Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie viel Jammern ertragt ihr?

kaela

Aktives Mitglied
Ich habe eine Kollegin, die ich mag und mit der ich einige wichtige Interessen und Einstellungen teile. Wir reden über unsere gemeinsamen Interessen, was sich für uns beide sehr gut anfühlt, und teilweise über ziemlich persönliche Dinge. Eine Freundschaft ist es nicht und sie will auch keine mit mir haben. Ich habe aber schon einmal den Kontakt schleifen lassen bzw. lange unterbrochen, weil sie aus ihrem Privatleben kaum etwas Positives erzählen will, meistens nur ziemlich oft Negatives. Was mich anbelangt, reagiert sie erfreut, wenn ich Erfreuliches erzähle und hört mir jetzt, nach dem zeitweiligen Kontaktabbruch, zu, wenn ich auch mal jammere. Auch früher hat sie mir geholfen, wenn ich ein Problem hatte. Sie ist dann bei der Sache, d. h. sie zeigt Mitgefühl und macht Vorschläge. Sie hat ein teilweise sehr schwieriges narzisstisches Familienumfeld (das eigene und das ihres Partners ebenfalls), von dem sie sich aber zumindest zeitweise nicht genug abgrenzen kann/will, obwohl sie sehr darunter leidet. Vor kurzem hat sie mir gesagt, ich sei die Einzige im beruflichen Umfeld, der sie so vertraut, dass sie auch mal jammern kann. Das ist ihr offenbar sehr wichtig. Sie hat Freundinnen. Ob sie bei denen ihr Herz ausschütten kann, weiß ich nicht, das will ich aber früher oder später erfragen (bei ihr natürlich). Ich glaube, sie hat auch narzisstische Tendenzen (was sie mir auch schon bestätigt hat).
Ich will natürlich nicht den seelischen Mülleimer für sie spielen. Und ich kann mir gut vorstellen, den privaten Kontakt zu ihr ganz aufzugeben oder ihr zu sagen, dass ich mit ihr nur noch über unsere Hobbys reden will. Deswegen habe ich mir vorgenommen, mir die nächsten 10 Treffen mit ihr hinterher in groben Zügen aufzuschreiben. In dieser Zeitspanne kann ich beobachten, wie wichtig für sie das "Jammern" ist und wie lange sie Positives über ihr Privatleben erzählt. Damit ich etwas in der Hand hab, von wegen Ausgeglichenheit.
Nach zwei Treffen, bei denen sie über eine halbe oder ganze Stunde nur über ihre schwierige Familie oder andere Narzissten redet, fühl ich mich wirklich ausgelaugt. Eigentlich möchte ich nur noch ein Treffen auf einmal haben, bei dem ich ihr bei ihren Problemen zuhöre und auf sie eingehe. Nicht zwei hintereinander.

Meine Frage: Wie handhabt ihr das? Wie oft und lange hört ihr Kollegen oder Bekannten bei ihren Problemen zu? Womit fühlt ihr euch diesbezüglich wohl in einer ausgeglichenen Bekanntschaft?
 
G

Gelöscht 127254

Gast
Ich antworte auf solche Jammerei überhaupt nicht, ich höre es und schalte die Ohren auf Durchzug. Reagiere überhaupt nicht.
Ich hatte so was mal mit einer Nachbarin, die war in ihrer Wohnung und hat genau gehört, wann ich die Wohnungstür von außen geschlossen habe, dann stand sie auf einmal im Flur, so was kann ich leiden, Sie legte dann los und ich habe ihr klar gemacht, dass mir das Gejammer auf den Geist geht und sie sich jemand anderes suchen soll. Da war sie angepisst. Da ging es über Kinder, die Arbeit vom Mann und alles so ein Scheiß. Jetzt grüßt man sich und geht seiner Wege. Ich habe an so was keine Interesse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich muss sagen, dass ich meine Freunde/Bekannten gar nicht erst dahingehend analysiere wieviel sie jammern resp. neutral oder gar positiv gestimmt sind. Echte Dauerjammerer kenne ich nur ganz wenige und die hätten es ohnehin nie in meinen inner circle geschafft, da sie sich selbst über alles und jeden mokieren - mit so etwas mag ich mich nicht umgeben. Das zieht runter und dafür ist das Leben einfach zu kurz. :cool:

Wenn es Menschen, die ich mag, mal wirklich schlecht geht, gestehe ich denen aber auch jedes Recht der Welt zu, auch mal länger zu jammern. Das ist aber nicht dieses klassische Jammern über Bagatellen, sondern dann stecken da schon gravierende Probleme dahinter. Ihnen dann zuzuhören, dafür bin ich schließlich Freundin. Ich höre dann auch nicht nur zu, sondern ich versuche mich einzufühlen, Rat zu geben, aufzumuntern - eben so wie ich denke, dass der/die andere das gerade braucht. Das belastet mich dann höchstens derart, dass ich mitleide - zuviel wird es mir aber nicht. Ich bin glücklicherweise sehr stabil, so dass ich einiges aushalten kann.

Job ist für mich Job - meine Freunde habe ich woanders gefunden. Im Job reden wir eher wenig privat, jeder weiß vom anderen nur ein bisschen Privates. Gemeckert wird zwar auch mal, aber alles hält sich in Grenzen. Ich glaube, das ist tatsächlich der Vorteil, wenn man den Kontakt auf der professionellen Ebene belässt. So wie du es beschreibst, Kaela, finde ich es schwieriger. Da wird der Kollege ja ein bisschen zum Jojo und wird mal näher herangelassen, dann wieder nicht.. das finde ich tatsächlich problematisch, vor allem wenn man den intensiven Kontakt dann wieder distanzieren will.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Das ist eine Sache der Abwägung.
Auch früher hat sie mir geholfen, wenn ich ein Problem hatte. Sie ist dann bei der Sache, d. h. sie zeigt Mitgefühl und macht Vorschläge.
Du schreibst "früher".
Brauchst du heute keine Hilfestellung/ein offenes Ohr mehr ?
Das ist doch schön.
oder
hast du andere Kontakte, um darüber zu sprechen.
auch schön.

Was bedeutet/gibt dir die Kollegin ?
Es kann auch interessant sein, was andere Menschen erleben
und
ich sehe, was bei mir anders/besser läuft.

Gut zwei "Jammertreffen" müssen nicht gerade sein, evtl. überlegst du dir vorher, über was du sprechen möchtest oder lenkst das Gespräch in eine positivere Richtung ;):)

Du kannst auch sagen, daß es dich gerade überfordert.
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Also ich weiss nicht recht, ich würde sagen es kommt darauf an ob die andere Person für deine "Jammerei" zur verfügung steht auch mal. Meine bescheidene Erfahrung mit Menschen ist folgende: alle / jeder / jede umgibt sich gerne mit postiven Menschen (ich schließe mich da nicht aus) - und "jammert" dann aber selbst später darüber, dass dies jeweilige "starke" Person XYZ keine Zeit hat wenn es einem mal schlecht geht. Von daher ist das Thema für mich dialektisch. Ich persönlich mag und schätze Menschen mit denen ich Lachen kann ohne was verstecken zu müssen (oder aus Zwang gute Laune zu haben). Die gute Laune ergibt sich weil man ehrlich zueinander sein kann und Staunen zuweilen .... wie verrückt es is tein Recht zu haben zu "jammern" ... mit oder ohne Grund (oft)... just my #2cents
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Deswegen habe ich mir vorgenommen, mir die nächsten 10 Treffen mit ihr hinterher in groben Zügen aufzuschreiben. In dieser Zeitspanne kann ich beobachten, wie wichtig für sie das "Jammern" ist und wie lange sie Positives über ihr Privatleben erzählt. Damit ich etwas in der Hand hab, von wegen Ausgeglichenheit.
Ernsthaft?

Was mich anbelangt, reagiert sie erfreut, wenn ich Erfreuliches erzähle und hört mir jetzt, nach dem zeitweiligen Kontaktabbruch, zu, wenn ich auch mal jammere.
Du darfst jammern, sie aber nicht? Oder zumindest nicht mehr als du?

Vor kurzem hat sie mir gesagt, ich sei die Einzige im beruflichen Umfeld, der sie so vertraut, dass sie auch mal jammern kann.
Dann solltest du das Vertrauensverhältnis so schnell wie möglich zerstören, indem du Listen schreibst und dann ein Jammer Diagramm anfertigst und sie damit konfrontierst...

Wie oft und lange hört ihr Kollegen oder Bekannten bei ihren Problemen zu?
So lange wie es angebracht und notwendig ist.
 

kaela

Aktives Mitglied
Sie redet eindeutig öfter über ihre Probleme als ich. Aufzählen, wann sie was gesagt hat und wann ich, kann ich eben leider nicht, weil mein Gedächtnis nicht wirklich gut ist. Selbstverständlich würde ich den Aufschrieb an sich niemandem zeigen. Und wir hatten bis vor kurzem fast zwei Jahre ohne Gespräche. Was war früher genau?
Zweitens: Sie will mir, wie ich geschrieben hab, kaum etwas Positives erzählen. Natürlich bin ich da misstrauisch - für ihre Probleme bin ich jederzeit gut genug, für das Schöne in ihrem Leben aber nicht?
 

kaela

Aktives Mitglied
Das hat sie so eindeutig formuliert?
Als wir uns näher kennenlernten, haben wir uns viel öfter gesehen und sie hat auch mal von einer möglichen Freundschaft mit einem Blick auf mich gesprochen. Einmal hat sie mich zu sich nach Hause eingeladen - aber diese Einladung nie konkret werden lassen. Als sie für ein Jahr wegging, hab ich sie gefragt, ob sie sich melden würde, sie hat es bejaht, aber dann wollte sie doch nicht telefonieren. Nur selten mal eine kurze Mail schreiben.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben