ich es kenne. Wir bei uns wissen über jeden Pups Bescheid unter uns Schwestern, wir sind wie Verbündete, die wie dicke Freundinnen agieren, bei meinem Partner ist der Bruder eher wie ein lieber Bekannter, mit dem small talk betrieben wird. Bei uns wird gelacht, geweint, anvertraut, besprochen, mitgeteilt, informiert, getauscht, versorgt, geholfen, besucht, miteinander zusammengehockt, wo geht und via whatsapp fast täglich kommuniziert. Wir wohnen hunderte Kilometer auseinander, das ist der Grund, warum wir uns ( ich) weniger bei ihnen bin, sie aber kommen oft.
 

Joly

Mitglied
Wenn man Erwachsen wird, ist es ganz normal wenn der Kontakt unter den Geschwistern weniger wird.
Man fängt an sein eigenes Leben zu leben, von daher ist es ganz normal wenn man sich nicht mehr jeden Tag sieht.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Frauen sind in der Regel kommunikativer.
Das ist in der Situation meines Freundes und seiner Schwester genau andersrum. Mein Freund ist sehr kommunikativ, aber die Schwester zieht sich stark zurück.

Wenn ich zu Besuch bin, frage ich manchmal nach, ob die Schwester überhaupt noch da wohnt, weil ich sie fast nie sehe oder antreffe. Und wenn sie mir doch mal zufälligerweise über den Weg läuft, huscht sie gleich davon und bringt kaum ein Wort heraus.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Also ich muss sagen, bei uns ist ein starker Zusammenhalt da, der ist begründet. Unsere Mutter war mit uns sieben Kindern wegen einem Vater, der im Ausland arbeitete immer alleine, oder sagen wir, sehr viel alleine und sehr streng, psychisch, körperlich war sie sehr angekratzt, sehr oft im Krankenhaus, wir waren sehr viel auf uns alleine gestellt und haben uns untereinander erzogen, aufeinander aufgepasst, durchgeboxt und gegenseitig versorgt, immer schon, von klein an.
Meine eigenen drei Kinder haben auch einen guten Draht zueinander. Meine Tochter war acht, als unser Jüngster zur Welt kam und sie fühlte sich von Anfang an wie eine Mama, die für ihn zuständig ist, das ist bis heute so. Es gab mal eine Phase, da wohnten sie zu dritt als WG mit Baby dabei und es funktionierte bestens.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Wenn ich zu Besuch bin, frage ich manchmal nach, ob die Schwester überhaupt noch da wohnt, weil ich sie fast nie sehe oder antreffe. Und wenn sie mir doch mal zufälligerweise über den Weg läuft, huscht sie gleich davon und bringt kaum ein Wort heraus.
Vielleicht denkt sie sich etwas über dich aus? Berichtige das halt und achte mal drauf, dass du ihre Bedenken und Ängste zerstreust.

Meiner Meinung nach sammeln wir gerne negative Erinnerungen, die überlagern die anderen, die positiven Bewegungen rutschen in den Hintergrund, man merkt sich nur, dass man mal untergraben wurde, beleidigt oder sonst was.
Jetzt liegts an uns, das aufzuheben können. Mein Bruder war mal mein Chef und ein richtiger Idiot als so einer, ach war der deppert- ich hasste ihn und erst recht seine Frau, meine Schwägerin. Ich habe beschlossen, den halte ich mir vom Leib. Er aber lässt das nicht zu, auf einmal taucht er hier bei uns ( bei meinem Lebensgefährten im Haus) auf und kann mit Charme und mit Herzlichkeit dann alles wieder vergessen lassen, ich find ihn dann wieder schrecklich nett und freu mich sehr, weil er sich so benimmt und verhält. Würde er mir auch ausweichen, dann wäre das von meiner Seite her schwer, auf ihn zuzugehen, der baut praktisch diese Brücke immer von sich aus und ist da halt recht geschickt drin, mich immer wieder auf seine Seite zu locken.
So gehe ich auch bei meinen Kindern vor- die haben auch immer wieder solche Befindlichkeitsstörungen gehabt, Mama bleib uns vom Leib, du warst so schrecklich... dann aber schreiben sie mir wieder furchtbar liebe Nachrichten, oder legen mir was ein, drücken mich her, das weiß ich doch, das ist einen Moment mal so, dann wieder anders. Man kann ja mal abrutschen, wichtig ist, immer wieder auf die Herzlinie zurückzufinden, immer wieder von vorne zu beginnen, neu, nett, mit Liebe und Zuneigung. Da brauchts keine besondere Sprachbegabung, einfach bloß von Herzen heraus gern haben, alles ist dann vergeben und vergessen.
Bei mir funktioniert das, also wende ich es auch so an und mit Erfolg, wie man sehen kann. Du bist mein Kind, oder du bist meine Sister, mein geliebter Bruder, fertig, das spürt man, man entspannt sich und man hat plötzlich keine andere Wahl, als herzlich zurück zu sein.
Komisch wirds nie, wenn man aufhört komisch zu sein selber. Oder?
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht denkt sie sich etwas über dich aus? Berichtige das halt und achte mal drauf, dass du ihre Bedenken und Ängste zerstreust.
Ich glaube, es hat nicht nur was mit mir zu tun. Mein Freund sagt, dass die Schwester auch zu ihm nur wenig Kontakt hat und oft tagelang nicht zu sehen ist. Kann natürlich sein, dass sie sich etwas über mich ausgedacht hat, was ihr nicht gefällt, aber soweit ich mitbekommen habe, ist sie auch zu ihren Geschwistern nicht sehr aufgeschlossen. Wenn es hin und wieder mal (selten) eine Familienfeier gibt, geht sie so gut wie nie hin.
 

Ice

Aktives Mitglied
Ich frage deshalb weil ich kaum Kontakt zu meinen Geschwistern habe, mein Mittel großer Bruder denkt nur an sich, ich bin ihm nicht wichtig. Mein großer Bruder ist ca 10 Jahre älter als ich mit ihm hab ich auch nicht sonderlich zu tun, vielleicht 1 mal in zwei Monaten sieht man sich mal. Meine Schwester ist ca 7 Jahre älter als ich,
Im Grunde bist du als Einzelkind aufgewachsen. Dein Bruder und deine Schwester könnten einen innigeren Kontakt zueinander pflegen, weil sich da eventuell mehr gemeinsame Kindheitserlebnisse miteinander verbinden lassen.

Du erlebst deine Schwester als emotional kalt. In dem Sinne war sie 7 Jahre lang die "Kleine", das Nesthäkchen, bevor sie von ihrem "Thron" geschubst wurde. All die Aufmerksamkeit ist dann zu dir geflossen, auch wenn eure Eltern das sicher nicht bewusst so forciert haben, es ist ein natürlicher Prozess, der jedoch bei einem Kind Narben hinterlassen kann.

Das kann der Grund sein. Etwas Böswilliges sehe ich dahinter eher nicht. Vielleicht fragst du sie ja bei Gelegenheit einfach mal, wie es damals für sie war als du auf die Welt kamst.

Ansonsten halte ich es für normal, dass man seine Geschwister nicht alle Nase lang sieht. Auch die Eltern sehen ihre Kinder irgendwann nur noch bedingt, es ist ein normaler Ablöseprozess. Jeder lebt sein eigenes Leben und das ist auch gut und richtig so.
 

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