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Warum tue ich das?

Marisol

Aktives Mitglied
Erstaunlich, für was eine innere Unruhe dieser Faden bei manchen Menschen zu führen scheint.
Liebe TE, du machst aktuell alles richtig, du möchtest ein ehrliches Leben leben und mit den Menschen, die dich umgeben, anständig umgehn.
Ich wüpdenicht zu einem Psychologen, sondern zu einem Psychiater gehen. Du brauchst nur dein Versichertenkärtchen und bekommst schnell einen Termin.
Lass dich beraten, erzähle einfach alles, was du in deinem Eröffnungsbeitrag geschrieben hast.
Und melde dich mal wieder, wenn du magst. 🍀
 

GrayBear

Aktives Mitglied
@Marisol : Ist die einzig mögliche Ursache, sich Gedanken um die Fragen anderer Menschen zu machen nur "innere Unruhe"? Seltsamer Gedanke, denn dann hättest ja auch Du diese innere Unruhe. Meine Gründe sind Neugier, der Wunsch Wissen zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam an diesen Fragen zu wachsen. Eine Art "Supervision" unter Laien. Damit habe ich immer mal wieder gute Erfahrungen gemacht.
 

cucaracha

Urgestein
Ein guter Psychotherapeut wird dir vermutlich wesentlich besser helfen können als ein Psychiater, welcher oft nur sehr kurz Zeit hat und schnell Medikamente verschreibt.
 

Der Sandmann

Mitglied
Warum- Fragen sind meist nicht produktiv, wenn es um die Suche nach Lösungen geht. Denn die in der Vergangenheit liegenden Gründe kannst du ja nicht mehr ändern. Du kannst dir nur eine andere Einstellung zu den Dingen aneignen, die passiert sind.
Warum hast du mit diesem immensen psychologischen Knowhow eigentlich noch kein Institut gegründet, das deine Erkenntnisse in die Welt sendet und sie ein Stück besser macht? :)

Solch ein technischer Blick auf die Psyche verwundert mich immer wieder. Sorry, aber was ist das für eine Argumentation? Keine Warum-Fragen, weil selbige die Vergangenheit nicht mehr ändern können? Menschen wie Lassy handeln so, gerade weil sie auf emotionaler Ebene in Unkenntnis über sich selbst und ihre Vergangenheit sind. Sie wissen nicht, was sie als Kind erleiden mußten. Könnten sie das fühlen, würden die destruktiven Verhaltensmuster sofort nachlassen. Das Moment der Verdrängung ist das Problem.

Übrigens letztlich bei 100% der Menschen. Deshalb sieht unsere Welt so aus, wie sie nun einmal aussieht.

Wenn du nicht länger lügen willst, dann lass es einfach. Das ist mein simpler Rat. Wovon ich abrate ist, die gegenwärtig Belognenen aufzuklären oder gar Verständnis oder Hilfe von denen zu erwarten.
Ohne diese "Aufklärung" werden sich diese Mitmenschen allerdings ziemlich wundern, wenn Lassy auf einmal nur noch die Wahrheit sagt. Würde Lassy so einfach mit dem Lügen aufhören können, wäre sie vermutlich schon selbst auf die Idee gekommen, es bleiben zu lassen. Du forderst ironischerweise Lassy dazu auf, in bezug auf die Vergangenheit weiter zu lügen bzw. nicht mit der Wahrheit herauszurücken. Es tut einer Beziehung immer gut, wenn man die Wahrheit sagt.

Letztlich geht es doch darum, das Ausmaß an emotionaler Entfremdung und Versehrtheit zu realisieren, weil genau das die Ursache für die Überlebensstrategie des Lügens war. Ein Alkoholiker kann auch nicht einfach so aufhören, sondern muß realisieren, was er mit dem Trinken kompensiert und was er als Kind erlitten hat.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ein Alkoholiker kann auch nicht einfach so aufhören, sondern muß realisieren, was er mit dem Trinken kompensiert und was er als Kind erlitten hat.
Und das ist eben nicht so. Manche Trinker hören einfach so auf, weil die praktischen Probleme ihnen über den Kopf wachsen. Und nicht jeder Tribker hatte eine schlechte Kindheit oder verdrängt irgendwas. Manche werden abhängig weil der Stoff eben verfügbar ist, sie das gut vertragen und sie vorübergehend auch leistungsfähiger sind. Das verweist also auf den gesellschaftlichen Kontext, in dem die Sucht stattfindet.

Meine Sicht ist nur eine Möglichkeit, wie man die Dinge sehen kann. Ich rate ja niemandem von einer Psychotherapie ab und sehe auch bei tiefenpsychologischen Angeboten einen Nutzen.

Ein Damatiner-Institut gründe ich nicht. Ich bin Berufs-Helfer und weiss genug von der Sache, und zwar aus der Praxis.
 

Lassy

Neues Mitglied
Hallo zusammen, erstmal vielen Dank für eure Antworten, ich habe mir alle gut durchgelesen. Zur Zeit bin ich in einer Therapie aber traue mich nicht dieses Problem einer Person die vor mir steht zu offenbaren. In der Therapie bin ich wegen Depressionen. Sicher bin ich mir nicht ob die Depression wirklich mit dem Lügen Problem zusammen hängt, darum weiss ich nicht ob ich es wirklich ansprechen will. Mit der Selbstreflektion konnte ich ja schon einige Fortschritte erzielen, wenn auch nur kleine. Was denkt ihr darüber? Falls ihr noch mehr Ideen habt, was ich dagegen unternehmen kann oder Webseiten etc. darüber kennt wäre ich dankbar wenn ihr diese mit mir Teilen könntet.
 

Der Sandmann

Mitglied
Und das ist eben nicht so. Manche Trinker hören einfach so auf, weil die praktischen Probleme ihnen über den Kopf wachsen. Und nicht jeder Trinker hatte eine schlechte Kindheit oder verdrängt irgendwas. Manche werden abhängig weil der Stoff eben verfügbar ist, sie das gut vertragen und sie vorübergehend auch leistungsfähiger sind.
Sorry, aber das ist hochgradig naiv. Du meinst genau zu wissen, warum jemand aufhört. Dabei funktioniert so ein Mensch eben nicht wie eine Maschine, mit einer plumpen eindimensionalen Kausalität, die man von außen mit Sicherheit verifizieren kann. Es kann schon sein, daß Leute auch ohne Konfrontation mit ihrer traumatischen Kindheit es schaffen aufzuhören. Das leugne ich nicht. Aber wenn du behauptest, nicht jeder Alkoholiker habe eine schlechte Kindheit gehabt, dann ist das wirklich der Gipfel des Nichtwissenwollens. Da solltest du als Berufshelfer mal deinen Horizont erweitern. Es steht natürlich jedem frei zu glauben, daß Leute einfach so trinken oder zwanghaft lügen, weil sie die Möglichkeit dazu hatten oder sich angeblich besser fühlten. Aber ich finde es schon bedenklich, wenn jemand aus der "Praxis" solche Scheinerklärungen für glaubwürdig hält.

Ein Damatiner-Institut gründe ich nicht. Ich bin Berufs-Helfer und weiss genug von der Sache, und zwar aus der Praxis.
Das ist halt die Frage, ob du deshalb wirklich genug weißt. Deine Haltung ist ja auch keineswegs selten. Man trifft sie wohl häufiger bei Männern, die eher technisch, zweckorientiert, scheinrational da rangehen. Aber ich finde es halt trotzdem befremdlich, wie man gerade als Helfer behaupten kann, die Frage nach dem Warum bringe nichts, weil man die Vergangenheit ja nicht ändern könne. Das ist so, als ob man jemanden dazu auffordert, einen veritablen Teil seines Selbsts weiterhin zu leugnen.

Das ist eine typische Abwehrhaltung, die ich an deiner Stelle hinterfragen würde. Niemand wird einfach so aus Jux Alkoholiker oder zum Münchhausen-Lügner. Wir müssen ja hier auch keinen künstlichen Streit vom Zaun brechen. Mich hat nur dieser weltfremde Blick auf das Psychische verwundert, der meiner Meinung nach die natürlichen emotionalen Dynamiken leugnet und unterschätzt. Als ob man ein Roboter sei, der funktionieren müsse. Aber deine Sicht ist relativ weit verbreitet. Viele Leute tun sich schwer damit, die traumatischen Hintergründe von allerlei Phänomenen zu realisieren. Leider auch in der akademischen Psychologie oder Psychiatrie.

Wäre ja schön, wenn Lassy sich hier noch mal zu Wort melden würde.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Aber wenn du behauptest, nicht jeder Alkoholiker habe eine schlechte Kindheit gehabt, dann ist das wirklich der Gipfel des Nichtwissenwollens.
Das kann man in werweiss wie vielen Abhandlungen nachlesen. Das ist eine gesicherte Erkenntnis. Es passt nur nicht in dein psychologisierendes Weltbild.

Ich mag mich ebenfalls nicht streiten. Ich halte dich jedoch ebenfalls für naiv. Das ist eine laienhafte Auffassung von psychischen Problemen. Es gibt nur eine Ursache, und die Problemlösung besteht in einer ganz bestimmten Art und Weise der Therapie.
 

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