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wo liegt die Wahrheit? Muss man das Schlechte kennen, um das Schöne zu schätzen?

viele Menschen bewerten dieselbe Situation völlig unterschiedlich aufgrund ihrer Erziehung, ihrer eigenen Einstellung, ihren individuellen Erfahrungen und ihres Horizontes. Z.B. Männer und Frauen sehen teilweise eine andere Realität und reden aneinander vorbei. Gibt es eine minimale Wahrheit, die jeder akzeptieren muss, oder hat jeder seine eigene Wahrheit? Ist Wahrheit (ebenso wie Lügen) Ansichtssache, also subjektiv und persönlich unterschiedlich?

Wie ist sie wirklich, die Realität, in der wir leben? Es werden Statistiken erhoben, Umfragen gemacht und Meinungen eingeholt, doch wo liegt der reale Durchschnitt und was sind ungewöhnliche Einzelfälle?

Sind Politiker Egoisten, die ihre persönlichen Ziele verfolgen, oder sind sie Demokraten, die im Interesse ihrer Wähler handeln? Sind Männer primitive Schweine oder das hilfreiche starke Geschlecht, ohne das es nicht geht? Sind Frauen ebenso eiskalt und rücksichtslos wie Männer, oder sind sie in der Tat das zarte, gefühlvolle Geschlecht? Ist diese Welt so grausam, dass man ihr manchmal den Rücken kehren will, oder ist sie so wundervoll, dass jeder Tag ein Geschenk ist?

Dies sind bewusste Gegensätze, die jeweils nicht ganz von der Hand zu weisen sind, aber auch nicht einzeln stehen gelassen werden können. Wer will beurteilen, wo die Wahrheit liegt, wenn man nicht beide Gegensätze kennengelernt hat? Muss man den unteren und oberen Rand des "Wahrheitsintervals" kennengelernt haben, um seine Mitte zu finden? Ist Wahrheit ein Punkt, ein Bereich, oder ein individueller Begriff?

Um die Realität umfassend in Worte zu fassen, muss man ihre Grenzen kennen. Attribute wie "schön" oder "grausam" , "arm" oder "reich", "krank" oder "gesund" sind relativ und werden womöglich von jedem anders empfunden. Die Realität wird von jedem erlebt und gleichzeitig gefühlt - ist das, was jeder als Wahrheit sieht, also gefühlte Realität?

Muss man, um den Blick für das Schöne zu haben, das Schlimme und Grausame dieser Welt kennengelernt haben? Sicher führt das Erleben von Extremen zu einer Verschiebung des Blickwinkels, aber wann wird dieser einseitig und nicht mehr "allgemeingültig"? Wie nah kann man Glück oder "dem Schlechten" kommen, ohne selbst betroffen zu werden und seinen vorigen Bezugspunkt zu verlieren?

Kann jemand für sich diese Objektivität beanspruchen, um zu wissen, wie die Realität wirklich ist, wie "die Wahrheit" aussieht? Oder spiegelt jeder Charakter, jede Meinung und jede Einstellung eine persönlich verarbeitete und empfundene Realität wider, die zu einer eigenen Wahrheit wurde und mit anderen zwar ausgetauscht, aber nicht als wahr oder falsch bewertet werden kann?

Was sind unumstößliche Fakten, was sind Meinungen und was Gefühle, und wie grenzen sie sich voneinander ab? Sollte nicht jeder Mensch die Toleranz haben, die gefühlte Wahrheit eines anderen akzeptieren und mit der eigenen austauschen zu können?
 
M

Mangnolia

Gast
Kann jemand für sich diese Objektivität beanspruchen, um zu wissen, wie die Realität wirklich ist, wie "die Wahrheit" aussieht? Oder spiegelt jeder Charakter, jede Meinung und jede Einstellung eine persönlich verarbeitete und empfundene Realität wider, die zu einer eigenen Wahrheit wurde und mit anderen zwar ausgetauscht, aber nicht als wahr oder falsch bewertet werden kann? Ja!

Nach meiner Meinung kann niemand für sich diese Objektivität beanspruchen.
Jeder Mensch entwickelt sein "Weltbild" aus seinen Erlebnissen und Erfahrungen. Und diese sind bei jedem Menschen verschieden, weil wir alle so unterschiedlich sind.

Aber es gibt auch "Wahrheiten" wo Viele einer Meinung sind.
Z.B. ein extremes Beispiel: Mörder gehören ins Gefängniss.




Was sind unumstößliche Fakten, was sind Meinungen und was Gefühle, und wie grenzen sie sich voneinander ab?


Unumstößliche Fakten sind für mich z. B. Geschichtsdaten.
Meinungen: Blau ist eine tolle Farbe für mich.
Gefühle: Ich bin traurig, weil es mir schlecht geht.


Sollte nicht jeder Mensch die Toleranz haben, die gefühlte Wahrheit eines anderen akzeptieren und mit der eigenen austauschen zu können?

Ja, das wäre wunderbar. Austauschen, ohne den Anderen überzeugen zu müssen.
Anhören und lernen, was der Andere zu sagen hat und stehen lassen zu können.
 
M

Mangnolia

Gast
AW: Woran man sich halten kann!

1. Jeder Mensch hat tief drinnen in seinem Herzen eine mehr oder weniger klare Erkenntnis und Sicherheit für das Echte, Wahre, Gute und Schöne!

Ja, das stimmt. Aber es ist für jeden Menschen unterschiedlich.
Sicherlich finden sich Leute, bei denen einiges übereinstimmt, aber nicht grundsätzlich.

Und so hat jeder Mensch doch irgendwo seine eigene Wahrheit.

Wir kommen auf die Welt und erleben diese, jeder auf seine Weise.
Erfahrungen, Eindrücke, Erlebnisse, Prägungen usw.
Jeder Mensch hat seinen urgeigenen Filter vorgeschaltet, mit dem er die Welt sieht, so meine Meinung.

Das macht das Leben auch so spannend und auch manchmal so schwierig.
 

Vandan

Aktives Mitglied
...das sogenannte "Schlechte"
ist eigentlich nur ein Mangelzustand.

Es ist ein Zeichen für den Mangel an Liebe.

Wir Menschen kommen auf die Welt,
um die Bedingungen der Materie zu erfahren
und um schließlich
unsere seelische Urkraft, die Liebe,
in dieser materiellen Welt zu entfalten.

Das sogennannte "Schlechte"
dient hier als eine Art Indikator
für den Grad unserer seelischen Entfaltung.

Es dient sozusagen als Kontrastmittel,
durch das es unserer Seele möglich ist
ihre Entfaltungsprozesse
zielgerichtet voranzutreiben.

Es erfüllt also einfach
eine absolut sinnvolle und nötige Funktion.

:)
 
Ich möchte mich bei Euch bedanken für Eure Gedanken und Beiträge. Es tut gut zu wissen, dass auch andere über ähnliche Dinge nachdenken oder sich Gedanken darüber machen mögen.

Ich denke, die Wahrheit wird oft angesehen als etwas, das beweisbar ist. Wir vertrauen Forschung und Wissenschaften, um unsere Welt zu ergründen und eine Art „Wahrheit“ zu ergründen.

Die elementare Gleichung „1+1=2“ wird gern als Beispiel für eine wahre Aussage benutzt. Eine Aussage dieser Art ist gültig im Rahmen eines Modells, das gewisse Regeln und Gesetzmässigkeiten beinhaltet, und kann in diesem Rahmen bewiesen und als wahr bestätigt werden.

Wenn jedoch unsere Modelle den Anspruch haben, die Realität hinreichend genau beschreiben zu können, wird schnell ein hoher Grad an Komplexität erreicht. So sind im Rahmen der Physik oder Biomedizin die für weite Bereiche gültigen Modelle der Relativitätstherie oder Genetik anerkannt, doch auch diese stossen an ihre Grenzen. Bei Themen wie der Urknall, neue kosmische Messdaten, die Struktur und Funktionsweise des Gehirns oder Genesung von für unheilbar gehaltenen Menschen stehen bisherige wissenschaftliche Modelle und ihre „Beweisbarkeit“ vor Neuland. Sowohl in der Quantenphysik als auch bei Erklärungsversuchen für die Entstehung des Lebens benutzt die Wissenschaft Wahrscheinlichkeitsaussagen, um sowohl in atomarer, als auch in anthropologischer oder kosmischer Dimension die Realität treffend zu beschreiben. Wenn also die Wissenschaft, unser Hilfsmittel, um „die Wahrheit“ zu ergründen, sich auf Wahrscheinlichkeitsmodelle bezieht, bedeutet dann auch „wahr“ eine Wahrscheinlichkeit von >= 50 % und falsch entsprechend eine Wahrscheinlichkeit von < 50%?

Ich denke, eine digitale Welt mit einer Einteilung in „wahr“ und „falsch“ wird unserer Realität nicht gerecht. Diese Einteilung wäre zu simpel und bricht viele Schattierungen, Abstufungen und Feinheiten über’s Knie, um sie in nur zwei Kathegorien einzuordnen. Braucht es nicht die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten, Meinungen, Charakteren und auch Gefühlen, um das, was uns umgibt, in uns aufzunehmen und auszutauschen zu können? Ist nicht die Natur selbst analog, kontinuierlich und nicht digital? Vielleicht ist unsere eigene Wahrheit der Glaube an eine Wahrscheinlichkeit, den wir vertreten können, der aber keinen Anspruch auf Richtigkeit hat.

Ja, das wäre wunderbar. Austauschen, ohne den Anderen überzeugen zu müssen.
Anhören und lernen, was der Andere zu sagen hat und stehen lassen zu können.
Liebe Mangnolia, mit diesen Worten drückst Du aus, wie toleranter Umgang mit der Meinung bzw. der individuellen Sichtweise/Wahrheit des anderen möglich ist. Aus meiner Sicht ist das der Weg, um voneinander zu lernen, um sich durch andere Perspektiven und Denkweisen bereichern zu lassen und sich gegenseitig zu akzeptieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mangnolia

Gast
Ich denke, eine digitale Welt mit einer Einteilung in „wahr“ und „falsch“ wird unserer Realität nicht gerecht. Diese Einteilung wäre zu simpel und bricht viele Schattierungen, Abstufungen und Feinheiten über’s Knie, um sie in nur zwei Kathegorien einzuordnen. Braucht es nicht die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten, Meinungen, Charakteren und auch Gefühlen, um das, was uns umgibt, in uns aufzunehmen und auszutauschen zu können? Ist nicht die Natur selbst analog, kontinuierlich und nicht digital? Vielleicht ist unsere eigene Wahrheit der Glaube an eine Wahrscheinlichkeit, den wir vertreten können, der aber keinen Anspruch auf Richtigkeit hat.

In diesen Punkten stimme ich dir voll und ganz zu.

Es gibt meines Erachtens keine Einteilung in Wahr, oder Unwahr, Richtig, oder Falsch!

Das könnte doch wohl nur jemand, der ALLES überblickt, jede Wahrheit kennt, Erschaffer des Grossen Ganzen ist.
(das ist allgemein gemeint, möchte keine Gottesdiskussion auslösen)

Nicht wir Menschen, die nur grade mal einen Bruchteil von dem wissen, was es zu wissen gibt.

Vergessen wir auch nicht die Dinge, die selbst Wissenschaftler sich nicht erklären können.

Also das Fazit für mich ist, eine einzige Wahrheit wird es für uns Menschen nicht geben.
 

julia48

Mitglied
Das klingt ja alles ganz schön und gut, man darf diese schönen
Worte aber nicht dafür missbrauchen, seine Mitmenschen zu belügen in dem Glauben, dass ja Wahrheit relativ sei.
wer lügt, kann sich nicht herausreden mit der
Erkenntnis, Wahrheit sei ein dehnbarer Begriff, eine lüge ist es jedenfalls nicht!!
 
K

Kena

Gast
ich denke im prinzip schon dass es nur "eine wahrheit" gibt!
aber im rahmen dieser wahrheit hat jeder seine eigene realität und wie er diese wiederum wahrnimmt hängt von vielen dingen ab!

ich denke auch dass man das schlechte ein stück weit kennen oder erlebt haben muß um das gute spüren und sehen zukönnen!

denn was ist gut? woher soll ich das wissen wenn ich nicht weiß was schlecht bedeutet!?

ein krebspatient der geheilt wird hat sicher eine ganz andere sicht auf die welt als jdn der sein leben lang gesund wahr...

ich glaube es hängt viel mit der eigenen erfahrung und auch der bereitschaft sich weiter zuentwickeln, sich "umzusehen" zusammen.
 
M

Mangnolia

Gast
ein krebspatient der geheilt wird hat sicher eine ganz andere sicht auf die welt als jdn der sein leben lang gesund wahr...

Richtig, und daher gibt es für den geheilten Krebspatienten eine andere Wahrheit als für den, der immer schon gesund war.

Sicher kann es sein, das sich Teile ihrer "Wahrheiten" überschneiden, wie z.B.: "wir wollen immer gesund bleiben".
Aber letztendlich wird es für alle Menschen keine eine einzige Wahrheit geben.
Das Ganze ist zu komplex, zu groß........


Ich finde es sehr interessant euere verschiedenen Meinung und Ansichten zu lesen und darüber nach zu denken. Schön wie facettenreich wir Menschen doch sind.
 

Sigi

Sehr aktives Mitglied
Bei aller Liebenswürdigkeit der hier geäußerten Freiheiten:

Es gibt auch Wahrheiten, die wir nicht zwangsläufig für uns sehen, weil wir diesen auch so bedauernswerten Filter vor uns haben,
sondern die wir uns machen, ohne das wir es richtig mitkriegen, weil tief in uns Wünsche sind, die die Dinge so gestalten, dass wir unsere Wünsche leben können und das ganze trotzdem noch bei der Wahrheit sein nennen können. Auch das ist der Mensch.
In einem Bibelspruch steht dazu dem Sinne nach "Das Herz ist verräterisch, wer kommt ihm auf die Schliche?" (Jeremia 17:9)

Sigi
 

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