ich brauche keinen Gott in mir um Stärke zu spüren...ich denke die Natur und auch die Natur des Menschen ist genug beseelt und bestärkt durch ihre kosmische Herkunft...
Ich denke in Sachen Wiedergeburt eher buddhistisch...klar wird man wiedergeboren..aber oft anders als man denkt.
Allmachtsphantasien finde ich primitiv...ist was für Herdentiere...ich bin da halt Nietzscheanerin, die den Glauben und einen Gott eher als Bremsklotz in Sachen Eigenverantwortung und freien Willen sieht. Stichwort: Herren- oder Sklavenmoral..wobei das Christentum eher eine Sklavenmoral (Gläubiger unterwirft sich und folgt dem Herrn...) repräsentiert.
Als Humanistin folge ich ähnlichen Regeln wie den 10 Geboten, aber nicht aus Schiss vor einer allmächtigen Instanz die mich posthum in die Hölle schickt wenn ich nicht brav bin und den Regeln folge, sondern aus freiem Willen und aus einem Utilitarismus heraus...also aus praktischen, zweckgebundenen Erwägungen und sowas wie einem kategorischen Imperativ ala Kant heraus, der besagt, dass man sich stets so verhalten sollte, dass das eigene Verhalten zu einem allgemeinen Prinzip werden könnte und ich stets so handle wie ich auch behandelt werden möchte etc. weil ich das vernünftig finde.
Was den freien Wille angeht sollte klar sein, dass kein Mensch einen absolut freien Willen hat...aber es gibt Unterschiede im Grad der Freiheit mit der man handelt. Grundsätzlich finde ich Gottglauben o.k. ...insofern er nicht dogmatisch ist, also nicht beansprucht, dass alle an Gott glauben...und jemand behauptet nur wer an Gott glaubt sei wissend oder weise und all diejenigen, die nicht an Gott glauben seinen dumm und unwissend oder unvernünftig etc.
Die STruktur des Christentums ist leider sehr einengend...ein Entweder-Oder-Ding während Buddhismus ein Sowohl-Als-auch-Ding ist, was mir viel besser gefällt. Man kann gleichtzeitig Buddhist und auch Christ sein, aber niemals Christ und Buddhist....daher finde ich das Christentum sehr einseitig und ein bissel primitiv...ziemlich machtzentriert...Im Namen des Christentums, des christlichen Glaubens sind Millionen Menschen gestorben, auch im Namen des strukturell ähnlich gestrickten Islams, daher finde ich diese Glaubensrichtungen gefährlich und im Grunde inakzeptabel, weil diese Glaubensrichtungen stark dazu prädestiniert sind in Bezug auf Machtkram mißbraucht zu werden. Kriege im Namen des Glaubens fangen immer mit dem Streit an wer der Bessere ist...viele Christen behaupten nur die an Gott glauben seien die besseren Menschen (vgl. Tendenz bei Lena7??)..sowas finde ich sehr einseitig, eindimensional und gefährlich.
Sekten wie z.B die Zeugen Jehovas amüsieren mich...ich hatte mal so einige Gespräche mit den Jungs...die haben ihr gesamtes Rangpersonal auf mich abgefeuert um mich zu bekehren und sind dann mit eingekniffenem Schwanz und ziemlich verwirrt, da logisch dekonstruiert davongeschlichen...witzige Paradies auf Erdenvorstellung..absolut banal und Banane....mich hat überrascht welch seltsame Blüten (oder eher Unkraut) Glauben so austreiben kann...
Glaube oder die Neigung zu Glauben ist glaube ich ein Anthropologikum....eine menschliche Grundeigenschaft, die aber auch traditionsgebunden ist. Tradition bedeutet jedoch nicht immer von vornherein gut oder o.k..