Schwarzarbeit ist Sozialbetrug, schon gewusst?
"Schwarzarbeit" ..... ist in erster Linie ..... "Arbeit"
"Schwarz" wird diese Arbeit, die ein Mensch für einen anderen Menschen leistet lediglich dadurch, das der Teil, der bei einer offiziellen Abwicklung derselben Tätigkeit noch auf den Preis für diese Arbeit aufgeschlagen und an verschiedene Positionen verteilt wird entfällt.
Angenommen ein 58 - Jähriger Maler der sein Handwerk zwar hervorragend versteht, auf dem Arbeitsmarkt jedoch aufgrund seines Alters kaum noch Chancen hat einen Job zu finden, renoviert die Küche einer Rentnerin, die nach dem Tod ihres Mannes gerade mal so viel Hinterbliebenenrente erhält, dass sie über die Runden kommt.
Der Maler vereinbart mit der Rentnerin einen Preis von 10,- € pro Stunde und besorgt die erforderlichen Materialien auf dem Hinweg kostengünstig im Baumarkt.
Nach drei kurzen Einsatztagen sind 18 Stunden zusammengekommen und für das Material legt der Mann Rechnungen vor, die insgesamt 120,- € ausmachen.
Die Rentnerin gibt dem Mann 300,- €, was ihr zwar auch nicht leicht fällt, ist aber rundum glücklich mit der frisch renovierten Küche.
Ein Malerbetrieb hätte diesen Auftrag natürlich auch erledigt. Zwei Leute wären am Morgen gegen 7:30 mit dem Firmenbus angekommen, hätten die erforderlichen Materialien mitgebracht, einen etwas längeren Arbeitstag hingelegt und wären gegen 17:30 wieder nach getaner Arbeit verschwunden.
Die Rentnerin hätte in dieser Variante für dieselbe Leistung dem Malerbetrieb allerdings etwa 1030,- € überweisen müssen, denn der Betrieb muss mit mindestens 38,- € pro Arbeitsstunde kalkulieren, wird eine An - und Abfahrt berechnen müssen, wird das Material auch nicht günstiger bereit stellen und muss auf die ganze Leistung noch die Mehrwertsteuer hinzu rechnen.
Dies ist jedoch eine Summe, die sie sich die Rentnerin gar nicht leisten könnte, wodurch es zur Ausführung der Renovierungsarbeiten durch irgendjemand Anderen gar nicht gekommen wäre - mit etwas Glück hat die Rentnerin einen Enkel der in seiner Freizeit die Küche für Oma renoviert ..... auch schön .... und der Enkel freut sich sicherlich, wenn Oma ihm für seinen Einsatz ein paar Scheine zusteckt .....
Unterm Strich bedeutet das, dass hier ein volkswirtschaftlicher Schaden lediglich dadurch entsteht, dass die Oma es sich nicht leisten kann eine Firma zu bestellen, die ihr die Küche renoviert.
Ob sie die 180,- € die sie aufgrund ihrer eigenen finanziellen Situation verkraften kann ihrem Enkel gibt, der davon die Reparatur seines Mopeds bezahlt, oder ob dieses Geld der arbeitslose Maler erhält der sich davon längst fällige neue Winterreifen für seinen alten Golf kauft, oder ob der Enkel gar kein Geld von Oma will und diese dafür dann zu Weihnachten ein paar großzügigere Geschenke machen kann, das spielt im Großen und Ganzen überhaupt keine Rolle.
In jedem Fall landen rund 300 € im Wirtschaftskreislauf, die auf irgendeine Weise besteuert wird und in dieser Form dann auch wieder der Gemeinschaft zufließt.
Ein Verlust für die Volkswirtschaft würde lediglich dann entstehen, wenn Oma ihre Küche so gammelig lässt wie sie ist und das Geld unter ihrer Matratze bunkert.