Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Klaps auf den Po gerechtfertigt? war "Meinungen über Gewalt"

Q

*quasi*

Gast
Genau so weh, wie es meinen damals ja noch kleinen Kindern getan haben muss, als der Mensch, den sie über alles liebten und dem sie vertrauten, die Hand gegen sie erhob und ihnen Schmerz zufügte, nur weil sie einfach KIND waren.....:wein:
 
S

soulfire

Gast
Willy, nochmal an dich: Vielleicht hilft es dir, den Blickwinkel ein wenig zu wechseln.

Wenn Kinder zur Welt kommen, wissen sie gar nichts. Das heißt nicht, dass sich das nicht rasant ändert, aber prinzipiell haben sie einen Erfahrungsschatz von Null.

Das heißt, sie sind im Grunde wie kleine Aliens (nicht bös gemeint), in dem Sinne, dass sie alles, aber auch wirklich alles neu erfahren, jedes Naturgesetz, jede Kleinigkeit.

Guck dir nur mal an, wie oft ein Kleinkind begeistert die Erfahrung wiederholen kann, dass ein bauklötzchen immer, aber auch wirklich immer nach UNTEN fällt, wenn man die Hand öffnet und es nicht mehr hält.

So lernen Kinder.

Manche Erfahrungen kann man sie schlichtweg nicht machen lassen, wie zum Beispiel: was passiert, wenn ich mich losreisse und vor ein Auto renne.

Da muss man selbst aufpassen, bis das Kind reif genug ist, um zu verstehen, was erklärt wird und dann erklären.

Warum wollen Erwachsene denn nicht geklapst werden?
beim Zu-Spät-Kommen, zum Beispiel oder nen kleiner Klaps auf den Hinterkopf, wenn man was blödes sagt?

Weil es entwürdigend ist.
Und die Menschenwürde wird mit geboren, nicht erst später verliehen.
 
Q

*quasi*

Gast
Der Gedanke fehlte noch in meinem thread: Jeder einzelne Schlag - JEDER EINZELNE! - verletzt die Menschenwürde des Kindes.
Jeder physische, aber auch jeder verbale Schlag.
Und das ist das Schlimmste daran, denn es nimmt ihnen auch jedesmal mehr ein Stück Selbstachtung und Vertrauen in seine Umwelt....
 
B

Benjamin-29

Gast
AW: Meinungen über Gewalt

In diesem Elfenbeinturm muss man eben manches Mal etwas "lauter" schreiben. Anders ist dieser Teufelskreislauf aus übelstem Mitleid und Pseudopsychologie nicht zu durchbrechen.
Ja, das ist die Logik deiner Erziehung, die du jetzt weitergibst. "Wer laut ist, bekommt Recht"
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Also stell Dir zum Beispiel vor, so ein kleiner Stöpke versucht unentwegt zu provozieren, und schaut wie weit er gehen kann.
Er wirft seine Becher absichtlich um, schreit provozierend und spuckt Mama dann als letzten Versuch noch an. (Habe mir jetzt irgent etwas ausgedacht.
Da reicht es aber auch mal auf den Tisch zu schlagen. Hat auch den Effekt, dass das Kind erschreckt, ist aber nicht so demütigend.

Wobei ich wie gesagt nicht der Mensch bin, der nicht sehr genau weiß, dass einem die Hand ausrutschen kann.



Hast du nen Schimmer, wie man Ratten fernsteuern kann? Bzw. wie das die Wissenschaftler machen? Sie setzen ihnen einen Apparat auf den Kopf, der ihnen Rechts, links, vorne oder hinten am Kopf kleine Stromschläge verpasst.
Möchtest du deine Kinder denn fernsteuern?



Und nochwas, verwirrt war ich nie, wenns mal was gab. Ich wusste dies und jenes, was ich tat, war falsch. Fertig aus.
Wenn du doch wusstest, dass es falsch war, wozu dann noch der Klaps? Es reicht dann doch aufzuzeigen, dass falsches Verhalten Konsequenzen hat.


Und irgendwas weitergegeben habe ich auch nie. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich noch nie jemanden geschlagen habe.
Wie andere bereits aufgezeigt haben, du tust es verbal. Schläge sind Schläge. Wäre doch mal interessant zu überlegen, wie deine verbale Gewalt mit der erlebten Gewalt als Kind zusammenhängt.

Es geht ja nicht darum dich hier als böser, gewalttätiger Mensch darzustellen, aber bist du dir wirklich so sicher, dass der gelegentliche Klaps bei dir keine Folgen hinterlassen hat?


Ich wurde als Kind geschlagen, oft mit einer Peitsche. Bei mir hat das viele Aggressionen hinterlassen, Wut, Schmerz, Hilflosigkeit. Das ist mir aber auch klar und ich bemühe mich das in den Griff zu bekommen. Gut finde ich das nicht.


Tuesday
 
S

soulfire

Gast
Zitat von Lena7

Also stell Dir zum Beispiel vor, so ein kleiner Stöpke versucht unentwegt zu provozieren, und schaut wie weit er gehen kann.
Er wirft seine Becher absichtlich um, schreit provozierend und spuckt Mama dann als letzten Versuch noch an. (Habe mir jetzt irgent etwas ausgedacht.





Ich glaube, solche Situationen fallen nicht vom Himmel.
Kinder gehen Schritt für Schritt auf Grenzen zu, sie überrennen sie nicht blindlings, wenn sie austesten.
Es sei denn, sie haben die Erfahrung gemacht, dass bei grenzüberschreitung auch nichts anders ist als sonst.

 

polgara

Aktives Mitglied
AW: Meinungen über Gewalt

Kein Mensch kann mir erklären, dass Kinder jede Regel und jedes Verhalten nur aufgrund dümmlichen Gequatsches von Seiten ihrer Erzeuger kapieren.
Guten Abend Willy,

um das zu verstehen solltest du dir neusten Forschungen zu Neurodidaktik durch lesen. Dort bekommst du viele deiner Fragen beantwortet.

In dir sehe ich das beste Beispiel, dass es eben nicht nur um, wie du es liebenswürdig nennst "Gequatsche" geht, sondern hauptsächlich um das Handeln der Erziehenden und die Vorbildfunktion derer.

Deine Eltern haben dir anscheinend vorgelebt, dass Gewaltanwendung ein Mittel der Wahl in der Kindererziehung sein kann. Du hast deinen Eltern dies bestimmt geglaubt und anscheinend verinnerlicht (das ist übrigens ok, denn du liebst deine Eltern wahrscheinlich und bist ein Sohn auf den sie bestimmt stolz sind mit deinen klaren Ansichten über die Welt und wie sie funktioniert).

Solange du selbst keinen Leidensdruck verspürst in dieser Haltung, wirst du wahrscheinlich auch keinen Grund sehen sie zu verändern, oder dich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen.

Aber das ist nicht schlimm, denn du bist noch jung und hast noch viele schöne Erfahrungen vor dir, auch vielleicht mit eigenen Kindern.
Ich freue mich schon auf deine Berichte und Erziehungserfolge.

Liebe Grüße Polgara
 
W

willy

Gast
AW: Meinungen über Gewalt

und hier wird mit einem Paradebeispiel vorgeführt, wohin solch eine Erziehung führt - fehlende Achtung und Respekt vor anderen, Konfliktlösungen mit "eine abholen", Verachtung der intellektuellen und gefühlsmäßigen Ebene, eine Wahrnehmungsstörung in Bezug auf Realitäten des Lebens, wahrscheinlich spiegelt das Umfeld auch genau DAS wieder!!

Willy Willy - was wäre nur aus dir geworden, wenn du dir nicht immer eine "abholen" musstest!!?'!?!?!??!?!?!?!?
Du kennst den Unterschied Ironie - Ernst? Diesem lächerlichen Getanze fernab von Wirklichkeit, von der Welt da draußen weiß man halt anders kaum noch zu begegnen.

Natürlich kann man Eltern in diesem Zusammenhang Versagen vorwerfen. Jedoch müssen Kindern Grenzen gesetzt werden. Gutes Zureden hilft da mitunter nicht.
Problematisch kann es dann allerdings werden, wenn Eltern überfordert sind und sich Kinder in keinster Weise bändigen lassen. Dieser besagte "Klaps auf den Hintern" artet dann schnell in Unverhältnismäßigkeiten aus. In diesem Sinne reagiert das Kind nicht mehr mit der gewollten Einsicht, sondern mit Angst, Verwirrung und Sonstigem.

Was aber garnicht geht, ist die antiautoritäre Erziehung der 68er-Clique. Denn mit einem Kind über den Sinn und Unsinn, das Falsch und Richtig einer Handlung zu diskutieren, kann nicht klappen.
Führte aber dazu, dass jedes Kind, nur weil es mal ne Ohrfeige kassiert hat, seine Eltern heutzutage anzeigen und anklagen kann.

Das Ergebnis dieser Erziehung bekomme ich jeden Tag an meiner Schule zu sehen. Insbesondere in den unteren Schulklassen. Lehrer werden nicht respektiert, ausgelacht und geärgert. Müll wird willkürlich auf den Boden geschmissen, Papierkörbe umgestoßen, das Toilettenpapier in den Fluren verteilt, der Unterricht andauernd gestört und der Feueralarm nur so zum Spaß betätigt.

Das ist nicht mein Ziel. Das ist nicht die Gesellschaft, die Ich will. Ich selbst habe vielleicht ein dutzend Male den Hintern versolt bekommen. An nichtmal ne Handvoll kann ich mich noch erinnern.

Ich bin heute einigermaßen diszipliniert, wenns angebracht ist, immer höflich und anständig. Empathiefähig bin ich auch, kann Recht und Unrecht Unterscheiden, kritisiere und hinterffrage gern. Bin wissbegierig, unternehme viel mit Freunden, bin ehrenamtlich engagiert, liebe meine Familie über alles und helfe gern. Das wird mir von zweiter Seite auch bestätigt bzw. überhaupt gesagt. Das könnt ihr nun so glauben oder nicht. Ist mir auch egal.

Naja, soviel zu mir und den Auswirkungen von "Klapsen" in meiner Kindheit ;) .
 
W

willy

Gast
AW: Meinungen über Gewalt

Guten Abend Willy,

um das zu verstehen solltest du dir neusten Forschungen zu Neurodidaktik durch lesen. Dort bekommst du viele deiner Fragen beantwortet.

In dir sehe ich das beste Beispiel, dass es eben nicht nur um, wie du es liebenswürdig nennst "Gequatsche" geht, sondern hauptsächlich um das Handeln der Erziehenden und die Vorbildfunktion derer.

Deine Eltern haben dir anscheinend vorgelebt, dass Gewaltanwendung ein Mittel der Wahl in der Kindererziehung sein kann. Du hast deinen Eltern dies bestimmt geglaubt und anscheinend verinnerlicht (das ist übrigens ok, denn du liebst deine Eltern wahrscheinlich und bist ein Sohn auf den sie bestimmt stolz sind mit deinen klaren Ansichten über die Welt und wie sie funktioniert).

Solange du selbst keinen Leidensdruck verspürst in dieser Haltung, wirst du wahrscheinlich auch keinen Grund sehen sie zu verändern, oder dich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen.

Aber das ist nicht schlimm, denn du bist noch jung und hast noch viele schöne Erfahrungen vor dir, auch vielleicht mit eigenen Kindern.
Ich freue mich schon auf deine Berichte und Erziehungserfolge.

Liebe Grüße Polgara
Ein netter Beitrag, danke polgara.
Wir werden sehen, aber die Realität, wie ich sie empfinde, hat meine Einstellungen zu allem Möglichem in meinem Sinne gefeilt. Ob sie sich noch gravierend ändert, wird sich zeigen. Aber in diesem Zusammenhang ist ein Jahr für mich (du sagtest bereits, ich wäre noch jung) schon ein langer Zeitraum, in dem ich schon die ein oder andere Auffassung abändere, schmälere oder was auch immer. Dazu brauche ich mich nur 1 Jahr zurückerinnern und mich an meine damiligen Ansichten entsinnen.

Naja, wie dem auch sei, wird schon. ;)
 
Q

*quasi*

Gast
AW: Meinungen über Gewalt

Das realitätsferne Geschwurbel, welches hier an den Tag gelegt wird, hat mit dem Leben da draußen weiß Gott nichts mehr zu tun.



Und GENAU HIER liegt das große Problem, Willy - Das "Geschwurbel", wie du es nennst, sprich: Die Haltung hier im Forum contra Gewaltanwendung hat leider in der Tat nicht mehr allzu viel "mit dem Leben da draußen" zu tun.
Stattdessen werden Kinder geschlagen, gedemütigt, missachtet und missbraucht und das in erschreckend hohem Maße.
Und wir gewöhnen uns daran, dass es zu diesem "Leben da draußen gehört", anstatt aufzuschreien und STOP zu rufen.
Ein Forum wie hier kann nur der Anfang sein, in dieses Leben da draußen zu gehen und Obacht zu geben und einzugreifen, wenn nötig - und vor allem, es selbst anders zu machen.
Ich würde heute niemals mehr (m)ein(e) Kind(er) schlagen, zumal ich sehe, wohin diese Schein"normalität" in unserer Gesellschaft geführt hat. quasimodo
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben