Wo sind die Menschen um die 40 alle hin...?

Es ist oft auch schwierig sich in eine bestehende Gruppe einzugliedern.
Vor allem wenn man nicht so gut auf Menschen zugehen kann.
Und bei Vereinen muss einem das Thema auch irgendwie interessieren und passen.
Und eine Eingliederung muss auch möglich sein.

Ich bin in mehreren Vereinen unterwegs. In einigen gehts ausschließlich um Leistung, um den Sport und es ist nicht nur an sich schon sehr unkommunikativ, sondern auch irgendwie nicht gewollt, so mein Eindruck. Hier wurde es schon mal geschrieben, in so typschen Vereinen, wo es keinen direkten Leistungsdruck gibt, Feuerwehr, Schützenverein und Co ist man sicher schneller mit den Leuten in Kontakt, allerdings habe ich hier auch das Gegenteil erlebt, dass man eher mit den "Neuen" in Kontakt kommt, als dem eingeschworenen alten Kern. Die Vereine jammern rum, keine neuen Leute zu bekommen, so mein Eindruck, aber wenn dann neue Leute da sind, .... auch nicht einfach.

Also ich bin anfangs schon in Vereine, um ein paar Kontakte zu knüpfen, an sich geht das auch, aber die Kontakte beschränken sich halt in den meisten Vereinen auf den Sportbereich. Also beispielsweise Montags 18 Uhr gehts los, 20 Uhr geht man seiner Wege bis zum nächsten Montag, so meine Erfahrung. Ja, es gab damals bei uns auch in einigen Vereinen, insbesondere Fußball mit angeschlossener Gaststätte, nicht wenige, die da gefühlt 24/7 rum hingen, und ja, die kamen auch mit den Leuten in Kontakt, aber die meisten haben eben doch ihren Job, ihr Umfeld, usw.

Ich habs an anderer Stelle schon mal geschrieben. Ich hab persönlich ziemlich lange herumexperimentiert, Kontakte bewusst, gezielt suchen, hat bei mir nie geklappt, irgendwann habe ich einfach das gemacht, was mir Spaß macht, aber ich investiere nicht mehr übermäßig viel in soziale Kontakte, da ich zu oft gemerkt habe, dass das ganze einseitig ist. Umgekehrt suchen häufig auch Menschen zu mir den Kontakt, mit denen ich absolut nichts anfangen kann und früher hätte ich (aus lauter Verzweiflung) diese Kontakte aufgenommen, aber sobald ich merke, dass jemand mir nur seinen Kram aufs Ohr drücken will (ist leider bei den meisten so) oder noch schlimmer, seine Erfolge, wie toll er ist und was er wieder alles geleistet hat, ziehe ich mich sofort raus aus sowas.

Ich bin da viel wählerischer geworden in der Zeit, weil ich meine Zeit mit Menschen genug verschwendet habe, für die ich oft da war und umgekehrt sie dann schneller weg als man gucken konnte.

Mein Rat an ein erfüllteres Leben ist: Nicht nach anderen schauen, sondern nach sich, die Dinge machen, die einem einfach Spaß machen und nicht so sehr das, was gezielt zu Kontakten führen könnte, denn das geht in den allermeisten Fällen schief.

Daher halte ich absolut garnichts von diesen Tipps, in einen Tanzverein einzusteigen oder einen Yoga Kurs. Im übrigen staunt man, dass dort genau aus dem Grunde heute oft sogar massiver Männerüberschuss vorhanden ist, was früher nie der Fall war, weil viele Frauen keine Lust auf so ein Dating-durch-die-Hintertür haben, und garnicht mehr hingehen, weil sie wissen, die Typen, die da auftauchen, sind eigentlich eher am Dating interessiert als am Thema, sowas spricht sich rum.

Ja es macht auch keinen Sinn einen Verein oder Kus zu besuchen nur um Kontakte zu knüpfen.
Wenn einen das Thema oder die Aktivitäten nicht interessieren.

Also ich lese immer wieder mal diese Tipps, es online über diese Apps zu versuchen. Persönlich habe ich darauf keine Lust, weil es bei uns im Ort keine Freizeitmöglichkeiten gibt, klassische Bars usw, dazu müsste ich dann ständig in die nächste Großstadt gurken und darauf hab ich überhaupt keine Lust, ist aber meine persönliche Problematik. Wer das mag ist über diese Apps sicher gut aufgehoben.

Vereine im ländlichen Gebiet bei uns sind absolut überaltert, bei der letzten Jahreshauptversammung bei uns wurden verzweifelt Ehrenämtler gesucht, auch das wäre natürlich eine Möglichkeit, aber die Altersstrukturen wie gesagt sind bei uns jedenfalls auf dem Land 60plus. Ich habe an sowas kein Interesse, muss ich zugeben, da bin ich zu viel Konsument vom Vereinsangebot als dass ich da abends an irgend einem Stammtisch hocke.

Ja so geht es mir auch.
Vereinsangebote gibt es für Senioren oder Kinder/Jugendliche.
Seiten wie Spontacts und Nebenan bieten auch nichts.

Wie groß ist die Stadt, in der du bist? Je kleiner desto schwieriger ist das mit diesen Apps, einer der Gründe, wieso ich die gelöscht habe, vor vielen Jahren mal ausprobiert......

Vereine wie Feuerwehr sind eigentlich auf dem Land schon aktiv, aber man muss da natürlich einen gewissen Draht hin haben.

Je nach Interessen ..... die würde ich erst mal sortieren und dann gucken, wo was ist an möglichen Vereinen oder Treffs etc.

20.000 Einwohner.
Feuerwehr ist eher nicht mein Ding.

ahhh, das sind diese typischen Städte, nicht Fisch nicht Fleisch, zu klein für größere Dinge und zu groß für den harten Dorfkern.

Ist nicht einfach, habe jahrelang mit dem gleichen Problem zu tun gehabt, bis ich einfach mal in einen Verein eingetreten bin um festzustellen, dass der Inhalt mir tatsächlich Spaß macht, ich aber mit dieser Vereinesmeierei nix am Hut haben will.

Was ist mit Volkshochschule oder Seminaren, Weiterbildung? Ich will sowas im kommenden Jahr wieder mal machen, darüber kann man auch Kontakte knüpfen, irgendwas bieten die immer an, kostet halt ein paar Euro.

Das wäre noch eine Möglichkeit.
Die Frage ist nur welcher Kurs geeignet ist.

Such dir auf jeden Fall das aus, was dich inhaltlich interessiert, auf keinen Fall mit dem Hintergedanke der Leute. Denn oft trifft man dann genau dort, wo man es hofft, genau diejenigen nicht an, die man erhofft und ist enttäuscht und zieht nicht durch, sondern quält sich zum Kurs.

Ich habe mal einfach just for fun meine Englischkenntnisse aufgebessert, kann nie schaden, ging über 3 Monate.

Beim DLRG hab ich mal einen Kurs gemacht für einen Rettungsschwimmer, einfach mal so, .... also Möglichkeiten muss man sich da leider auf dem Lande suchen, die sind rar.

Bei uns hat seit Corona jede Bar geschlossen, hier bei uns gibts garnix mehr. Das ist traurig. Gefühlt wird hier nur etwas getan für Familien und Senioren.

Tendenz ist leider, dass der typische Single Ü40 aus dem Raster fliegt und in die Großstadt zieht. Ich mach das deswegen nicht, weil mein Job hier ist und meine Family auch.

Aber es ist in meinen Augen schon ein gesellschaftliches Problem, du fliegst durchs Raster, wenn du nicht den typischen Verlauf Schule-> Ausbildung oder Studium -> Familiengründung durchläufst. Du kommst nämlich dann automatisch nicht in Kontakt mit denjenigen, die genau diesen Weg durchlaufen und das ist die Masse der Gesellschaft und nicht die Ausnahme. Musste ich auch feststellen, wenn ich mir mein Umfeld ansehe.

Meine Schwester, die in Norddeutschland wohnt, hat genau diesen Ablauf und ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die neue Leute kennenlernt, und zwar ohne Verein, ohne irgendwie etwas aktiv zu tun, sondern einfach so....eben weil sie in einem System ist, in dem wir eben nicht mehr sind, in dem man automatisch neue Leute in gleicher Lebenssituation kennenlernt.

Wo soll man Leute mit der Lebenssituation "Single", Ü40 kennenlernen, da gibts kein Programm, keine Institution, oder sonst etwas. Bei Ü50 siehts wieder anders aus, viele sind dann frei, geschieden oder wollen nochmal was erleben und werden wieder aktiver, aber 30-50 ist hier absolut nix mehr los bei uns.

Fitness Studio wäre auch eine Möglichkeit, aber auch hier: Schwierig, da diese Altersgruppe dafür kaum Zeit hat, oder gehetzt ist und dort nur schnell zum Training hin will.

Schwierig ist es, aber man muss da Lösungen suchen.