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    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angst vor Jobcenter!

E

Edy

Gast
Na ja, du hast es sehr gut erkannt, wie das Leben so ohne Beschäftigung ist. Ich verstehe dich sehr gut, dass du im Moment nicht arbeiten willst, ein kleiner Burnout sozusagen. Wie wäre es mit kleinen Schritten in die Arbeitswelt zurück, auf 450 €-Job-Basis oder in Teilzeit für wenige Stunden?! Du darfst ja 150 € dazuverdienen als Aufstocker. Oder frage beim Jobcenter nach einer Weiterbildung. Während einer Weiterbildung verlangt das Jobcenter keine Bewerbungen, da du in einer Maßnahme steckst. Durch den Besuch eines Kurses oder eines kleinen Jobs kommt dein Selbstvertrauen zurück und du hast zusätzlich ein paar geregelte Zeiten durch die Arbeit/Weiterbildung, kommst wieder unter Menschen, lernst Neues dazu und fühlst dich mit der Zeit besser als jetzt, denke ich. Meine Erfahrungen mit den Jobcenter-Mirabeitern waren überwiegend positiv, keine Angst vor denen. Die sind auch nur Menschen, die ihren Job machen - manche sind engagierter und manche gehen nach Dienstplan. Vielleicht solltest du dir innerlich vorstellen, dass der JC-Mitarbeiter dein Partner ist, der dir helfen will - keine Ahnung, ob dir das gegen deine Angst vor dem JC helfen kann?!
So einen Hartz IV-Gesellschaftsthread gibt`s hier übrigens bereits. ;)

Schön, dass du nur gute Erfahrungen machen durftest, auch wenn sich das mit den meisten Aussagen von Betroffenen mitnichten deckt.

Und der TE hat ja bereits angedeutet, dass auch im Berufsleben die Gangart immer härter wird - sicher auch das Auswirkungen vom Hartz IV-System. Ob das dann beiträgt, wenn man Minijobs verrichtet oder Maßnahmen, das Selbstbewusstsein zu stärken, sei mal dahingestellt, sicher ist jedoch: auch dort wird sanktioniert und sämtliche Mittel ausgereizt, so dass die Lebensqualität so auch nicht steigerbar ist.

Und darum gehts doch: Lebensqualität, nicht nur für ein Drittel der Gesellschaft.
 
E

Edy

Gast
Der Beitrag ist echt hilfreich, schön mal von jemandem zu lesen, der eine realistische Sichtweise hat!

Evtl. kannst Du dem Mitarbeiter Deine Sorgen und Nöte ja auch schildern, so dass Ihr gemeinsam was für Dein Selbstbewusstsein tun könnt.

Wichtig ist aus der Lethargie rauszukommen. Jeder Mensch hat die Chance da rauszukommen. Nur mit Meckern über das ach so ungerechte System kommt man halt nicht weiter! :D
Grundsätzliches: Wenn ich Arbeit habe, fühle ich mich gut, angemessen bezahlt natürlich, weiß, wohin ich meine Steuern zahle und für was, und das Letzte, was mir da passiert ist: falscher Neid auf die Schwächsten der Gesellschaft. ;)

Vielleicht solltest du erst mal selber vom Sofa...:)
 
E

Edy

Gast
Ich liege höchstens am WE auf dem Sofa.
Ich habe gutbezahlte Arbeit, mir geht´s gut. Die gutbezahlte Arbeit war Folge von fleißigem Lernen, Motivation und viel geleisteter Arbeit.
Und, das ganze ist kein Hexenwerk. Das kann jeder.
Daher möchte ich den TE auch dazu motivieren. Denn das Ungerechtigkeitsgejammer bringt einen nicht voran. Lieber mal die Ärmel hochkrempeln.
Neidisch bin ich nicht, ich verteidige höchtens das aktuelle und äußerst gerechte Hartz4-System.
Man kann auch anders auf dem Sofa liegen. :rolleyes:

Für jeden, der gut lebt, gibt`s einen, dem es beschissen geht, alte Weisheit. :p

Das alles von ein paar Ausbildungen festzumachen oder angeblichem Mehrfleiß, ist genauso ungerecht wie das Hartz IV-System, das nämlich so gut wie keine Rücksicht auf "Geleistetes" nimmt.

Auch derjenige, der nicht so intelligent ist wie du, weniger ausgebildet, muss arbeiten für sein Geld, das ihm aber mindestens zum Leben reichen sollte.

Das den Menschen abzusprechen, halte ich für gelinde gesagt: borniert. ;)

Aber zurück zum TE, Moderation hats mal wieder schwer genug heute. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
hallo!

ich lebe auch von hartz 4, und ich wünschte es wäre anders...

man ist ja auf dieser gesellschaftlichen leiter so ziemlich weit unten angekommen, und wenn man nicht irgendwie glück und insgesamt gute bedingungen hat, dann schafft man es wahrscheinlich gar nicht, da wieder raus zu kommen, dass ist zumindest meine erfahrung, leider!
weil es gibt ja auch gründe, warum es überhaupt so weit gekommen ist, dass ein mensch in solch´ eine situation geraten ist.
ich z.b. habe es oft versucht mich ins normale arbeitsleben wieder zu integrieren, aber wenn man den "sklavenhandel" eines
1-euro-jobes beispielsweise mitmacht, so habe ich die erfahrung machen müssen, dass die meisten menschen es gar nicht wollen, dass man dieser situation überhaupt wieder entkommt. es sei denn man vollbringt fast übermenschliches...
fehler darf man sich dann überhaupt nicht erlauben, man hat immer ein bisschen seinen kopf zu senken, und man muss den anderen immer wieder beteuern und zeigen wie sehr man doch bereut...aber was eigentlich?

das man nie soviel unterstützung bekommen hat, um beispielsweise das was man ist und kann ausreichend entwickeln zu können, weil die, die damals für diesen job zuständig waren, so sehr mit ihren eigenen problemen beschäftigt waren, dass sie es einfach nicht fertig brachten dem folge zu leisten?
das es nie wichtig war, was man tat, oder nicht tat, hauptsache man machte nicht noch mehr probleme...
klar wird man sagen, man kann jetzt nicht alles auf die miese kindheit schieben usw.
aber glaubt mir ihr therapieempfehler! (und wahrscheinlich würde ich selber eine empfehlen) eine therapie macht auch nicht wieder alles gut, und bemühungen alleine auch nicht...(weiß ich aus eigener langjähriger therapieerfahrung)
ein mensch, der wie ich, so oft ablehnungen erfahren hat, der so oft verneint wurde, hält das irgendwann nicht mehr aus.

nach einer intensiven bewerbungsphase, die nicht das gewünschte ergebnis brachte, hatte ich mal eine phase, wo ich ernsthaft darüber nachdachte mir das leben zu nehmen, weil ich diesen zustand und alles was damit zusammenhängt,
(z.b. das man sich vor lauter scham immer mehr von seinen mitmenschen abkapselt) einfach beenden wollte...

wenn ich dann so klischeehafte sätze lese, wie mit auf`m sofa liegen und eierschaukeln, die an selbstgerechtigkeit und überheblichkeit für mich kaum zu überbieten sind, von mangelnder empathie ganz zu schweigen, stellen sich mir einfach nur die nackenhaare!
und eigentlich ist das wirklich eine untertreibung...
der philosoph richard david precht sagte einmal: hartz 4 ist eine entschädigung für die menschen, die nie wirkliche chancen bekommen haben...
 

Landkaffee

Urgestein
Ich liege höchstens am WE auf dem Sofa.
Ich habe gutbezahlte Arbeit, mir geht´s gut. Die gutbezahlte Arbeit war Folge von fleißigem Lernen, Motivation und viel geleisteter Arbeit.
Und, das ganze ist kein Hexenwerk. Das kann jeder.
Daher möchte ich den TE auch dazu motivieren. Denn das Ungerechtigkeitsgejammer bringt einen nicht voran. Lieber mal die Ärmel hochkrempeln.
Neidisch bin ich nicht, ich verteidige höchtens das aktuelle und äußerst gerechte Hartz4-System.
Und ich verstehe Dich nicht so ganz.
Möchte ich nun auch einmal sagen dürfen!
Weder Edy noch Du, findet zu einander.

Bin draussen.

LG
Landkaffee
(weshalb auch immer)
 
G

Gast

Gast
Ich verstehe dich gut. Jeder Arbeitstag ist eine Qual für mich. Einer meiner Nachbarn ist seit über 20 Jahren arbeitslos, geht schwarz tapezieren und lebt nicht schlecht. Keine Ahnung wie er das mit dem Jobcenter durchzieht, vielleicht auch mit der Hilfe von Verwandtschaft oder Seilschaften wie in so vielen Betrieben...
Fleiß bringt dir überhaupt nichts im Job, du darfst schuften während die Schwätzer die dicke Kohle verdienen.
 
G

Gast

Gast
Ich kann diese grosskotzigen Sätze wie faul auf dem Sofa liegen auch nicht mehr hören. Leute, die fest im Arbeitsleben stecken können es sich nicht vorstellen wie es ist auf Hartz4 angewiesen zu sein. Ich habe früher auch immer diese Menschen belächelt, jetzt stecke ich selber drin und weiss nicht wie ich rauskommen soll. Mein Partner ist selbst Hartz4 Empfänger und das ist wirklich hart. Er macht auch etwas nebenbei, natürlich schwarz, bekommt gute Kohle. Bei ihm ist das Problem, das er in jungen Jahren nie eine Ausbildung gemacht hat. Die erste hat er dummerweise damals abgebrochen, dann hatte er Jahre später die Chance eine zu machen. Hörte sich alles toll an. Hat Praktikum gemacht, der Chef wollte ihn und dann hieß es auf einmal, wegen der wirtschaftlichen Lage können sie ihm keine Ausbildungsstelle geben. Seitdem hat er resigniert und weigert sich arbeiten zu gehen. So zu sagen schon fast aus Protest. Er ist auch nervlich dazu nicht in der Lage, kommt mit Menschen nicht mehr zurecht. Es ist auch schlimm, das man in der Gesellschaft überhaupt nicht akzeptiert wird. Das beste Beispiel war beim Kennenlernen neuer Leute. Eine der ersten Fragen war, was machst Du beruflich? Die Antwort war ehrlicherweise: im Moment nichts! Direkt im Anschluß kam die Bemerkung: Hast Du überhaupt mal was gemacht? Das war das Stichwort! Sofort wird übel geurteilt. Einer dieser Leute hatte einen dicken Job und verdiente gute Kohle. Ein Möchtegern, der sich für sein Geld nicht grossartig den A**** aufreissen muss, während andere einen Knochenjob verrichten und davon gerade mal überleben können. Will damit sagen wie ungerecht die Welt und wie arm sie ist. Würde solch einer mal seinen Job verlieren, würde er so tief fallen, das er nicht mehr aufstehen könnte. Der müsste sich immens umstellen. Viele hinterfragen auch garnicht warum es so gekommen ist. Es gibt dafür immer einen Grund. Es ist manchmal eine unglückliche Verkettung verschiedener Einflüsse.
Ich habe mir selber auch immer den Hintern aufreissen müssen für ein kleines Gehalt mit unbezahlten Überstunden. Es hat nie für alle Bereiche im alltäglichen Leben gereicht. Habe mich auch jeden Tag gequält und mich gefragt wofür ich das überhaupt mache. Das ist vielleicht auch mitunter der Grund warum ich zur Zeit null Bock auf Arbeit habe. Arbeit muss Spaß machen. Heute ist es doch nichts weiter als Drill. Arbeiten bis zum Umfallen heisst die Devise. Halt so lange hart arbeiten, das man es nicht mehr zur Rente schafft. Das ist doch der Plan.
 
S

sternenklar

Gast
@ Gäste

Was hat nun euer Beitrag mit dem Thema "Angst vor dem Jobcenter" zu tun?

Ihr seid euch schon darüber im Klaren, dass ihr die Vorurteile mancher Leute durch Eure Aussagen hier bestätigt?! Und anschließend beschweert ihr euch darüber, dass ihr so mies von der Gesellschaft behandelt werdet. ts ts ts. Ihr schreibt nicht nur als Gäste, weil ihr nicht erkannt werden wollt, zudem auch weil ihr Müll schreibt. Nicht jeder Hartz IV-ler muss euer Klischee bedienen. Schwarzarbeit ist Sozialbetrug, schon gewusst?
 

Rascas

Aktives Mitglied
Ich liege höchstens am WE auf dem Sofa.
Ich habe gutbezahlte Arbeit, mir geht´s gut. Die gutbezahlte Arbeit war Folge von fleißigem Lernen, Motivation und viel geleisteter Arbeit.
Und, das ganze ist kein Hexenwerk. Das kann jeder.
Das habe ich früher auch gedacht.

Das kann jeder der Eltern hat die auf die Bildung achten,
Eltern die einem zeigen wie wichtig das ist ohne einen wie assoziale dahinzuprügeln.

Wenn man Wissensdurst mit der Muttermilch aufnimmt ist es leicht..

Aber was passiert denn einigen. Hauptschule nicht geschafft, Lehre nicht beendet, Hilfsarbeit gemacht, irgendwann über 30. Und was dann?
Eine erneute Ausbildung heisst lange nicht das man einen guten Job bekommt selbst wenn man mit 18 jährigen die Schulbank drückt...
 

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