Aus der Natur zu lernen, als "stiller, unbeteiligter Beobachter, kann zu vollkommen falschen Ergebnissen führen und richtig gefährlich werden.
- "Wenn ein stärkeres Löwenmännchen das Rudel erobert, dann tötet es die Kinder seines Vorgängers" -
Zitat meiner Mutter. Meine Schwester und ich hatten durch diese Naturphilosophie unserer Mutter und ihres neuen Mannes (Sternbild Löwe) so ein paar Schwierigkeiten im Leben. Nun ja...
Aber! Das Wissen um die Natur der Dinge kann auch retten, nicht nur Leben sondern auch Seelen. Hier aber nur Beobachter zu bleiben, genügt nicht. Nein - rein ins Getöse und selber fühlen.
Das Beste an der Natur der Dinge ist, dass sie älter ist als jeder moderne menschliche Wert und damit unabhängig davon. Es zählt also nicht, wie man aussieht, wie alt man ist oder was man zu bieten hat.
Wenn man keine empfindsamen Eltern hat, dann entsteht folgendes Problem. Der ein oder andere wird das kennen: Man sehnt sich nach Wärme, nach Liebe. Nur einmal erfahren wie sich das anfühlt. Nur einmal. Gleichzeitig verliert man jedoch meistens als "Mensch mit psychischen Problemen" die Wahrnehmung für die eigene Sinnlichkeit, für den eigenen Körper. Man verliert also den Kontakt zu dem, was einem genau das geben kann, wonach man sucht.
Angefangen hatte es mit einer Beilage in einer Zeitung, die ich damals ausgetragen hatte. Dort stand einfach nur, dass der menschliche Körper zu soundso vielen Teilen aus Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und anderen Elementen besteht. Ich weiß noch, dass ich anfangs enttäuscht war. Mehr nicht? Mehr bin ich nicht wert?
Aber man kann den Sauerstoffanteil in der Luft z.B. auch riechen. Er macht sie frisch. Um überhaupt etwas riechen zu können, benötigt man Empfindungsfähigkeit. Würde man mich fragen, wie ich eine Empfindung bildlich erklären könnte, wäre meine Antwort folgende:
Ich stelle mir den Nerv in einem menschlichen Körper so vor: Er ist wie eine Saite an einem Instrument. Wenn man daran zupft, beginnt sie zu schwingen, zu vibrieren. Genau diese Vibrationen breiten sich aus und bringen etwas anderes in Bewegung. Etwas bewegt sich, lebt, es entsteht Musik. Das ist für mich dann fühlen.
Weiter: Elemente agieren und reagieren miteinander. Sie bewegen sich. Und all diese Bewegungen kann man ebenfalls empfinden. Noch ein Beispiel. Wenn der Sauerstoff aus der Luft mit dem Kohlenstoff aus zum Beispiel einem Apfel reagiert, dann entsteht das berüchtigte CO². .. Okay. Nur bringt diese einfache Reaktion noch ein "kleines Nebenprodukt" mit sich; Diese Reaktion gibt Wärme frei.
Wenn man sich dann bescheiden die Frage stellt, wo man denn eigentlich diese natürlich entstandene Wärme empfindet und man sich dann kleinlaut die Antwort gibt: "Na in mir drin" - dann gibt es fürs erste keine weiteren Fragen.
Und Liebe? Ich hoffe, dass es dafür niemals eine Erklärung geben wird. Für mich ist es aber eine Art Gewissheit geworden: Da steckt mehr im Leben, in einem Menschen, als man jemals "sehen, erklären" kann.
Aber ansatzweise empfinden kann ich es schon.