Gestern Abend gab es ein langes Gespräch, was sie mitnehmen will, was ihr gehört und was sie gerne hätte. Es war so anstrengend. Ja es interessiert sie nicht im geringsten, was mit mir ist, davon bin ich auch überzeugt. Und sie bekommt auch nur die Dinge, die ihr gehören, bzw. die ihr Vater bezahlt hat. Aber es war einfach anstrengend.
Das Problem ist, dass ich all meine Entscheidungen weniger vor ihr sondern vor mir selbst verantworten muss. Wenn sie mich schlecht behandelt und ausnutzt, dann ist das ihre Entscheidung und ich muss schauen, wie weit ich das mit mir machen lasse, auf jeden Fall von Tag zu Tag weniger. Aber bei allem was ich ihr abschlage, was ich ihr antue, muss ich auch immer schauen, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Und wenn ich ihr wehtue, und sie dadurch schaden nimmt, oder gar wieder in die Klinik muss, weil sie vollkommen aus der Spur läuft, dann muss ich damit leben. Und ich glaube ich kann das nicht. Ich glaube, das Wissen, dass jemand wegen mir leider muss, tut mir noch mehr weh. Ich kann niemandem wissentlich weh tun. Ich kann das einfach nicht. Schon gar nicht ihr.
Dieses Wochenende ist sie nicht da, sie ist zu einer Freundin gefahren. Jetzt bin ich allein. Vorrübergehend. Tut es mir gut? Ich weiß es nicht. Noch nicht. Ich habe Angst.
Ich bin total am Ende. Fühle mich nur noch einsam. Ich kann im Moment kaum noch weiter. Jede Bewegung tut weh, strengt an. Es scheint alles so sinnlos.