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Würdet Ihr es übers Herz bekommen, ein Tier von seinem Leid zu erlösen?

57-55

Sehr aktives Mitglied
ACHTUNG TRIGGER_WARNUNG.


Ich war 16 Jahre alt, mit meinem Mofa auf dem Weg zur Ausbildungsstelle entdeckte ich in einem Ort eine Katze, die sich durch den Rinnstein schleppte. Ca. 1,5 Meter Darm zog sie hinter sich her.
Ihre Hinterbeine waren gelähmte, der Bauch aufgeplatzt.
Es war halb Sieben morgens, kein Mensch weit und breit zu sehen.
Ich habe mir einen schweren Stein gesucht und der Katze den Schädel damit zertrümmert.
Die Sache geht mir heute noch nahe, ich würde aber jederzeit wieder so handeln.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Oh Gott.....
bloss gut, das ich die arme Mietz nicht gesehen habe, das Bild würde für ewig in meinem Kopf festhängen.
Klingt zwar grausam, aber glaub es war richtig.
Ein Kopfschuss wär "sauberer" gewesen, aber wer schleppt schon Pistolen mit sich rum.
 
Y

Yinda

Gast
ACHTUNG TRIGGER_WARNUNG.


Ich war 16 Jahre alt, mit meinem Mofa auf dem Weg zur Ausbildungsstelle entdeckte ich in einem Ort eine Katze, die sich durch den Rinnstein schleppte. Ca. 1,5 Meter Darm zog sie hinter sich her.
Ihre Hinterbeine waren gelähmte, der Bauch aufgeplatzt.
Es war halb Sieben morgens, kein Mensch weit und breit zu sehen.
Ich habe mir einen schweren Stein gesucht und der Katze den Schädel damit zertrümmert.
Die Sache geht mir heute noch nahe, ich würde aber jederzeit wieder so handeln.
Hätte vermutlich genauso gehandelt. Aber das Bild würde ich zeitlebens nicht mehr aus dem Kopf bekommen und mich mit Albträumen plagen...
 
G

Gelöscht 129876

Gast
Das Bild kann man löschen, indem man sich vor Augen führt, wie es der Katze ergangen wäre, hätte 5755 nicht so selbstlos gehandelt! Dazu gehört Mut und Willenskraft, einem Tier noch mehr Leid zu ersparen und ich ziehe meinen Hut vor dir, 57!
 

Favori

Aktives Mitglied
Es ist schon ein paar Jahre her, da hab ich mit meinem Kumpel eine Wanderung durch die tschechischen Wälder gemacht. Plötzlich lag da eine Maus am Wegesrand, die ganz unntürlich gezuckt hat und alles sah nach Todeskampf aus. Das Gebiet ist dafür bekannt dass es dort Schlangen gibt und ich vermute sie hat nen Biss bekommen und das Toxin hat gerade begonnen zu wirken. Wir haben sie dann von der Sonne in den Schatten gelegt und sind weiter gegangen. Nacher habe ich mir überlegt ob es nicht besser gewesen wäre, hätte ich die Maus nicht zertreten, einfach um sie von Ihrem Todeskampf zu erlösen. Aber die Vorstellung kam mir einfach widerlich und barbarisch vor, aber war mein Nicht Handeln nicht in Wahrheit viel grausamer?

Vielleicht kennt jemand die Serie House of Cards. Da findet Frank in der ersten Folge einen angefahrenen Hund und erkennt, dass jede Hilfe zu spät kommen würde . Er hält einen seiner berüchtigten Monologe und während die Kamera auf ihn focussiert hört man den Hund kurz aufjaulen. Nun könnte man dieses Verhalten entweder als eiskalt bewerten oder sagen, ja, es gibt Situationen da muss man seine Gefühle kontrollieren muss und es ist in Wirklichkeit Schwäche und nicht Tierliebe, wenn man einfach nichts tut.

Mein Kater ist schon über 15 Jahre und neulich ist er einfach zusammengeklappt und hat nur noch gemaunzt vor Schmerz. Ich sofort ins Auto, Tierklinik Notfalldienst ( Sonntags) und es sah echt nicht gut aus. Er bekam sofort Infusion und Tierarzt meinte, wohl Nierenversagen, sieht nicht gut aus. Ich hab gesagt, machen sie alles was notwendig ist, egal was es kostet. Gott sei dank hat er es geschafft und ich durfte ihn wieder mitnehmen aber ich weiß leider auch, dass der Tag kommen wird, an dem ich alleine nach Hause fahren werde. Wenn der Tierarzt sagt es ist nichts mehr zu machen und ich sehe, er leidet nur noch, werde ich das ok zum Einschläfern geben und mir graut schon jetzt davor. Ich weiß nicht wie ich dann damit umgehe, ob ich bei ihm bleibe bis er "einschläft". Letztlich werde ich ihn auch töten auch wenn ich die Spritze nicht selber setze, oder etwa nicht?
Liebe zu seinen Tier geht vor egoismus. Also bleibt man an der Seite bis zum letzen Atemzug.
 
L

Lackel

Gast
Das Bild kann man löschen, indem man sich vor Augen führt, wie es der Katze ergangen wäre, hätte 5755 nicht so selbstlos gehandelt! Dazu gehört Mut und Willenskraft, einem Tier noch mehr Leid zu ersparen und ich ziehe meinen Hut vor dir, 57!
Natürlich war es richtig, so zu handeln. Aber so ein Bild einfach aus dem Gedächtnis löschen, naja, ich weiß nicht, ob das so geht...
 
S

Sami

Gast
Ich musste mich heute schweren Herzens nach leider nur 9 Jahren von meinem 4beinigen besten Freund verabschieden .
Wir haben uns aufgrund schmerzen und Qualen für die euthanasie entschieden .
Ich blieb bis zum letzten Atemzug und länger.
Diese plüschige fellnase stand mir in 9 Jahren mehr zur Seite wie Ich ihm je hätte zurückgeben können .
Und auch wenn es mich plagt und mir vermutlich heute nacht den Schlaf raubt kann ich nur jedem anraten euer geliebtes Tier sich nicht selbst zu überlassen .
 

Ysaia

Aktives Mitglied
Ich musste mich heute schweren Herzens nach leider nur 9 Jahren von meinem 4beinigen besten Freund verabschieden .
Wir haben uns aufgrund schmerzen und Qualen für die euthanasie entschieden .
Ich blieb bis zum letzten Atemzug und länger.
Diese plüschige fellnase stand mir in 9 Jahren mehr zur Seite wie Ich ihm je hätte zurückgeben können .
Und auch wenn es mich plagt und mir vermutlich heute nacht den Schlaf raubt kann ich nur jedem anraten euer geliebtes Tier sich nicht selbst zu überlassen .
Oh, das tut mir leid!!!
 

Bloodangel´s Cry

Aktives Mitglied
Ich musste diese Entscheidung heute treffen. Einer meiner Wellis war sehr krank. Schon letztes Jahr war er wegen diverser Probleme (Leber, Niere) in Behandlung. Es ging im daraufhin besser. Wie es mit unheilbaren Krankheiten aber leider nun mal so ist, werden diese tendenziell nicht besser...

Seit einiger Zeit schon hat Freddy mehr geschlafen und sich kaum mehr am Sozialleben beteiligt. Sein "Partner" fing an, ihn zu ignorieren, der dritte im Bunde teilweise damit, ihn zu belästigen/mobben - um ihn dann wieder zu kraulen. Er hat wenig gepiepst. Er hat zwar gefressen/getrunken und man merkte ihm an, wie sehr er mitmachen wollte... Aber es ging halt immer weniger. Letzte Woche dachte ich schon, der Tag wäre gekommen. Dann hat er sich etwas berappelt. Abends wurde er etwas munterer, hat dann auch etwas gepiepst. Er konnte nicht mehr fliegen, hat es aber versucht, wenn er auf der Erde war, und auch höhere Punkte gesucht, um besser abspringen zu können. Durch klettern, z.B. an meiner Bettdecke hoch. Gestern kletterte er sogar noch (vom Boden aus) auf meine Hand. Und wollte sich auch an meinem Gesicht hochziehen, das hat gekitzelt...

Heute konnte er kaum mehr den Käfig hochklettern. Als ich heute die über anderthalbstündige Fahrt mit Bus und Bahn zum Tierarzt auf mich genommen hatte, war mir klar, dass ich Freddy möglicherweise nicht mehr mit nach Hause nehmen würde. Ein Kumpel kam noch dazu, hat mich begleitet.
Die Tierärztin sagte, er hätte Wasser im Bauch, einen Tumor. Sein Herz mache Probleme. Und an seinem Fuß entwickle sich Gicht. Es gäbe schon die Möglichkeit, ihn zu behandeln. Mit etlichen Medikamenten. Herzmedikament, Schmerzmittel, Entwässerungsmittel. Der Ausgang wäre nicht klar, was und inwieweit es anschlgen würde. Es könnte auch akut schlechter werden.

Klar war, dass er nie mehr gesund werden würde. Die Behandlung würde höchstens palliativ unterstützend wirken, meinte sie.

Die Prognose war echt zu düster. Ich wollte ihn nicht leiden sehen. Die Spritze hatte sie schon geholt. Dann hat er sich umgedreht, angefangen die Hirse zu knabbern, die ich ihm ins Transportkörbchen gepackt hatte... Ich musst erst noch mal, unter Tränen, rausgehen, überlegen. Da habe ich meine Mutter angerufen. Und sie meinte auch, dass es, und ich wisse es auch tief in mir, besser wäre, ihn gehen zu lassen. Und ja - Die Alternative wäre höchstens für mich eine genehmere, aber nicht für das Tier gewesen.

Bin dann wieder rein mit meinem Kumpel, wir mussten erstmal nochmal warten. In der Zeit habe ich ihn gekrault, mich verabschiedet. Ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe. Und mich für die Jahre, die er bei mir verbracht hat, bedankt. Auch im Therapieraum habe ich ihm das gesagt, sein Köpchen ein letztes Mal gekrault. Ich glaub, da schlief er schon. Er bekam zunächst eine Spritze, damit er einschläft. Die richtige Euthanasie wollte ich nicht sehen, da bin ich rausgegangen...

Ja, es tut wahnsinnig weh. Umso verblüffter war ich über die Reaktion anderer, die da waren. Eine Frau kam, als ich draußen noch am Überlegen war, zu mir, mit Papiertüchern. Hat gesagt, sie versteht meinen Schmerz, vor einer Woche hatte man ihr eine ähnliche Prognose gestellt. Ein älteres Ehepaar hatte ebenfalls eine ähnliche Diagnose erhalten, deren Vogel hatte fast dieselben Krankheiten wie Freddy. Die Frau hat auch geweint. Sie haben sich aber noch einmal umentschieden und für die Medis entschieden. So, wie ich das verstanden habe, hat der Vogel mit Therapie eine weitere Lebenserwartung von 2-4 Wochen. Schätze, bei Freddy wäre es ähnlich gewesen...
Eine weitere Frau hat, als sie mich sah, auch angefangen zu weinen. Ob als Reaktion auf mich oder einer eigenen Tragödie (oder beides) weiß ich nicht.
Die Arzthelferin kam am Ende, als wir gingen, zu mir raus, und hat mir selbstgemachte Mandelkekse einer Patientin angeboten, als kleinen Trost. Sehr nett 🙂
Auch mein Kumpel hat mit den Tränen gekämpft. Selbst mein Vater kam mich ohne Murren abholen, weil ich nicht mit den Öffis zurückkehren wollte. Das ist tatsächlich nicht so selbstverständlich.

Jetzt sitze ich hier und muss mit dieser Entscheidung leben. Es tut weh. Verdammt sogar. Ich sehe den Käfig und er ist nicht mehr da.
Aber diesmal denke ich, dass ich damit, auf Dauer, besser meinen Frieden finden könnte. Warum? Weil ich nicht tatenlos dagesessen bin, weil ich Freddy begleitet habe, mich verabschieden konnte. Dem Tier zuliebe eine erwachsene Entscheidung getroffen habe.

Ach ja, für eine Sekunde, als ich in die Eingangshallte zurücktrat, hatte ich so ein seltsames Empfinden. Als ob etwas von mir abgefallen wäre. Sich gelöst hat. Nicht mein Schmerz oder Erleichterung. Eher (und das möchte ich halt einfach glauben) habe ich gespürt, wie er gegangen ist...
Er ist jetzt an einem guten Ort. Er hatte keine Angst vor menschlicher Nähe, hat sich auch mal an der Hand vorbeigedrückt oder ist drüber weggeklettert 🙂 Er war ruhig, selbstbewusst und durchsetzungsfähig gegenüber seinen Artgenossen. Ich hoffe, er wacht über sie 💛💚
 
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