Anstatt der immergleichen, auf den immergleichen unfruchtbaren Boden fallenden Ratschläge, einfach mal eine Anekdote.
Stell dir vor, du hattest einen großen Hirntumor. Eine sechsstündige Operation. Ungewisser Ausgang. Danach wochenlang Rollstuhl, dann wochenlang Gehhilfen. Und dann eine Reha. Und dann stehst du als junge Frau im Kurpark eines gnadenlos spießigen deutschen Kurorts, bittest deinen besten Freund, dir Schuhe und Socken auszuziehen, damit du deine ersten Schritte ohne Gehhilfe barfuß auf einer feuchten Wiese gehen kannst. Und du quietschst vor Vergnügen, vor purem Glück. Und fährt dort seitdem jedes Jahr hin, um diesen Glücksmoment zu wiederholen, aus schierer Dankbarkeit, am Leben zu sein.
Keine ausgedachte Geschichte. Ich war dabei. Wäre ich du, würde ich mich wirklich fragen, was dich so zynisch hat werden lassen. Das Glück ist da draußen, in milliardenfachen Formen. Du schlägst jede einzelne davon mutwillig aus.
Ich kann dich nur bitten, dir meine Geschichte von oben mal wirklich durch deinen Kopf gehen zu lassen.