Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Amoklauf an einer Schule in der Nähe von Stuttgart

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Sori

Sehr aktives Mitglied
dies hier ist ein Ort für Diskussionen und Besinnung. Ganz sicher ist es nicht der angemesse Ort, um Witze zu reißen.


@BlueScreen: ich verstehe, was Du meinst, aber ich halte es für falsch, den Täter als einen UNbekannten, als ein Monster stehen zu lassen. Gerade, dadurch, dass er menschlich gemacht wird, ermöglicht es die Diskussion, wie man diese unscheinbaren Jugendlichen erkennen und ihnen VORAB helfen kann.
Nicht jeder von ihnen wird zum Amokläufer, andere gehen gegen sich oder verlieren sich in Süchten. Aber sie brauchen Hilfe. Und es sind keine Monster, es sind kaputt gemachte Kinder....
 
D

Dr. House

Gast
Zunächst einmal, und das sollten wir festhalten, sind es Täter.

Der Amokläufer ist kein Opfer, er ist ein Täter. Er hat 15 Menschen umgebracht und allein die Tatsache, dass er jugendlich, ist keine Entschuldigung.
 
C

Catherine

Gast
Es werden aufgrund solcher Amokläufe viele verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen was es damit auf sich hat.

So wurde z.B. festgestellt, dass ein "Ausleben von Aggressionen" nicht -wie bisher angenommen- die Aggression mindert, sondern genau das Gegenteil bewirkt, nämlich die Aggression erhöht.

Weiterhin wurde festgestellt, dass Aggression und Serotoninspiegel eng miteinander zusammen hängen. Es gibt Menschen die schon mit einem geringeren Serotoninspiegel auf die Welt kommen, Andere die aufgrund bestimmter Lebenserfahrungen einen niedrigeren Serotoninspiegel entwickeln.

Außerdem spielt die Fähigkeit mit Frustrationen umzugehen eine Rolle. Menschen die irgendwann "austicken" verfügen in der Regel nicht um positive Regelmechanism um mit solchen Frustrationen fertig zu werden.

Ebenso erwiesen ist mittlerweile die Auswirkung von Alkohol auf den Serotoninspiegel - er wird nämlich gesenkt. Depressionen, oft verbunden mit Aggressionen, können so ausgelöst werden.

Hinzu kommen noch die sog. "Ballerspiele". Es gilt als erwiesen, dann durch diese Spiele sozusagen die Realität "geübt" wird. Bei speziell dispositionierten Menschen führt das zu einer geringeren Hemmschwelle im Gehirn, d.h. der Unterschied zwischen Fiktion und tatsächlicher Tat wird geringer.

Auch eine Rolle spielen die Medien und das Internet. Es wird heute seit der Tat ständig und in ganz vielen Sendern davon berichtet. So eine Tat erzielt also eine hohe Medienpräsenz - der ganz große Abgang sozusagen. Genau DAS kann zu Nachahmern führen, die von alleine gar nicht auf die Idee gekommen wären.

Und nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass solche Amokläufe (lt. meinen Informationen) bisher auschließlich von männlichen Jugendlichen begangen wurde.

Da sollte man sich schon fragen, ob die heutige Gesellschaft Jungen und männlichen Jugendlichen gerecht wird. Meine persönliche Meinung ist, dass männliche Kinder und Jugendliche in dem heutigen Schulsystem und den allg. Erwartugen benachteiligt sind.
Jungs haben einen wesentliche höheren -natürlichen und normalen- Bewegungsdrang als Mädchen. Außerdem findet man besonders in der Grundschule meist nur weibliche Lehrkräfte sie eine "weibliche" Sichtweise haben. Ihnen fehlt m.M. nach das Verständnis für ihre männlichen Schüler.

Wir leben in einem System in welchem nur Leistung (wie immer das auch definiert wird) belohnt wird - alles andere wird bestraft. Mit viel rotem Stift und mehr oder weniger guten Noten.
Wir leben in einer Welt der Statussymbole. Definiert wird sich über das was man HAT nicht über das was man IST oder KANN.

JEDER kann was. Jeder hat Fähigkeiten. Aber das wird nicht berücksichtigt. So lange das System weiterhin für eine "nicht artgerechte Haltung" der Menschen sorgt, so lange werden sich die negativen Auswirkungen zeigen.

Hat Jemand die Geschichte von Dr. Hirschhausen über den Pinguin in seinem Element gesehen gehört? Wenn ein Pinguin in der Wüste ist, dann liegts nicht am Pingiun wenn es nicht flutscht, sondern an der Umgebung. Ein Pinguin braucht Wassern, das ist sein Element.
Und wie sagt er so schön: auch 7 Jahre Psychotherapie werden aus dem Pingiun keine Giraffe machen.
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Zunächst einmal, und das sollten wir festhalten, sind es Täter.

Der Amokläufer ist kein Opfer, er ist ein Täter. Er hat 15 Menschen umgebracht und allein die Tatsache, dass er jugendlich, ist keine Entschuldigung.
er ist Täter UND Opfer. Es ist nicht allein die Tatsache, dass er jugendlich ist, es wäre das Gleiche, wenn 23 wäre.
Irgendwas ist in der Entwicklung dieses Menschen dermaßen schief gelaufen, dass er keine andere Lösung mehr gesehen hat. Und wie man in den verschiedenen Amokläufen gesehen hat, sind es meistens Menschen, die gemobbt wurden, die unter Druck gesetzt wurden, die nicht beachtet wurden.
Sicher ist das nicht alleine ein Grund, um Amok zu laufen (sonst gäbs viel mehr davon), aber es spielt eine Rolle - und die sollte man nicht ignorieren, in dem man jemanden einfach als Täter abstempelt, ohne zu sehen, wo Ursachen liegen.
 
D

Dr. House

Gast
Nein, in dieser Betrachtung ist er der Täter und natürlich wird die Tatsache, dass er jugendlich, ihm zum Vorteil ausgelegt. Wäre es ein 30 jähriger Mann gewesen, der statt ehem. Klassenkameraden nun seine Arbeitskollegen umbringt, so würde keiner davon sprechen, dass er Täter und Opfer ist.

Es bedarf einer rationalen Analyse, wer die Täter sind, wer die Opfer sind und wie man Letztere schützen kann.

Nicht alle Jugendlichen, die Druck ausgesetzt sind, familiäre Probleme haben, in der Schule gemobbt werden usw., werden zu Amokläufern.

Das wiederum bedeutet, dass alle Maßnahmen, die jetzt von der, ich sage mal Gutmenschen-Seite diskutiert werden, nur am Rande zu einer Problemlösung und zu besserem Schutz beitragen.

Aktive Maßnahmen hingegen, wie z.B. Metalldetektoren - meinetwegen direkt am Schuleingang -, Sicherheitspersonal, Training wie man sich im Falle eines Amoklaufs zu verhalten hat - z.B. wenn man Schüsse hört alle Klassentüren schließen, sodass der Täter nicht ungehindert überall rein kann - usw., würden den Schutz effektiv erhöhen.

Das ist kein entweder oder, sondern ein sowohl als auch.

Mehr soziale Betreuung und mehr reale Sicherheit.
 

Soul

Sehr aktives Mitglied
Es heißt immer Lehrer ,Eltern und Mitschüler sollen aufmerksamer werden.
Und gegebenenfalls seine Befürchtungen äußern.

In der Realität ist es aber anders es will keiner damit konfrontiert werden.

Bei meinem Sohn in der Klasse (8.Gym)gibt es einen Mitschüler der immer merkwürdiger wird.
Er ist zum Einzelgänger geworden, die Mitschüler haben sich von ihm zurückgezogen.
Von ihm kommen immer äußerungen wie :Ich werde euch alle vernichten, ihr werdet alle sterben,ihr werdet euer Abi nicht mehr machen , ich Kille euch alle.

Die Kinder haben sich an die Lehrerin gewand und erklärt das sie angst vor ihm haben.
Die hat nur Abbgewimmelt .
Dann haben die Kinder sich an uns Eltern gewand ,wir haben das zur Sprache gebracht .
Uns würde gesagt das man nicht so viel in solche Satze interpretieren soll.
Wenn ein Jugendlicher in diesem Wortlaut spricht, ist es ein muss, dass Lehrkräfte reagieren. Wenn sie das nicht tun, sollte es unerlässlich sein, dass sich die Eltern zusammentun und dies wenn möglich den Behörden melden.

Nicht jeder, der so eine Aussage macht ist ein potenzieller Täter aber auf jedenfall stimmt mit einem Menschen etwas nicht, der soetwas aussagt. Ausserdem ist einmal überprüfen besser, als dann vor einem Drama zu stehen.

Die die sich nicht verpflichtet gefühlt haben, sind dann meistens die, die am lautesten schreien und rufen: "Warum hat niemand etwas bemerkt?"

By the way... ich würde meinen Sohn von dieser Schule nehmen.

Soul...
 
B

BlueScreen

Gast
Gerade, dadurch, dass er menschlich gemacht wird, ermöglicht es die Diskussion, wie man diese unscheinbaren Jugendlichen erkennen und ihnen VORAB helfen kann.
Es ist fraglich, ob das Bild stimmt, was die Medien über ihn erzeugen werden.

Zudem...
Seine Eltern, Verwandten, Freunde usw. haben ihn ALLE besser gekannt, als wir es jemals werden.
Und keiner von denen hat wohl gedacht, dass er einmal einen Amoklauf starten wird!

Nicht jeder von ihnen wird zum Amokläufer, andere gehen gegen sich oder verlieren sich in Süchten.
Das habe ich auch nicht behauptet.



Über die genauen Gründe, warum jemand Amok läuft, kann man nur spekulieren. Außer er hat ne Abschiedsbotschaft hinterlassen und selbst dann ist es fraglich, ob es wirklich die wahren Gründe sind.


Aber dadurch, dass er eben nicht anonym bleibt, wird er zum Märtyrer für potentielle Amokläufer - zu einem Vorbild.

Sie merken, dass jetzt auf einmal über den Menschen und seine Probleme gesprochen wird.
Das er Aufmerksamkeit bekommt und auf einmal seine Probleme ernst genommen werden.

Das wollen andere vielleicht auch - diesen "Ruhm".


Deswegen bin ich weiterhin der Meinung, dass der Täter anonym bleiben sollte.
 
C

Catherine

Gast
Mal wieder nicht gelesen was ich geschrieben habe???

Das ist ein typisches Zeichen wie Menschen irgnoriert werden. Wäre ich nicht stark genug, dann würde ich evtl. Amoklaufen??

Jeder ist doch nur mit sich selbst beschäftigt. Dumm.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben