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BGE (Bedingunsloses Grundeinkommen) und weitere machbare Forderungen

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_cloudy_

Urgestein
Und hier sind wir wieder beim Problem. Die Minderheit steht da rum und trinkt ihr Bierchen. Und genau diese Argumentation ist scheiße. Alle sollen nicht mehr bekommen weil es DIE am Ostbahnhof gibt die mit dem Mehr nichts Vernünftiges anstellen. Das ist wie Kollektivstrafe für die Verfehlung einiger Leute.
Und schon sind wir wieder am Anfang..

Du hast absolut recht in dem Punkt, daß der Teil der Hartz4ler durch solche Leute schwer verunglimpflicht werden,
aber es ist nun mal so: es sind nicht nur ein paar am Bahnhof, die Plattenbauten sind voll von dieser Minderheit (oder Hälfte?:confused:),
ebenso die unzähligen Kneipen, Spielhallen...
 

Gelinda

Sehr aktives Mitglied
Verstehe die Frage zwar nicht, aber ich sehe das tatsächlich nicht so ganz eng.
Die Leute, die ich kenne, bei denen stört es mich nicht, ich gehe (ging) ja zur Unterhaltung und zum Trinken an diese Plätze.

Aber mehr Geld als Hartz4 für diesen Lebensstil fände ich zuviel des Guten..
es gibt wie gesagt andere: die NICHT-LEISTUNGSBEZIEHER, die arbeiten wollen - aber keine Arbeit finden, die wie schon gesagt: gar nichts finden an Arbeit und sich auch behandeln lassen müssen, als wollten sie nicht! Die, die nicht trinken, sondern sich sehr gern engagieren würden und das , wenn überhaupt, können`s nur sehr eingeschränkt oder sie können sich nicht einbringen, weil ihnen die Mittel fehlen.

Zum Beispiel gern ab und an in ein Theater, Museum oder zu einer politischen Veranstaltung gehen oder fahren würden oder in einem Verein gern Mitglied wären, wo man Eintritt, Fahrgeld, Mitgliedsbeitrag braucht, um teilzunehmen.

Die Leute, über die spricht keiner, die fallen durch alle Raster, nach denen fragt gar keiner und sie werden nicht vertreten. Wie auch, wie, wie sollen sie sich bemerkbar machen?

Gerade diese Leute fehlen zum Beispiel an diesen Orten zu diesen Veranstaltungen.
 

_cloudy_

Urgestein
Mich würde wirklich interessieren, wieviel Prozent der Langzeithartz4ler darunter leiden und wieviel Prozent diesen Zustand garnicht ändern wollen.
Ich würde gefühlt sagen 65:35%




Gelinda, wenn du nichts bekommst, dann verdient anscheinend dein Mann soviel, daß er dich mitversorgen muß, sonst würdest du Hartz4 bekommen
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Mal generell was zum Thema. Über die Höhe will ich mal nicht ausgiebig sprechen, ehrlich gesagt reicht MIR der momentane Satz zum Überleben und mehr braucht es für MICh auch nicht sein. Zwei Anreize mich um Arbeit zu bemühen, ich überlebe nur und ich möchte auch nützlich sein und was tun, das hat was mit Aufbau von Selbstbewusstsein zu tun.

Was mich so extrem stört, und da sind wir bei "bedingungslos", sind die Sanktionen nach §31 SGBII. Mit diesem Paragraphen kann man die Leute zu einer Arbeit zwingen, die sie vielleicht gar nicht machen wollen oder können. Dadurch sind sie nicht motiviert und bringen keine gute Leistung. Ihr einziger Antrieb ist Angst. Angst vor der Sanktion. Ob das ein guter Antrieb ist, ich weiss es nicht. Man kann die Arbeitslosen übrigens auch zu einem kostenlosen Praktikum zwingen, das hilft einem, dem Unternehmer. Nicht der Gesellschaft, nicht der arbeitenden Bevölkerung, nur dem, der eh schon Geld hat. Der Arbeitslose arbeitet kostenfrei und darf nach nem Monat wieder gehen. Toll.

Man kann Arbeitslose damit übrigens auch obdachlos machen. Die Sanktionen gehen drei Monate, nach zwei aufeinanderfolgenden nicht gezahlten Mieten darf der Vermieter die Kündigung aussprechen. Es reichen hierfür 4 (2 bei U25) nicht angenommene Vermittlungsvorschläge. Aber das ist eh egal, denn vorher ist er eh verhungert, ausser, er findet in der Mülltonne genug. Lebensmittelgutscheine sind Kann-Leistungen. Wie so viele Leistungen des SGB.

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sogar kostenlos arbeiten würde und das auch schon getan habe (allerdings im Ehrenamt), weil mir die Decke sonst auf den Kopf fällt. Eigentlich handle ich da gegen meine Überzeugung, nämlich das Arbeit vernünftig bezahlt werden muss. Aber was tut man nicht alles, um sich anzubieten.

So und jetzt dürft ihr über mich herziehen.
 

Sisyphos

Mitglied
Hallo,

ich habe jetzt leider keine Kraft und Zeit, die gesamte voran gegangene, 24 Seiten lange Diskussion gründlich durchzusehen.

Aber anhand nur von gut zwei Dutzend Beiträgen, die ich vorhin aufmerksam gelesen habe, zeigen sich Hürden und Widersprüche, die in der Wirklichkeit unserer Gesellschaft zu fast unüberbrückbaren Spannungen führen zwischen denen, die (noch) Vermögen oder/und Einkommen durch Arbeit haben, aber nichts davon abgeben, nichts teilen wollen, und jenem unteren Viertel der Bevölkerung, das in prekären Verhältnissen lebend, ohne all dem auskommen muß, sowie infolge stetig wachsender Produktivität durch Automatisierung, rasanten technologischen Fortschritt, Rationalisierung, ... in der regulären Arbeitswelt auch immer "überflüssiger" werdend, marginalisiert und segregiert wird, dadurch keine reale Macht hat oder gewinnen kann, aus eigener Kraft, so hoffnungslos abgehängt, etwas an ihrer desolaten Situation zu verbessern.

Ich zum Beispiel bin gegen das heiß diskutierte und in "linken" Kreisen favorisierte "Bedingungslose Grundeinkommen", das Menschen meines Erachtens automatisch zu passiven Almosenempfängern degradieren würde, und bevorzuge stattdessen das vom Sozialwissenschaftler Joachim Sikora in der "Querdenker Akademie" vorgeschlagene

"Tätigkeit-basierte Grundeinkommen"

für alle Arbeitslosen / Überflüssigen, die physisch und psychisch in der Lage sind, eine für die Gesellschaft sinnvolle nützliche Aufgabe außerhalb der regulären Beschäftigung zu erledigen, die sie sich selbst aussuchen dürfen, ohne jeden Zwang!, im Rahmen von derzeit etwa 30 Stunden wöchentlich bis zum Renteneintrittsalter (ab da entfällt diese Pflicht). Die Art der Tätigkeit sowie Arbeitsort und Arbeitszeiten sollen so weit wie irgend möglich frei wählbar sein, ohne demütigenden erniedrigenden kränkenden staatlichen Zwang. Einzelheiten für die umzusetzende Verwaltungspraxis müßten noch diskutiert werden. Grundsätzlich sollte aber ein plausibler Tätigkeitsnachweis einer Stelle genügen, die das ordentlich bescheinigen kann.

Das "Tätigkeit-basierte Grundeinkommen" erhält und garantiert den Menschen "die Würde als Teilhabende", weil sie sich so ihr Grundeinkommen, ihre Kranken- und Pflegeversicherung sowie ihre Rente selbst verdienen können durch eine sinnstiftende Tätigkeit, die dem Allgemeinwohl dient.

Wer das für sich ablehnt, sollte meines Erachtens absolut nichts von der Gesellschaft bekommen und selbst zusehen müssen, wie er sich mit Desinteresse und Faulheit gesund und am Leben erhält, statt egozentrisch anderen Leuten immer nur fordernd auf der Tasche zu liegen, die regulär arbeiten gehen, oder die sich alternativ durch eine sinnvolle nützliche Tätigkeit am Gemeinwohl aktiv beteiligen, und dafür ihr "Tätigkeits-basiertes Grundeinkommen" erwirtschaften, das ein angemessenes Leben in Würde ermöglicht, einschließlich Teilhabe am kulturellen Leben, an lebenslanger Weiterbildung jeder Art, an Reisen und einem angemessenen Urlaub jährlich, ... .

Keiner, der sich in "Null Bock Haltung" weder für einen Schulabschluß noch eine Berufsausbildung ins Zeug gelegt hat, soll mit einem "Bedingungslosen Grundeinkommen" fürs Nichtstun auch noch mit derzeit diskutiert 1500,- Euro monatlich belohnt werden, und, im Vergleich dazu, etwa ein engagierter fleißiger Diplom-Ingenieur oder Diplom-Informatiker nach einer 40 - 60 Stunden Woche von seinem Arbeitslohn hohe Steuern / Abgaben an den Staat abführen müssen, um unter anderem solchen faulen asozialen Leuten bedingungslos den bequemen Lebensunterhalt zu finanzieren. Das kann nicht gut gehen und ist weltfremde Ideologie!

Wer betont, für alternative Ideen aufgeschlossen zu sein, um eine für alle Menschen / Tiere / Pflanzen bessere Gesellschaft zu erreichen, dem empfiehlt sich meines Erachtens ein doch eher pragmatischer Ansatz mit realistisch erreichbaren Zielen vor Ort, der nicht gleich den Anspruch erhebt, die ganze Welt auf einmal aus den Angeln heben und völlig neu gestalten zu wollen. Hier ein paar anregende Links zum Weiterdenken und vor allem tatkräftig praktischen Mitmachen:

Regionaler Aufbruch (noch im Entstehen):

http://www.regionaler-aufbruch.de/index.php?option=com_content&task=view&id=12&I...

http://www.joachimsikora.de/index.php?option=com_content&task=view&id=19&Itemid=...


Gemeinwohl-Ökonomie:

http://www.joachimsikora.de/index.php?option=com_content&task=view&id=23&Itemid=...

JoachimSikora.de


Ich denke, das "Tätigkeit-basierte Grundeinkommen" wäre ein lösungsorientierter, pragmatisch realisierbarer Ansatz, der schwerwiegende Interessenskonflikte berücksichtigt und vernünftig so weit entschärft, daß die Mehrheit der Bevölkerung guten Gewissens zustimmen könnte, ohne sich in eine Utopie zu verrennen, wie sie das "Bedingungslose Grundeinkommen" nach Ansicht vieler realistisch denkender Menschen, gemessen am Machbaren, nun mal ist.

.
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
für alle Arbeitslosen / Überflüssigen, die physisch und psychisch in der Lage sind, eine für die Gesellschaft sinnvolle nützliche Aufgabe außerhalb der regulären Beschäftigung zu erledigen, die sie sich selbst aussuchen dürfen, ohne jeden Zwang!,
Also praktisch die Pflicht zur freiwilligen Arbeit? Ohne jeden Zwang, nur mit der Option zu verhungern. Praktisch wie §31 SGBII. Mal ganz abgesehen davon, dass diese nützlichen Arbeiten für die Gesellschaft heute schon von Arbeitslosen übernommen werden. Nennt sich AGH oder Bürgerarbeit. Ich frage mich manchmal, warum es Garten- und Landschaftsbauer noch als Ausbildungsberuf gibt, wenn die Grünflächen eh von Eurojobbern gemacht werden. Ist das wirklich so sinnvoll, auf Krampf Leute in Beschäftigungen zu drücken, die reguläre Arbeitsplätze verdrängen?
 

Gelinda

Sehr aktives Mitglied
Also praktisch die Pflicht zur freiwilligen Arbeit? Ohne jeden Zwang, nur mit der Option zu verhungern. Praktisch wie §31 SGBII. Mal ganz abgesehen davon, dass diese nützlichen Arbeiten für die Gesellschaft heute schon von Arbeitslosen übernommen werden. Nennt sich AGH oder Bürgerarbeit. Ich frage mich manchmal, warum es Garten- und Landschaftsbauer noch als Ausbildungsberuf gibt, wenn die Grünflächen eh von Eurojobbern gemacht werden. Ist das wirklich so sinnvoll, auf Krampf Leute in Beschäftigungen zu drücken, die reguläre Arbeitsplätze verdrängen?
weil nicht alle Grünflächen so repräsanttiv gepflegt werden müssen, daß das ein Firma erledigen muß. z.B. Friedhof-Bäume gießen oder Freidhof-Abfallstellen, Frh-Grünflächen
 
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